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Hisbulla und graue Wölfe im Hilafet Devleti:
Das Kalifat von Köln

Cemaleddin Kaplan war eine der schillernsten Figuren der radikal-islamistischen Szene in Deutschland. Militanz, exotisches Aussehen, Mord und Totschlag – die Anhänger des 1995 verstorbenen Kaplan bieten alles, was man bislang glaubte von islamischen Fundamentalisten zu wissen.

Im Leben Kaplans und seiner Nachfolger verkörpern sich die Tragik und das Scheitern des militanten politischen Islam in der Türkei: die Auflehnung und der Protest gegen den Kemalismus und die Moderne, Verfolgung, Flucht – und schließlich die Isolation.

Im Gegensatz zu seinem langjährigen Weggefährten Necmettin Erbakan gelang es Cemaleddin Kaplan nicht, seinen Kampf für eine islamisierte Gesellschaft den veränderten politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Türkei und Europas anzupassen. Er verfolgte noch zu einem Zeitpunkt das Konzept der islamischen Weltrevolution, als Erbakan schon längst wusste: Die Macht erringen wir nicht mit Gewalt, sondern indem die Bewegung die kulturelle Hegemonie in der Gesellschaft erstreitet.

Der Verband der islamischen Vereine und Gemeinden (ICCB) wurde von Kaplan 1983 in Köln gegründet. 1992 benannte Kaplan den ICCB in Islamischer Bundesstaat Anatolien (AFID) um, 1994 in Kalifatsstaat (Hilafet Devleti). Ende 1991 forderte Kaplan seine Anhänger zum Glaubenskrieg gegen die Türkei auf und rief 1992 die Exilregierung aus. 1994 ließ er sich zum Kalifen ernennen.(1)

In der Öffentlichkeit werden die Anhänger der Kaplan-Bewegung als Kaplancälar (diejenigen, die Kaplan nachfolgen) bezeichnet. Auf Grund seiner Sympathie gegenüber der iranischen Revolution erhielt Kaplan von der Presse die Beinamen "Kalif von Köln" und "Khomeini von Köln" verliehen. Kaplan selbst nannte sich auch "Cemaleddin Hocaoqlu" (der Sohn des Hoca), um darauf hinzuweisen, dass bereits sein Vater ein religiöser Gelehrter (Hoca) gewesen war. Die Kaplancälar fallen auf Deutschlands Straßen durch ihre exotische Kleidung auf. Die Männer tragen Turban, weite Mäntel und Pluderhosen, die Frauen und Mädchen meist einen schwarzen Ganzkörperschleier. Zur Anhängerschaft der Mutterbewegung und ihrer späteren Abspaltungen gehören relativ viele jüngere Männer, die in Deutschland eine Hochschulbildung absolvierten. In der Bundesrepublik hatte die Bewegung zu Lebzeiten Cemaleddin Kaplans rund 7.000 Anhänger. Heute sind es nicht mehr als 1.500. (2)

Cemaleddin Kaplan kam 1981 in die Bundesrepublik und erhielt mit seiner Familie politisches Asyl. Vorher arbeitete er in der Türkei als Geistlicher im Präsidium des staatlichen Amtes für Religionsangelegenheiten (Diyanet). 15 Jahre lang war er Müftü (Mufti) von Adana. Schon in jener Zeit engagierte er sich politisch – was der Linie des Amtes für Religionsangelegenheiten widersprach, die Religion als Privatsache definiert, streng getrennt von Politik und Staat. Den Zugang zum politischen Islam suchte Cemaleddin Kaplan zunächst über Necmettin Erbakan und Milli Görüw. Den Militärputsch vom 12.September 1980 unter Führung von General Kenan Evren bezeichnete Kaplan, der das parlamentarische System ablehnte, als "gute Tat Evrens". Denn "Evren hat wie eine Nadel in die Partei-Ballons gestochen und so die Luft dort heraus gelassen. Vor allem den Moschee-Gemeinden hat das ein bis zwei Jahre dauernde Leben ohne Parteien gut getan." (3)

Am Verhältnis zum parlamentarischen Parteiensystem spaltet sich die islamistische Bewegung der Türkei in verschiedene Lager. 1981, nachdem man Cemaleddin Kaplan auf Grund seiner politischen Aktivitäten nahe gelegt hatte, freiwillig in den Ruhestand zu treten, wurde er von Necmettin Erbakan persönlich nach Deutschland geschickt. (4) Dort wurde Kaplan aktives Milli Görüw-Mitglied und war von 1981 bis 1983 Vorsitzender der Fatwa-Kommission. (5)

Am 13. August 1983 kam es zum Bruch zwischen Kaplan und Milli Görüw. Der Hintergund: Seit der islamischen Revolution im Iran 1979 wurde auch in Milli Görüw darüber gestritten, auf welchem Weg die Errichtung eines islamischen Staates in der Türkei erreicht werden könnte. Die Reformer propagierten den Marsch durch die Institutionen. Sie wollten sich auf das parlamentarische System einlassen und auf diese Weise Staat und Gesellschaft Stück für Stück islamisieren.

Die Hardliner dagegen setzten auf die gewaltsame Lösung, die islamische Revolution. Ein Großteil dieses Flügels folgte Cemaleddin Kaplan nach dem 13.August 1983 in den ICCB. Einige der Hardliner blieben allerdings in Milli Görüw oder einer ihrer Tarnorganisationen. Zum Beispiel Aykut Haldun Algan, der von 1979 bis 1983 Vorsitzender von Milli Görüw-Berlin war. Gemeinsam mit Bilal Demirbaw soll er am 9.Dezember 1979 auf der Jahresversammlung der Milli Görüw-Organisation Verein zur Förderung der Hagia Sophia Moschee (Ayasofya Camii) angekündigt haben, "dass sie wie Khomeini Revolution machen wollen, dass die christlichen Länder vor ihnen Angst haben müssen und dass in der Moschee Politik gemacht werden müsse." (6)

1983, nach Aufhebung des Parteienverbots in der Türkei, ließ Necmettin Erbakan die Refah-Partei gründen. Kaplan hingegen hielt am 13.August 1983 in der Barbarossa-Moschee in Köln eine Grundsatzpredigt, in der er seinen weiteren Weg zur Erlangung der Staatsmacht festlegte. Er vertrat dabei die Auffassung, dass "im Islam die Partei nicht erlaubt" sei und fragte: "Wie wird man ein islamischer Staat, durch die Methode der Verkündung oder die Methode der Partei?" (7) Die Trennung von Milli Görüw war vollzogen. Die Grundlagen des Kalifatsstaates gelegt. Kaplan verwendete für "Verkündung" im türkischen das Wort "tebliq", ein Aktivum, das sich auf Kaplan und seine Anhänger bezieht. "Tebliq" steht das Wort "tebellüq" als Passivum gegenüber, womit das Volk gemeint ist. Kaplan orientierte sich mit dieser Unterscheidung von aktiv und passiv an seinem Vorbild, Ayatollah Khomeini.

Khomeini sah während seiner Exiljahre in Paris die permanente "Verkündung" seiner Reden, Schriften, Aufsätze und Predigten via Medien als das geeignetste Mittel, damit das Volk, das diese Verkündungen empfängt, schließlich die Waffen ergreift und die islamische Revolution vollzieht. In einem offenen Brief an General Kenan Evren teilte Cemaleddin Kaplan mit: "Unser Ziel ist die Herrschaft des Islam über das alltägliche Leben. Mit anderen Worten soll der Koran zur Verfassung, das islamische Rechtssystem zum Gesetz und der Islam zum Staat werden. Die Methode ist die Verkündung, also eine Verkündungsmethode, das heißt die Methode des Propheten." Weiter macht er deutlich, dass Gewalt in der "Verkündungszeit" nicht zulässig ist, die Verkünder vor Verhaftungen zu schützen sind und Kompromisse mit dem Regime des Unglaubens und der Ketzerei nicht eingegangen werden. (8) Zur Verbreitung seiner "Verkündungen" setzte Kaplan vor allem auf Audio- und Videokassetten und auf die verbandseigene Zeitung Ümmet-i Muhammed (Mohammeds Gemeinschaft der Gläubigen), die damals noch Tebliq (Verkündung) hieß. Über Satellit strahlte er das Fernsehprogramm Hakk TV bis in die Türkei aus. Der Begriff "Hakk" ist eine der Bezeichnungen Allahs und drückt die "absolute, die göttliche Wahrheit" aus.

Antisemitismus und Antizionismus
"War der Vater der Türken ein Sohn der Juden?"

In jüngster Zeit ist der Verband auch in mehreren Sprachen im Internet unter www.hilafet.org bzw. www.hilafet.de vertreten. Die web-Seite www.hilafet.net wurde von Kemalisten mit einem Atatürk-Bild blockiert. Im Gegenzug haben die Kaplancälar die Web-Seite der Kemalisten www.mustafakemal.de auf ihre hilafet.de web-Seite umgeleitet und mit Schmähungen über Atatürk versehen. Sie installierten dort auch einen Artikel aus der in den USA erscheinenden deutsch-jüdischen Wochenzeitung Aufbau vom 26. November 1999 mit der Überschrift "War Vater der Türken ein Sohn der Juden?" In dem Artikel wird über eine mögliche "jüdische Abstammung" Atatürks (Vater der Türken) spekuliert und die Frage gestellt: "Ob der Jude Atatürk gerade als solcher zum Feind des türkischen Islam geworden ist?" (9)

Für die Kaplancälar ist dieser Artikel ein weiterer Mosaikstein in ihrem antisemitischen und antizionistischen Weltbild, das sich wie ein roter Faden durch all ihre Aktivitäten und Veröffentlichungen zieht. Neben der kemalistischen Türkei sind vor allem das westliche System der Demokratie im Allgemeinen und die Nato, die USA und Israel im Besonderen der Hauptfeind. Macht- und Geldstreitigkeiten der strikt hierarchisch aufgebauten Organisation haben im Lauf der Jahre zu mehreren Abspaltungen geführt. Eine wesentliche Rolle spielte die Auseinandersetzung über die Beziehung zum schiitischen Iran. Schiiten sind in den Augen vieler Sunniten keine richtigen Muslime, und die Kaplan-Bewegung ist in ihrem Islamverständnis strikt sunnitisch. Der Iran galt Kaplan nur hinsichtlich des revolutionären Weges zur Macht als Vorbild.

Trotzdem musste sich Cemalledin Kaplan den Vorwurf gefallen lassen, er würde das Sunnitentum an den Iran verraten, der ihn angeblich auch finanzierte. Nach Angaben des Ethnologen Werner Schiffauer nahm die Auseinandersetzung um das richtige Verhältnis zum Iran in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre an Schärfe zu, als die Faszination für die dortige Islamische Revolution nachließ. Die Gemeinde, die einen Treueeid auf Khomeini abgelegt hat und die der Meinung war, dass eine panislamistische Bewegung nur unter der Führerschaft des einzigen revolutionären islamischen Staates zustande kommen würde, wird von Kaplan nun angegriffen, der sich vom iranischen Einfluss lösen will. (10)

1989 spaltet sich die Islami Haraket (Islamische Bewegung) vom ICCB ab. Die Islami Haraket (IH) mit derzeit bundesweit etwa 300 Mitgliedern soll mehrere örtliche ICCB-Vereine übernommen haben. Die IH verfolgt weiterhin das Ziel, in der Türkei einen islamischen Staat nach iranischem Vorbild zu errichten. In Flugblättern agitiert sie gegen die "kapitalistischen und zionistischen Teufel", propagiert Gewalt als Mittel zur Durchsetzung ihrer Ziele und glorifiziert das Märtyrertum. Nach Auffassung der IH ist der Kampf gegen Israel auch gewaltsam, notfalls unter Einsatz des Lebens zu führen. (11)

Hizbullah

Die Islami Haraket soll nach Recherchen des Journalisten Metin Dalman der deutsche Ableger der türkischen Hizbullah sein. (12) In seinem Bericht stützt sich Dalman auf Aussagen des im Herbst 1993 nach Deutschland geflohenen Aktivisten der radikal-islamistischen türkischen Hizbullah, Wevik Polat. Dieser wird unter anderem des Mordes an dem türkischen Journalisten Uqur Mumcu im Jahr 1993 verdächtigt. (13)

Die seit Februar 2000 in der gesamten Türkei laufenden Ermittlungen gegen die Ende der achtziger Jahre entstandene Hizbullah, haben zu zahlreichen Leichenfunden geführt. Man geht von bis zu 500 Verschwundenen aus, die von der Hizbullah entführt und ermordet worden sein sollen. Ein weiteres Ergebnis der Emittlungen ist, so schreibt der Journalist Jürgen Gottschlich: "Die türkische Hizbullah existiert auch deshalb, weil sie in der Vergangenheit von staatlichen Stellen unterstützt wurde." (14)

Bereits 1998 machte Amnesty International (AI) darauf aufmerksam. AI zitierte den Bericht einer parlamentarischen Kommission, die 1993 zur Untersuchung ungeklärter politischer Morde eingesetzt worden war. In ihrem 1995 vorgelegten Bericht werden geheime Absprachen zwischen der Gendarmerie und der illegalen bewaffneten Organisation Hizbullah festgestellt, die für viele politische Morde verantwortlich gemacht wird. (15) Von staatlicher Seite wurde der Bericht relativiert.

Inzwischen wird immer deutlicher, dass die Hizbullah von den Sicherheitskräften als Spezialeinheit im Kampf gegen die kurdische PKK eingesetzt wurde. Sie sollte vor allem die sunnitischen Kurden dem Einfluss der PKK entziehen. Nach einer Spaltung im Jahr 1993 ging die Hizbullah auch gegen ehemalige Mitstreiter vor. (16) Zu ihren Opfern zählten islamistische Geschäftsleute, Kurden und Mitglieder der gemäßigten Nurcu-Sekte (Artikel folgt). Auch die islamistische Feministin Konca Kuris, die in den letzten Jahren öffentlich für Reformen im Islam aufgerufen hatte, wurde von der Hizbullah ermordet. (17)

Inzwischen hat sich die politische Lage geändert. Seit dem Sturz des ersten islamistischen Ministerpräsidenten Necmettin Erbakan und dem militärischen Sieg über die PKK erfolgt nun die Zerschlagung der türkischen Hizbullah.

Cemaleddin Kaplans Tod
und die zwei Kalifen

Am 15. Mai 1995 starb Cemaleddin Hoca. Auf dem Sterbebett soll er das Amt des Kalifen an seinen Sohn Metin Müftüoqlu (Sohn des Müftü) Kaplan weitergegeben haben. 1996 spaltete sich die Bewegung im Streit um die Nachfolge zum zweiten Mal seit 1989. Doch ging es jetzt weniger um Inhalte, sondern um Macht und Geld.

Der unter Cemaleddin Hoca zum Richter im Kalifatsstaat ernannte Berliner Arzt Halil Ibrahim Sofu hatte sich mit seinem 1996 erschienen Buch "Demokratie – ein System des Betruges (Deccalän Sistemi: Demokrasi)" einen Namen gemacht. In diesem Buch wird der Islam als eine eigene, der Demokratie gegenüberstehende Weltanschauung dargestellt, ebenso wie das Christentum und das Judentum. Letztere seien jedoch im Verlauf der Geschichte zu sehr degeneriert. Der Islam sei deshalb die beste Religion, die beste Weltanschauung, während die Demokratie ein bereits kaputtes System sei. Als Muslim gehört man dem islamischen System an und muss nach diesem leben, nicht nach dem System Demokratie.

Auf Grund dieses Buches und des damit verbundenen Ansehens für Sofu, der von seinen Anhängern Yusuf Hoca genannt wurde, kam es zum Streit. Metin Kaplan sprach in den Ausgaben 146, 149 und 151 der Zeitung Ümmet-i Muhammed eine Todes-Fatwa gegen Yusuf Hoca aus. Seit dem 8.Februar 2000 läuft vor dem Düsseldorfer Staatsschutzsenat ein Prozess gegen Metin Kaplan und zwei Mitangeklagte. Dabei hat das Gericht zu klären, ob es sich bei der Fatwa um einen konkreten Befehl zum Mord handelt. Sofu reagierte mit einer Gegen-Fatwa auf Metin Kaplan. Er sprach ihm das Recht ab, etwas mit dem Kalifat zu tun zu haben.

Die Berliner Gemeinde der Mehmet Akif Moschee, ein Förderverein der Islamischen Föderation in Berlin, spaltete sich vom Flügel Metin Kaplans ab und wählte 1996 Sofu zum "Emir der Gläubigen und Kalif der Muslime". Diesen Titel beansprucht auch Metin Kaplan für sich. Am 8.Mai 1997 stürmte ein dreiköpfiges vermummtes Killerkommando die Weddinger Wohnung des Yusuf Hoca und tötete den 29-Jährigen vor den Augen seiner Familie. Die vom Verein 1997 erworbene Mehmet Akif Moschee, eine umgebaute Fabriketage in der Kreuzberger Köpenicker Straße, wurde mit der Beerdigungszeremonie für den "Märtyrer" Yusuf Hoca am 9.Mai 1997 eingeweiht und in Yusuf Hoca Moschee umbenannt.

Seinem Nachfolger, Salih Hoca, ist es jedoch nicht gelungen, die Moschee finanziell zu halten, trotz massiven Drucks auf die in diesem Fabrikgebäude ansässigen Kleinfirmen. Diese sollten ihre gewinnbringenden Unternehmen der Gemeinde verkaufen. Als sie ablehnten, wurden sie über Monate schikaniert. Im Frühjahr 1999 musste die Gemeinde das Gebäude aufgeben. Der seit 1979 bestehende Trägerverein Mehmet Akif Moschee wurde am 9.April 1999 durch Beschluss des Weisenrats als Verein aufgelöst. (18) Sporadisch meldet sich Salih Hoca über den Offenen Kanal Berlin in der Sendung Hakk-TV noch zu Wort.

Metin Kaplan selbst sitzt seit dem 25.März 1999 in Untersuchungshaft. Ende des Jahrs 2000 wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt. Kaplan bezeichnete den Prozess als "einen Prozess gegen den Islam", die vorangegangenen Durchsuchungen seiner Gemeinden durch die Polizei setzen er und seine Anhänger gleich mit der Judenverfolgung und den Bücherverbrennungen im "Dritten Reich". (19) Seit seiner Festnahme haben gleichgesinnte Funktionäre die Leitung der Organisation übernommen. Auch sein Sohn Fatih Kaplan appelliert bereits im Sinne seines Vaters an die Anhänger, sich dem Dschihad, dem Heiligen Krieg, anzuschließen.

Eine Auslieferung an die Türkei, wo im Oktober 1998 zum 75.Jahrestag der Gründung der Republik Türkei etwa 30 Kaplan-Anhänger im Auftrag ihres Anführers einen Terroranschlag geplant haben sollen, braucht der anerkannte Asylbewerber Metin Kaplan nicht fürchten, da ihm dort die Todesstrafe droht. Den Status "anerkannter Asylbewerber" hat Metin Kaplan gemeinsam mit seinem Vater, Cemaleddin Hoca, in den achtziger Jahren erhalten. In seinem Buch "Rabäta" beschreibt Uqur Mumcu, dass ein gewisser Murat Bayrak Cemaleddin Kaplan bei seinem Asylantrag unterstützte. Murat Bayrak stellte den faschistischen Grauen Wölfen in den siebziger Jahren seine Fabrikareale in der Türkei für Waffenübungen zur Verfügung.

Nach dem Militärputsch im Jahr 1980 war er das einzige Mitglied des Parteivorstandes der rechtsextremen nationalistischen MHP von Alparslan Türkew, gegen den keine Anklage erhoben wurde. Er konnte sich nach Deutschland absetzten. Cemaleddin Kaplan lernte ihn bei Milli Görüw kennen. Murat Bayrak lebt heute noch in Deutschland und betreibt Unternehmungen wie die private Helikopterflotte Sancak Air und die Textilfirmen Sancak Tül.

  1. Werner Schiffauer, Die Gottesmänner, Frankfurt/Main 2000, S. 204.
  2. Bundesamt für Verfassungsschutz.
  3. Uqur Mumcu, Rabäta, Istanbul, 2. Auflage, Juli 1987, S.12.
  4. ebenda, S. 70 f.
  5. ebenda, S. 205.
  6. Schreiben von Aziz Kaya an das Amtsgericht Charlottenburg, 31.Dezember 1979. S.48 der Akte des Vereins zur Förderung der Hagia Sophia Moschee e.V.
  7. http://www.hilafet.de/almanca/index.htm – Wer ist Cemaleddin Hocaoqlu (Kaplan)?
  8. ebenda
  9. http://aufbau2000.com/issue24/ bzw. http://www.hilafet.de/gazete/sayi310/ymk-Dateien/image002.png
  10. Werner Schiffauer, a.a.O., S.159 ff.
  11. Bericht des Hamburger Verfassungsschutzes 1997.
  12. ZDF, Kennzeichen D, 26. November 1997.
  13. Kurdistan-Rundbrief, 28. Februar 1996.
  14. Jürgen Gottschlich, Türkische Hisbollah reichte bis an die Spitze der Institutionen, in: Der Standard, 19./20. Februar 2000, S. 5.
  15. amnesty international ,TÜRKEI 1998, unter www.amnesty.de
  16. Jörg Hilbert, Ankara entledigt sich seiner islamischen Hilfstruppen, in: .Junge Welt, 25.Januar 2000.
  17. Die Türkei im Bann einer grausamen Mordserie. Staatliche Zerschlagung der Hizbullah. Aufgezeichnete Morde, in: Neue Zürcher Zeitung, 26. Januar 2000.
  18. Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, Vereinsregister.
  19. Verfassungsschutzbericht 1999 Baden-Württemberg.
     

Der Tradition geopfert:
Wir sind Eure Töchter, nicht Eure Ehre!

Sie sollen die Ehre der Familie retten. Sie werden schon als Kind einem Fremden versprochen: Zwangsheiraten werden immer noch durchgeführt...

Ist die multikulturelle Gesellschaft gescheitert?
Fundamentalismus türkischer Jugendlicher

Focus nennt die im Westen erscheinenden türkischen Zeitungen "Giftige Gazetten" und macht ihnen den Vorwurf, sie untergrüben die Integration ihrer Landsleute in Deutschland. Die türkischen Blattmacher, die ohnehin nie zimperlich waren, revanchieren sich mit massiven Vorwürfen und Beleidigungen in ihren Schlagzeilen...

haGalil onLine 12-12-2001

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