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Jüdische Weisheit
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Zwölf Jahre:
Der Golfkrieg im Januar 1991

Der Golfkrieg von 1991 ist zweifellos der merkwürdigste Krieg in der Geschichte Israels. Obgleich Israel nicht direkt beteiligt ist, bleibt es von dem Konflikt nicht verschont: Im Laufe von sechs Wochen gehen 39 Boden-Boden-Raketen vom Typ »Scud« auf seinem Territorium nieder. Ein Teil schlägt in dicht bevölkerten Gegenden ein und tötet mehrere Personen, verletzt Hunderte und richtet schweren Sachschaden an.

Die meisten Experten waren zunächst der Ansicht, Saddam Hussein werde es nicht wagen, Israel anzugreifen. Trotzdem sind dann aber vor allem Tel Aviv, Ramat-Gan und Haifa Ziel seiner Raketen. Weil befürchtet wird, daß chemische Sprengköpfe zum Einsatz kommen, erhalten alle Israelis den Befehl, sich während des Alarms in abgedichteten Räumen aufzuhalten. Das von Hörfunk und TV verbreitete Codewort »Bergotter« wird für viele zum Alptraum, der sie auch nach dem Krieg noch lange verfolgt: Bei Alarm setzen die Israelis Gasmasken auf.

Kinder in einem abgedichteten Zimmer, Januar 1991 Die Israelis leben sechs Wochen in Räumen, deren Fenster und Türen mit Klebestreifen isoliert sind. Es herrscht eine gedruckte Stimmung Israel darf nicht zurückschlagen, und seine Bewohner müssen sich auf den Schutz von Gasmasken und Isolierband verlassen.

Viele Bürger verlassen ihre Häuser im Großraum Tel Aviv und begeben sich an sicherere Orte. In der Öffentlichkeit streitet man darüber, ob sie als »Deserteure« zu bezeichnen seien oder man ihren Beweggründen Verständnis entgegenbringen solle.

Satirischer Aufmacher der Zeitung »Ha-lr« Den Lesern im Großraum Tel Aviv wird vorgeschlagen, sich ein sicheres Versteck, am besten »bei Mami«, zu suchen.
In der Öffentlichkeit entwickelt sich eine lebhafte Debatte darüber, ob es ratsam sei, die Städte wegen der Scud-Raketen zu verlassen. Der Bürgermeister von Tel Aviv, Shlomo Lahat, bezeichnet die Abreisenden als »Deserteure«.

Die offiziellen Mitteilungen an die Bevölkerung erfolgen über Radio und Fernsehen. Nachman Shai, Journalist und ehemaliger Leiter des Militärsenders, ist während des Golfkriegs Armee- Sprecher. Seine bedächtig vorgetragenen Ausführungen bescheren ihm den Spitznamen »Beruhigungsspritze der Nation«.

Die Regierung untersagt der Armee jede Einmischung in den Krieg, nicht einmal Angriffe auf irakische Raketenabschußrampen dürfen erfolgen. Damit beugt Israel sich amerikanischem Druck. Das verursacht in Israel Unbehagen, ein Gefühl von Schwäche. Rückblickend betrachtet, war dies die richtige Politik. Der Land- und Luftkrieg bleibt den Amerikanern und ihren Verbündeten überlassen. Ministerpräsident Shamir weiß, dass Washington sich nach den Kämpfen am Persischen Golf wieder dem arabisch-israelischen Konflikt zuwenden und seinen Druck auf Israel verstärken wird. Deshalb bemüht es sich, die Beziehungen zu Washington so harmonisch wie möglich zu gestalten.

Wegen der Raketenangriffe ist die gesamte israelische Wirtschaft tagelang stillgelegt, der Unterricht in den Schulen sogar noch länger. Der direkte und indirekte Schaden, den die irakischen Angriffe anrichten, ist ungemein hoch. Als der Golfkrieg schließlich Ende Februar 1991 zu Ende geht, ist das irakische Heer geschlagen, und vieles deutet daraufhin, dass Saddam Hussein abgesetzt wird. Die Israelis atmen erleichtert auf, doch niemand verspürt ein Gefühl des Triumphs.

Quelle: Mordecai Naor
Eretz Israel - Das zwanzigste Jahrhundert
könemann verlagsgesellschaft mbh köln 1998,
orig. am oved 1996, übersetzung miriam magall

Hintergrund (Archiv nahost-politik.de)

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