Ist die multikulturelle Gesellschaft gescheitert?
Fundamentalismus türkischer Jugendlicher
Klaus-Peter Martin /
Kommune
Mit
der Schlagzeile "Gefährlich fremd" erschien Mitte April der
Spiegel. Dazu hatten die Hamburger Blattmacher ein Titelbild
montiert, auf dem eine junge Aktivistin trotzig die türkische Flagge
hochhält, wobei ihr Blick verklärt in die Vergangenheit gerichtet
ist. Hinter ihr lauern eine Handvoll bewaffneter ausländischer
Jungen - wahrscheinlich auf den nächsten Deutschen, der um die Ecke
kommt. Schließlich sind auf der Collage noch moslemische Mädchen mit
Kopftüchern auf der Schulbank zu sehen. Ausländische Jugendliche:
eine einzige Gefahr - gewalttätig, fanatisch, fundamentalistisch;
eine Verständigung, ein friedliches Zusammenleben mit ihnen ist
offensichtlich unmöglich! Einen anderen Schluss kann man nach dem
Betrachten des Titelbildes nicht ziehen. Und im Untertitel
bestätigen die Spiegel-Autoren diesen Eindruck: Die multikulturelle
Gesellschaft ist gescheitert!
Es steht im Moment nicht gut zwischen Deutschen
und Türken. Seit dem Brandanschlag in Krefeld ist der Ton in den
Medien schärfer geworden. Focus nennt die im Westen
erscheinenden türkischen Zeitungen "Giftige Gazetten" und macht
ihnen den Vorwurf, sie untergrüben die Integration ihrer Landsleute
in Deutschland. Die türkischen Blattmacher, die ohnehin nie
zimperlich waren, revanchieren sich mit massiven Vorwürfen und
Beleidigungen in ihren Schlagzeilen.
Zur Verschlechterung des Klimas haben zudem ganz
wesentlich Äußerungen wie die von Bundeskanzler Kohl geführt, die
Türkei sei aufgrund ihrer kulturellen Fremdartigkeit kein Teil
Europas.
Anfang April stellte Innenminister Kanther den
jüngsten Verfassungsschutzbericht der Öffentlichkeit vor. Erstmals
wird darin im Kapitel "Sicherheitsgefährdende und extremistische
Bestrebungen von Ausländern" auch ausführlich auf die islamische
Organisation Milli Görus eingegangen und ihr ein erhebliches
Gefahrenpotential unterstellt. Auch dies hat nicht gerade zur
Beruhigung der Gemüter beigetragen.
In dieser Situation trifft es sich gut, daß gerade
eine empirische Untersuchung zu Einstellungen und Werten
Jugendlicher mit türkischem Paß in Deutschland erschienen ist. Sie
bietet die Chance, zur Versachlichung der Diskussion beizutragen und
Denkanstöße zu liefern; beruhigen können die Erkenntnisse aus der
Umfrage nicht.
Wilhelm Heitmeyer, Joachim Müller und Helmut
Schröder von der Bielefelder Universität legen unter dem Titel
Verlockender Fundamentalismus. Türkische Jugendliche in Deutschland
die erste empirische Untersuchung zu dieser Teilgruppe in westlichen
Ländern mit moslemischen Minderheiten überhaupt vor. In Deutschland
wurden bisher weder in den Jugendberichten der Bundesregierung noch
in den periodisch durchgeführten "Shell-Studien" oder in anderen in
der Vergangenheit publizierten Jugendsurveys die hier lebenden
Jugendlichen mit ausländischem Paß besonders berücksichtigt. Dabei
weisen Jugendarbeiter schon seit langem darauf hin, daß gerade
türkische Jugendliche - obwohl sie größtenteils hier geboren und
aufgewachsen sind - sich in ihren Verhaltensweisen und Einstellungen
deutlich von gleichaltrigen Deutschen unterscheiden. Mit den
vielfältigen - ohnehin fragwürdigen - Versuchen, die aktuelle
Jugendgeneration in Deutschland mit neuen Attributen zu versehen
und zu beschreiben, wird die Lebenswirklichkeit dieser Jugendlichen
nicht erfaßt.
Autoritaristische Einstellungen und hohe
Gewaltbereitschaft unter türkischen Jugendlichen
Bereits in ihrer Gewalt-Studie1 haben Heitmeyer und seine
Mitarbeiter bei der Befragung einer Teilgruppe von 313 ausländischen
Jugendlichen festgestellt, daß, entgegen den Erwartungen, die
befragten Jugendlichen weniger emotionale Unterstützung durch ihre
Familien erhalten als deutsche Jugendliche. Gleichzeitig wurde ein
höheres Maß an Angst unter ausländischen Jugendlichen festgestellt
als unter deutschen. Hinzu kam, daß das Selbstwertgefühl bei
ausländischen Jugendlichen schwächer ausgeprägt war als bei
deutschen Gleichaltrigen. Heitmeyer wies darauf hin, daß sich hier
ein gefährliches Potential andeute, da bei den nichtdeutschen
Jugendlichen höhere Werte bei den autoritaristischen Einstellungen
festzustellen waren und gleichzeitig eine hohe Akzeptanz gegenüber
Gewalt zu erkennen war.2
In einer 1995 durchgeführten groß angelegten
Befragung haben Heitmeyer und seine Mitarbeiter den Grad der
Integration türkischer Jugendlicher - als der größten Gruppe
inländischer Jugendlicher mit ausländischem Paß - untersucht.
Befragt wurden 1221 Jugendliche aus 63 Schulklassen allgemein- und
berufsbildender Schulen Nordrhein-Westfalens. Aufgrund der
Verteilung von Alter, Geschlecht, Schulform und Erhebungsregion
gehen die Bielefelder Wissenschaftler davon aus, daß die Ergebnisse
ein hohes Maß an Verallgemeinerbarkeit aufweisen. Ich will im
folgenden einige der Aussagen der Studie referieren, die die größte
Brisanz beinhalten.
Zwei von drei befragten Jugendlichen sind der
Meinung, daß der Islam die einzig rechtsgläubige Religion ist. Alle
anderen hier auf der Erde Lebenden sind danach Ungläubige. Nach dem
Ende des Kommunismus gehe es nun mit dem Kapitalismus bergab; die
Zukunft gehöre allein dem Islam. Davon ist bereits die Hälfte der
türkischen Jugendlichen bei uns überzeugt.3
Attraktive Angebote islamistischer und
fundamentalistischer Gruppen Milli Görus
zählt nach dem Verfassungsschutzbericht inzwischen 26.000
Mitglieder. Die Organisation besteht seit 1985 in Deutschland. Sie
verfügt über 200 Moscheen, die sie in Hallen, Fabriketagen,
Ladenzeilen und Wohnblocks eingerichtet hat. Dort wird aber nicht
nur gebetet und den Reden des Hodschas gelauscht, Milli Görus
versteht es, durch Angebote wie Hausaufgabenhilfe, Computer- und
Karatekurse, Zeltlager, Sportstudios und Fußballvereine die
Jugendlichen anzulocken. Auch praktische Hilfe bei der Jobsuche und
Betreuung nach Gefängnisaufenthalten gehören zum Begleitprogramm der
Moscheen. Sie haben es verstanden, ein attraktives Programm für ihre
Zielgruppe zu schaffen. Dies fällt ihnen auch deshalb um so
leichter, als türkische Jugendliche von den traditionellen
Jugendeinrichtungen häufig ausgegrenzt und ausgesperrt werden. Zudem
erreicht Milli Görus damit nicht nur männliche Jugendliche, sondern
auch Türkinnen, die in deutschen Freizeiteinrichtungen noch immer
deutlich unterrepräsentiert sind.4 Von den in Deutschland lebenden
türkischen Jugendlichen fühlen über ein Drittel ihre Interessen von
Milli Görus gut oder zumindest teilweise vertreten. Und die
rechtsradikalen "Grauen Wölfe", die 1978 in Frankfurt gegründet
wurden und deren Vorsitzender Alpaslan Türkes vor kurzem in der
Türkei gestorben ist, können mit ebensoviel Zuspruch rechnen. Die
Anhänger dieser beiden Gruppierungen setzen sich überwiegend aus
Hauptschülern mit schlechten Schulabschlüssen und dürftigen
Berufsaussichten zusammen.
Gewaltbereitschaft...
Zur Gewaltbereitschaft haben Heitmeyer und seine Mitarbeiter mit
denselben Instrumentarien gearbeitet wie in der Gewalt-Studie.
So lassen sich die Ergebnisse gut vergleichen. Auf die Frage "Ist es
in den letzten 12 Monaten vorgekommen, daß sie Sachen von anderen
absichtlich zerstört oder beschädigt haben?" antworteten 23,9
Prozent der türkischen und 9,8 Prozent aller westdeutschen
Jugendlichen mit "ja". "Jemanden absichtlich geschlagen oder
verprügelt" haben nach eigenen Angaben 26 Prozent der türkischen und
12,2 Prozent aller westdeutschen Jugendlichen. Ähnliche Ergebnisse
weisen die Fragen nach der Bedrohung anderer (18,1 Prozent bzw. 7,5
Prozent), Wegnahme einer Sache mit Gewalt (17,6 Prozent bzw. 7,7
Prozent) und Einbruch (13,8 Prozent bzw. 3,4 Prozent) auf. Die
eigene Betroffenheit von Gewalttaten anderer ist bei türkischen
Jugendlichen ebenfalls doppelt bis dreimal so hoch wie bei
gleichaltrigen Deutschen.
... aus nationalistischen und
fundamentalistisch religiösen Gründen
Besonders die Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Islam und
Gewaltbereitschaft und Nation und Gewaltbereitschaft haben bei ihrer
Veröffentlichung zu heftigen Reaktionen geführt. "Wenn es der
islamischen Gemeinschaft dient, bin ich bereit, mich mit
körperlicher Gewalt gegen Ungläubige durchzusetzen." Dieser Aussage
stimmen 8,3 Prozent der Befragten voll zu, und weitere 17,4 Prozent
stimmen zu. Etwa ebenso viele sagen: "Wenn es der islamischen
Gemeinschaft dient, bin ich bereit, andere zu erniedrigen." 10,9
Prozent oder 17,6 Prozent stimmen zu, wenn nach der Rechtfertigung
von Gewalt bei der Durchsetzung des islamischen Glaubens gefragt
wird. Und fast jeder vierte Befragte ist der Auffassung "Wenn jemand
gegen den Islam kämpft, muß man ihn töten." Ein Drittel der
Jugendlichen meint, wenn es um die nationalen Interessen der Türkei
gehe, müsse man zur Gewalt greifen; und mehr als 40 Prozent sind
bereit, zur Gewalt zu greifen, wenn es um die nationale Ehre geht,
oder würden sogar ihr Leben opfern, um den Einfluß der Türkei zu
stärken.5
Gerade diese letzten Aussagen dürften nicht
überbewertet werden, warnten inzwischen einige; dies sei nur vor dem
Hintergrund des Bosnienkrieges zu verstehen und keinesfalls auf
innerdeutsche Auseinandersetzungen zu übertragen.6 Wie dem auch sei,
unbestritten gibt es unter türkischen Jugendlichen in Deutschland
ein erhebliches Gewaltpotential, das in engem Zusammenhang mit dem
Glauben und dem nationalen Ehrgefühl steht.
Die Reaktion der Mehrheitsgesellschaft:
Verharmlosung oder Dramatisierung Lange
Zeit hatte man geglaubt, daß die zweite und dritte Generation von
Türken in Deutschland die Integrationsprobleme ihrer Väter und
Großväter nicht mehr hätten. Das Gegenteil ist der Fall. Jetzt rächt
es sich, daß man quasi nur auf Zeit setzte und konsequente
Integrationsbemühungen unterließ. Offensichtlich ist es so, daß es
die dritte Generation noch schwerer hat als die erste und zweite.
Das Nähren der Heimkehrillusion stellte für die erste Generation der
Ausländer einen der Mechanismen dar, die es möglich machten, die
"marginale Situation und die damit verbundene Anomie" zu ertragen
(Hoffmann-Nowotny). Für die zweite und dritte Generation gilt diese
"Exit"-Variante nicht mehr. Gibt es für sie nur noch die "Kultur der
Gewalt"?7
Als die oben wiedergegebenen Zahlen Anfang 1996 in
Bielefeld der Öffentlichkeit vorgetragen wurden, soll eine
Tagungsteilnehmerin empört gerufen haben: "Diese Zahlen dürfen nicht
an die Öffentlichkeit!"8
Wilhelm Heitmeyer beklagt zu Recht einerseits eine
"linksliberale Verharmlosung" und andererseits eine
"rechtskonservative Dramatisierung": "Den ersteren können die
Ausmaße nicht passen, den letzteren nicht dessen Ursachen, nämlich
die Sozialisationsbedingungen jener ,einheimischen Jugendlichen mit
türkischem Paß` in der Bundesrepublik."9
Aber wenn es denn so einfach wäre, die Ursachen zu
benennen! Sicherlich zählen die mangelnde Integrationsbereitschaft
der Mehrheitsgesellschaft dazu und die sozialen Verwerfungen der
jüngsten Zeit. Heitmeyer drückt es folgendermaßen aus: Mit der
Zuspitzung sozialer und ökonomischer Krisen gehe auch in Deutschland
eine Ethnisierung sozialer Konflikte einher. Es sei eine Illusion zu
glauben, daß Arbeitsplatzabbau, Abbau sozialstaatlicher Leistungen
und der Abbau der Zahl der Ausbildungsplätze ausgerechnet am Zustand
unserer ethnisch-kulturell vielfältigen Gesellschaft spurlos
vorübergehen würde. Auf seiten der Türken ließen sich Vorurteile und
Ressentiments vieler Deutscher gegenüber der islamischen Religion
zur Binnenintegration funktionalisieren. Vieles deute darauf hin,
"daß einige Vertreter türkischer Interessenverbände zur
Mobilisierung ihrer Mitglieder von einem ,Feindbild Islam` geradezu
abhängig sind, um sich deren bedingungsloser Loyalität zu
versichern"10.
In Verlockender Fundamentalismus werden
eine Reihe weiterer Erklärungsansätze geliefert. Dies passiert in
unsystematischer Weise und bleibt unbefriedigend. Allerdings ist es
nicht unbedingt den Autoren anzulasten. Ihr Ringen um einen ersten
Theorieansatz und das Sammeln von Versatzstücken einer Deutung
weisen auf die große Lücke in der bisherigen Forschung hin. Im
übrigen liefert die Veröffentlichung eine Reihe wichtiger
Materialien zur Lebenssituation türkischer Jugendlicher bei uns.
Sozialisationsbedingungen und Selbstisolierung
Daß die nach wie vor vorhandenen - und offensichtlich zunehmenden -
Probleme des Zusammenlebens mit den hier lebenden Fremden
moslemischer Herkunft nicht problemlos als Reaktion auf
ausländerfeindliche Geschehnisse und integrationsablehnende
Haltungen der Mehrheitsgesellschaft interpretiert werden können,
darauf deutet einiges hin.11
Ein Problem, mit dem die Praxis der Jugendarbeit
permanent konfrontiert ist, die gewollte - oder ungewollte -
Selbstisolierung moslemischer Jugendlicher, wird durch die
Untersuchung der Bielefelder Forschungsgruppe eindringlich
bestätigt. Auf die Frage, ob sie lieber unter sich bleiben wollen,
antworten die Jugendlichen selbstverständlich mit "nein". Das
massive Auftreten der Jungen in den Jugendeinrichtungen, die
Verständigung in ihrer Landessprache, die Vorliebe für Musik aus
ihrem Heimatland und so manche zumindest ungeschickte
Verhaltensweise führen meist sehr schnell dazu, daß in einer
Jugendeinrichtung als erste die deutschen Mädchen wegbleiben, dann
andere Gruppen; und ganz schnell ist die Besucherstruktur sehr
einseitig geworden. Oder aber, die zweite Möglichkeit: Die
türkischen, marokkanischen Jungen erhalten von den Jugendarbeitern
von vornherein solche Auflagen, daß sie sich ausgegrenzt fühlen oder
tatsächlich ausgegrenzt werden.
Türkische Jugendliche weisen unter den
nichtdeutschen Jugendlichen eindeutig die ungünstigsten
Sozialmerkmale auf, was die Schichtzugehörigkeit der Eltern, den
Schulbesuch oder die Wohnverhältnisse angeht.12 Sie unterliegen
einer besonderen Benachteiligung und leben ganz besonders von der
deutschen Bevölkerung zurückgezogen. Im Vergleich zu den anderen
Nationalitäten gibt es bei den türkischen Schülerinnen und Schülern
noch einen erheblichen Nachholbedarf, was die Schulabschlüsse
angeht. Von den 45<%10>0<%0>000 Jugendlichen mit türkischem Paß sind
lediglich 3<%10>0<%0>000 (6,6 Prozent) Abiturienten und
8<%10>4<%0>000 (18,4 Prozent) Realschüler, aber fast drei Viertel
Hauptschüler. Dagegen erreichen etwa Jugendliche aus dem ehemaligen
Jugoslawien zu 32,9 Prozent die Mittlere Reife und zu 16,6 Prozent
das Abitur.13
Rund 80 Prozent der deutschen Jugendlichen nehmen
eine Ausbildung im dualen System auf. Von den Jugendlichen mit
ausländischem Familienhintergrund sind es nur 40 Prozent.14
Besonders niedrig liegt die Ausbildungsbeteiligung bei türkischen
Jugendlichen.15 Sie brechen zudem ihre Lehre überproportional häufig
vorzeitig ab und so bleiben immer noch - trotz stetig steigender
Ausbildungsbeteiligung - etwa 40 Prozent eines Jahrgangs auf Dauer
ohne jegliche Ausbildung im Anschluß an die Schulpflicht; von den
deutschen Jugendlichen sind es 14 Prozent je Jahrgang. Gleichzeitig
sind die türkischen Jugendlichen einem erheblichen Erwartungsdruck
von seiten der Eltern ausgesetzt und setzen sich auch selbst unter
Erfolgsdruck. Dreiviertel von ihnen wollen die berufliche und
soziale Position der Eltern übertreffen. In der Realität existiert
eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Wünschen und Erwartungen und
den tatsächlichen Chancen.
Jugendliche mit ausländischem Paß verbringen
mehrheitlich ihre Freizeit mit Freunden und Bekannten der eigenen
Ethnie. Dies gilt für 60 Prozent der italienischen und für 81
Prozent der türkischen Jugendlichen. Zwei Drittel der deutschen
Jugendlichen sind in einem Sportverein oder gehören einem anderen
Verein oder einer Jugendorganisation an. Von den nichtdeutschen
Jugendlichen ist es noch nicht einmal jeder zweite. Die türkischen
Jugendlichen befinden sich dabei ganz am unteren Ende.16 Und von den
Vereinsmitgliedern mit ausländischem Paß bleiben immer mehr auch in
diesen Vereinen unter sich. Die Anzahl der eigenethnischen Vereine
unter den in Deutschland lebenden Ausländern hat sehr stark
zugenommen.17
Der Anteil der türkischen Jugendlichen, die nie
Kontakt mit Deutschen in der Freizeit haben, steigt an; gleichzeitig
nimmt aber der Anteil derjenigen, die gelegentlich Kontakt mit
Deutschen in der Freizeit haben, ab. Das heißt, es findet hier
offensichtlich eine Polarisierung statt.18 Zwei Drittel der
türkischen Jugendlichen äußern den Wunsch nach mehr Kontakten zu
deutschen Jugendlichen. Etwa 28 Prozent lehnen einen intensiveren
Kontakt ab. Allerdings sagen auch gleichzeitig über 70 Prozent, daß
sie sich in Deutschland unter Türken wohler fühlen als unter
Deutschen.19
Diese Haltung ist nicht nur bei den Jugendlichen
festzustellen. Auch in der Elterngeneration nehmen die gegenseitigen
Kontakte zwischen Deutschen und Türken ab. Während 1990 31 Prozent
angaben, keine deutschen Kontaktpersonen in ihrem sozialen Umfeld zu
haben, war der Anteil vier Jahre später auf 56 Prozent angewachsen.
Rückzug und Distanz zum kalten und feindlichen
Umfeld Was den selbstgewählten Rückzug
angeht, spielt die Religion eine wichtige Rolle. Nach einer
Befragung unter Moscheebesuchern in Duisburg Anfang der 90er Jahre
durch den Publizisten Metin Gür hatten 97 Prozent keinen Kontakt zu
Deutschen, noch nicht einmal zu ihren direkten Nachbarn. Ausnahmslos
alle Befragten gaben an, daß sie dagegen seien, daß ihre Töchter
einen Deutschen heiraten.20 Der Berliner Journalist Eberhard
Seidel-Pielen erklärt den Anfang dieser selbstgewählten Isolierung
folgendermaßen: "Vieles, mit dem vor allem die aus dem bäuerlichen
Milieu stammenden Zuwanderer zwangsläufig konfrontiert wurden, war
schlicht ,Ayip` (Schande), die man als ,bittere Pille der Fremde`
notgedrungen schlucken mußte." Über lange Strecken hatten sie
demnach nur ein pragmatisches Verhältnis zu ihrem Einwanderungsland:
Deutschland war gut zum Geld-Machen, "darüber hinaus aber ein eher
gefährliches, kaltes und auch feindliches Terrain, in das man sich
nicht allzu weit hinauswagen wollte". In diesen Familien wurde
streng darüber gewacht, daß über die notwendige Begegnung am
Arbeitsplatz oder in der Schule hinaus kein intensiver Kontakt und
Austausch zwischen Türken und Deutschen entsteht, damit die eigene,
als erhaltenswert eingestufte kulturelle Identität und die eigenen
Werte nicht in Frage gestellt werden.21
Hohe Übereinstimmung zwischen Eltern und
Kindern Interessant ist, daß ein Teil der
türkischen Jugendlichen heute ganz ähnliche Meinungen vertritt. Der
22jährige Cemal etwa fragt provokativ, an wen er sich denn
bitteschön anpassen solle, "an deutsche Trinker und
Schweinefleischfresser, die im Sommer nackt an türkischen Stränden
liegen?"22 Mehr als die Hälfte der Eltern der befragten Jugendlichen
legt großen oder sehr großen Wert darauf, daß ihre Kinder anders
leben als die meisten ihnen bekannten Deutschen.23
Die 17jährige Ayse meint: "Also, ich denke, daß
islamische Familien viel besser sind als christliche, weil, bei
islamischer Religion sagen deine Eltern, du sollst das auch nicht
machen, und das kannst du machen, und bei Deutschen, da höre ich
immer, die Eltern erlauben alles. ... Ich finde es schon richtig,
daß sie (die eigenen Eltern) etwas streng sind."24 Damit steht sie
nicht allein: Fast die Hälfte der türkischen Jugendlichen meint,
ihre deutschen Altersgenossen hätten zu viele Freiheiten.25 Die
"alten Werte" stehen bei den türkischen Jugendlichen hoch im Kurs
(Leistungsbereitschaft, Ordentlichkeit, Fleiß, Achtung vor den
Eltern, Gehorsam - in dieser Reihenfolge). Sie haben damit eine
erkennbar andere Orientierung als deutsche Jugendliche und liegen
mit ihren Vorstellungen und Werten näher an denen ihrer Eltern als
die deutschen Jugendlichen.
Über 50 Prozent wollen ihre Kinder später in eine
Koranschule schicken. Und deutlich mehr als zwei Drittel aller
Jugendlichen - und zwar mehrheitlich Jungen - geben an, daß
religiöse Ziele in der Kindererziehung für sie wichtig oder sehr
wichtig seien.26 Geschlechtertrennung im Sport wird von jedem
vierten Jugendlichen befürwortet.27
Identitätssuche unter dem Einfluß türkischer
Medien Für Eberhard Seidel-Pielen ist die
neuerdings starke Hinwendung zur Religion ein Ausdruck der
kulturellen Identitätssuche. "Je mehr türkische und arabische
Jugendliche von der deutschen Gesellschaft ausgegrenzt werden, desto
wichtiger wird einem Teil von ihnen die Religion."28 Reicht das als
Erklärung aus?
Welche Rolle spielen die politischen Veränderungen
in der Türkei, und welchen Einfluß haben die Medien? Fernsehen ist
bei der türkischen Bevölkerung bei weitem die beliebteste
Freizeitbeschäftigung, auch Kinder und Jugendliche verbringen
durchschnittlich erheblich mehr Zeit vor dem Fernsehgerät als ihre
deutschen Altersgenossen. Deutschsprachige Sender schneiden in der
Zuschauergunst dabei sehr schlecht ab. Das Essener Zentrum für
Türkeistudien berichtet, daß 57 Prozent der türkischen Migranten nie
ein deutschsprachiges Fernsehprogramm einschalten. ARD, ZDF, RTL und
SAT 1 erreichen gerade einmal Einschaltquoten zwischen 3,5 und 1,5
Prozent der Haushalte - Tendenz rückläufig.29 Seit 1990 existieren
eigene türkische Fernsehsender, die über das Kabelsystem eingespeist
oder über Satellit empfangen werden können. Sie sind bei den
Jugendlichen nicht nur deshalb so beliebt, weil sie nach ihrer
Auskunft auch türkische Pop- und Rapmusik spielen, die moderne
Türkei zeigen und dadurch einen "neuen Stolz" auf die Abstammung
vermitteln. Die meisten der inzwischen hier zu empfangenden
türkischen Sender stehen der islamischen Wohlfahrtspartei
(Refah-Patisi) nahe und sind stark religiös geprägt.
Lasen noch 1981 knapp 40 Prozent der türkischen
Haushalte eine Zeitung aus der Heimat, liegt der Anteil heute bei
über 90 Prozent. "Dies, obwohl eine Generation heranwächst, die
besser Deutsch als Türkisch spricht."30 Das Weltbild dieser Presse
ist schlicht: Freund-Feind, gut-böse, schwarz-weiß.
(Des-)Integration, Parallelgesellschaft und
politische Freiheit Noch einmal zurück zu
Heitmeyers Erklärungsansatz. Wie schon bei der Ursachenforschung
rechtsradikaler und ausländerfeindlicher Gewalt stellt der
Bielefelder Soziologe das "Desintegrations-Theorem" in den
Mittelpunkt seiner Überlegungen.31 Es beschreibt Auflösungsprozesse
von Beziehungen und Lebenszusammenhängen, Auflösungsprozesse der
faktischen Teilnahme an gesellschaftlichen Institutionen und
Auflösungsprozesse der Verständigung über gemeinsame Wert- und
Normenvorstellungen. Heitmeyer beschreibt die Entwicklung der
Moderne als Negativ-Spirale: "Je mehr Freiheit, desto weniger
Gleichheit; je mehr Gleichheit, desto mehr Konkurrenz; je mehr
Konkurrenz, desto weniger Solidarität; je weniger Solidarität, desto
mehr Vereinzelung; je mehr Vereinzelung, desto weniger soziale
Einbindung; je weniger soziale Einbindung, desto mehr rücksichtslose
Durchsetzung."32 An anderer Stelle prophezeit Heitmeyer, daß
Desintegration zum Schlüsselbegriff zukünftiger gesellschaftlicher
Entwicklungen avancieren werde.33 Zu Recht ist dagegen eingewandt
worden, daß das Maß an Desintegration im einzelnen nicht zu fassen
sei und Jugendliche doch sehr unterschiedlich auf gesellschaftliche
Krisen und persönliche Problemlagen reagierten. Ob Heitmeyers
Desintegrationstheorem nun durch den Rückgriff auf Durkheims Begriff
der "Anomie" in der modernen Gesellschaft untermauert werden kann,
bleibt abzuwarten.34 Ulrich Beck wirft übrigens in Die Kinder der
Freiheit" jüngst genau die gleichen Fragen wie Heitmeyer auf:
"Was hält die Moderne eigentlich zusammen? Welche Bindungen stiftet
das Auflösungszeitalter?" Und er macht auch gleich seine Skepsis
deutlich gegen die Notwendigkeit und Möglichkeit von "Integration"
in der modernen Gesellschaft. Allein die Suche nach dem "wie" der
Integration zeige eine Parteilichkeit für ein veraltetes, auf
(abrufbaren) Konsens gegründetes Gesellschaftsmodell.35 Die Symptome
der sogenannten "Egogesellschaft" könnten Becks Ansicht nach nicht
durch weniger, sondern müßten durch mehr, durch politische Freiheit
bekämpft werden.36 Seine Hoffnung ist es, daß an die Stelle einer
Welt traditioneller Sicherheiten "die demokratische Kultur eines
rechtlich sanktionierten Individualismus für alle" steht.37 Statt
der bisherigen Integrationsmittel Religion, Kriege, Wohlstand und
Wahlen, entwickeln sich für Ulrich Beck nun "politische Freiheit",
"Citizenship" und "Selbstorganisation der Individuen" zu
Schlüsselbegriffen. Soviel zu der Kontroverse, aus welcher
Sichtweise die gesellschaftlichen Ambivalenzen zu bewerten sind.
Dies ist aber hier nicht das Thema.
Auch für Wilhelm Heitmeyer ist die
Multikulti-Gesellschaft nicht gescheitert, die Frage aber, wie die
Entwicklung zu "Parallelgesellschaften" aufgehalten werden kann,
bleibt für ihn offen.38
Gemeinsame Verantwortung
für eine offene und demokratische Gesellschaft Bahman
Nirumand hat auf die unsägliche Spiegel-Story über die
"gefährlichen Fremden" und das "Scheitern der Multikulturellen
Gesellschaft" geantwortet, in Deutschland gebe es inzwischen eine 40
Jahre alte gemeinsame Geschichte des Zusammenlebens. 40 Jahre
Zusammenleben, das heißt auch, 40 Jahre gegenseitige Beeinflussung.
Eine deutsche Gesellschaft gibt es nicht mehr! "Die Verantwortung
für die Probleme der Jugend, deutsche und nichtdeutsche, tragen wir
gemeinsam." Die gemeinsam aufgebaute offene demokratische
Gesellschaft, so Nirumand weiter, sei nicht mehr auf Toleranz der
Mehrheit gegenüber der Minderheit angewiesen. Gefordert sei die
Bereitschaft, permanent mit Konflikten umzugehen und sie gemeinsam
zu lösen. Die bisherige Politik, die darauf ausgerichtet war,
Menschen unterschiedlicher Herkunft in die deutsche Gesellschaft zu
integrieren, sei allmählich vorbei. Gefragt sei jetzt - ganz im
Sinne Ulrich Becks übrigens - eine Weiterentwicklung der modernen
demokratischen Gesellschaft. "Auf diesem Weg gibt es keine Trennung
von Deutschen und Ausländern. Diesen Weg müssen wir weiter gemeinsam
gehen."39
Kommune
Forum für Politik, Ökonomie und Kultur -
Monatszeitschrift
Literatur
- Heitmeyer, Wilhelm; Dollase, Rainer (Hrsg.):
Die bedrängte Toleranz. Ethnisch-kulturelle Konflikte, religiöse
Differenzen und die Gefahren politisierter Gewalt, Frankfurt
(edition suhrkamp) 1996
- Heitmeyer, Wilhelm (Hrsg.): Gewalt.
Schattenseiten der Individualisierung bei Jugendlichen aus
unterschiedlichen Milieus, Weinheim, München (Juventa Verlag)
1994
- Heitmeyer, Wilhelm: Nehmen die
ethnisch-kulturellen Konflikte zu? In: ders. (Hrsg.): Das
Gewalt-Dilemma, Frankfurt (edition Suhrkamp) 1994
- Heitmeyer, Wilhelm (Hrsg.): Was treibt die
Gesellschaft auseinander? Bundesrepublik Deutschland: Auf dem
Weg von der Konsens- zur Konfliktgesellschaft. Band 1, Frankfurt
(edition Suhrkamp) 1997
- Heitmeyer, Wilhelm (Hrsg.): Was hält die
Gesellschaft zusammen? Bundesrepublik Deutschland: Auf dem Weg
von der Konsens- zur Konfliktgesellschaft. Band 2, Frankfurt
(edition suhrkamp) 1997
- Schiffauer, Werner: Fremde in der Stadt. Zehn
Essays über Kultur und Differenz, Frankfurt (suhrkamp
taschenbuch) 1997
- Seidel-Pielen, Eberhard: Unsere Türken.
Annäherung an ein gespaltenes Verhältnis, Berlin (Elefanten
Press) 1995
- Beauftragte der Bundesregierung für die Belange
der Ausländer (Hrsg.): Bericht über die Lage der Ausländer in
der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1995
- Klocke, Andreas; Hurrlemann, Klaus:
Psychosoziales Wohlbefinden und Gesundheit der Jugendlichen
nichtdeutscher Nationalität. In: Mansel, Jürgen; Klocke, Andreas
(Hrsg.): Die Jugend von heute. Selbstanspruch, Stigma und
Wirklichkeit, Weinheim, München (Juventa Verlag) 1996
- Beck, Ulrich: Kinder der Freiheit. Wider das
Lamento über den Werteverfall. In: ders (Hrsg.): Kinder der
Freiheit, Frankfurt (edition suhrkamp) 1997
Fussnoten
- 1 Heitmeyer u.a.: Gewalt. Schattenseiten der
Individualisierungsprozesse bei Jugendlichen aus
unterschiedlichen Milieus, Weinheim, München 1995.
- 2 Heitmeyer u.a.: Das Gewalt-Dilemma, Frankfurt
1994, S. 398.
- 3 Heitmeyer u.a.: Verlockender
Fundamentalismus, Frankfurt 1997, S. 123.
- 4 Ebenda, S. 15.
- 5 Ebenda, S. 276 f.
- 6 Siehe etwa Birgit Rommelspacher: Bild der
Radikalisierung. In: taz, 29.4.97.
- 7 Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.): Was treibt die
Gesellschaft auseinander? Bundesrepublik Deutschland: Auf dem
Weg von der Konsens- zur Konfliktgesellschaft. Band 1, Frankfurt
1997, S. 647.
- 8 FR, 5.2.96.
- 9 Heitmeyer u.a.: Verlockender
Fundamentalismus, a.a.O., S. 28.
- 10 taz, 22.4.97.
- 11 Siehe dazu auch: Klaus-Peter Martin:
"Turkish Power Boys" oder: Das mühsame Geschäft der Integration.
In:
Kommune 5/96.
- 12 Klocke/Hurrlemann: Psychosoziales
Wohlbefinden und Gesundheit der Jugendlichen nichtdeutscher
Nationalität. In: Mansel; Klocke (Hrsg.): Die Jugend von heute,
Weinheim und München, 1996, S. 198 f.
- 13 Beauftragte der Bundesregierung für die
Belange der Ausländer (Hrsg.): Bericht über die Lage der
Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1995, S. 27.
- 14 Auch wenn sich die Situation kontinuierlich
bessert: Im Jahr 1987 waren es nur 26,9 Prozent.
- 15 Siehe Fußnote 13, S. 29.
- 16 Klocke/Hurrlemann: a.a.O., S. 200 f.
- 17 Heitmeyer u.a.: Verlockender
Fundamentalismus, a.a.O., S. 82.
- 18 siehe Fußnote 13, S. 75.
- 19 Heitmeyer u.a.: Verlockender
Fundamentalismus, a.a.O., S. 91.
- 20 Seidel-Pielen: Unsere Türken, Berlin 1995,
S. 34.
- 21 Ebenda
- 22 Heitmeyer u.a.: Verlockender
Fundamentalismus, a.a.O., S. 16.
- 23 Ebenda, S. 74.
- 24 Ebenda, S. 212.
- 25 Ebenda, S. 109.
- 26 Ebenda, S. 118.
- 27 Ebenda, S. 120.
- 28 Seidel-Pielen: Unsere Türken, a.a.O., S.
101.
- 29 Ebenda, S. 168.
- 30 Cem Özdemir: Im Dienste der Nation.
Türkische Presse in Deutschland. In: Kommune 3/97.
- 31 Allerdings sagt Heitmeyer an anderer Stelle
auch klar, daß er nicht einzelne Elemente ursächlich für den
wachsenden Fundamentalismus hält, sondern "das Zusammenwirken
von sozialen, religiösen, kulturellen, innenpolitischen und
geopolitischen Faktoren" als entscheidend ansieht (Verlockender
Fundamentalismus, S. 45).
- 32 Heitmeyer (Hrsg.): Das Gewalt-Dilemma,
Frankfurt 1994, S. 46.
- 33 Heitmeyer, Wilhelm (Hrsg.): Was treibt die
Gesellschaft auseinander?, a.a.O., S. 9.
- 34 Ebenda
- 35 Ulrich Beck (Hrsg.): Kinder der Freiheit,
Frankfurt 1997, S. 382.
- 36 Ebenda, S. 10.
- 37 Ebenda, S. 11.
- 38 taz, 22.4.97.
- 39 Spiegel, 19/97.
Hisbulla und graue Wölfe im Hilafet Devleti:
Das Kalifat von Köln
Cemaleddin Kaplan war eine der schillernsten Figuren
der radikal-islamistischen Szene in Deutschland...
Aufklärung für den Dialog:
Der
politische Islam
Die mittel- und westeuropäischen
Gesellschaften sind endlich auf dem Weg, den Islam als eine in ihren
Ländern selbstverständlich praktizierte Religion zu akzeptieren. Die
undogmatischen Diskussionen über den Islam finden immer häufiger
statt, die Gesprächsrunden sind nicht mehr einseitig christlich
besetzt. Dabei werden neue Fragen aufgeworfen...

Heitmeyer, Wilhelm; Müller, Joachim; Schröder, Helmut:
Verlockender Fundamentalismus. Türkische Jugendliche in
Deutschland, Frankfurt (edition suhrkamp) 1997 (278 S., 22,80 DM)
hagalil.com
12-02-1998 |