
Scharon und das Siedlungswerk:
Die Teilung des Landes oder das Ende des Staates
Letzte Woche in M'ariv: Aus einem Artikel von
Alexander Jakobson
Warum sind so viele nicht bereit, an die
Aufrichtigkeit der gemäßigten politischen Erklärungen Ariel Sharons
zu glauben? Es gibt verschiedene Gründe, aber der ernstzunehmendste
lautet: die Siedlungen.
Die Ungläubigen sagen: glaubt ihm kein Wort, schaut nur, war vor Ort
passiert. Die Erweiterung der Siedlungen dauert an, sie verhindern
jede Teilungsregelung, denn es wird nicht beabsichtigt, dass die
Siedler unter palästinensischer Herrschaft leben. „Schmerzliche
Kompromisse“? Ein „palästinensischer Staat“? Alles nur Gerede. Es
gibt nur eine Realität, die bestimmend ist: die Siedlungen.
Sharon, und nur er, kann diese Vorwürfe beantworten. Ohne auf die
Palästinenser zu warten, ohne Landkarten aufzusetzen und zu einem
aus seiner Sicht geringen politischen Preis. Er kann es als seine
persönliche Meinung erklären, ohne seine Regierung formell dazu
verpflichten, dass er tatsächlich bereit ist, bestimmte Siedlungen
zu räumen, wie er es in Gesprächen mit Amram Mitzna gesagt hat.
Welche? Darüber können Verhandlungen geführt werden.
Dieser bescheidene Schritt könnte den politischen Dialog im Land
verändern und es Israel auch auf internationaler Ebene leichter
machen. Eine solche Erklärung würde natürlich nicht die Diskussion
über die Grenzen des Palästinenserstaats beenden. Aber sie würde
viele im In- und Ausland überzeugen, dass Sharon tatsächlich das
Prinzip von zwei Staaten für zwei Völker übernommen hat und bereit
ist, es umzusetzen.
Bisher wird allgemein angenommen, dass es sich bei dem Thema
Siedlungen um einen unwiderruflichen Prozess handelt, und solange
diese Annahme besteht, wird jede gemäßigte politische Äußerung
Sharons angezweifelt. Wird diese Annahme widerlegt könnte es sogar
geschehen, dass die Siedlungen zu einem nebensächlichen Thema
werden.
Wenn anerkannt wird, dass nicht die Siedlungen die Grenze festlegen,
sondern die Grenze die Zukunft der Siedlungen, dann wäre dies eine
echte Wende in der Haltung der israelischen Rechten. Ähnliche Wenden
haben sich bereits vollzogen, als der Likud sich bereit erklärte,
auf Teile von Eretz Israel zu verzichten, und Sharon einem
Palästinenserstaat zustimmte. Ohne eine Änderung in der Haltung zu
den Siedlungen kann es jedoch nur einen virtuellen
Palästinenserstaat geben. Und zum Schluss könnte es geschehen, dass
ohne eine echte Teilung des Landes der jüdische Staat selbst
virtuell werden wird.
Diese Worte sind nicht gegen die Siedler gerichtet. Heute ist es
klar, dass in der Diskussion, die die israelische Gesellschaft in
den letzten Jahrzehnten gespaltet hat, alle ein wenig recht und ein
wenig unrecht hatten. Aber wer wirklich ein gewisses Maß an
nationaler Übereinkunft zu einer grundsätzlichen Frage sicherstellen
möchte, im Vorfeld der schweren Tage, die uns noch bevorstehen
könnten, der sollte begreifen, was das zentrale Hindernis auf dem
Weg zu dieser Übereinkunft ist.
Pro und Kontra:
Einmarsch in
Gaza?
Gaza ist der am engsten besiedelte Raum der Welt.
Seit Arafat in der Mukata festsitzt, wurde die Hamas täglich
noch stärker...
Für Hamas und Jihad ist Arafat
inzwischen irrelevant:
Rache und
Rache
Genau zwei Monate hatten wir eine Pause,
die Ruhe war jedoch ein Trugbild...
Den Schmerz des Gegenüber ausgeblendet:
Die Parade
des Bluts
In den vergangenen zwei Jahren hat sich ein
seltsames Bild sowohl in der israelischen als auch der
palästinensischen Öffentlichkeit entwickelt. Fast alle sind zu
einem Kompromiss bereit, und fast alle vertrauen auf nichts
außer einem Schlag mit dem Hammer...
Jüngster Bericht der Weltbank:
Katastrophale Situation der palästinensischen Wirtschaft
Seit Beginn der zweiten Intifada hat sich die
wirtschaftliche Situation in den besetzten Gebieten dramatisch
verschlechtert. Allerdings haben Ursache und Wirkung im Bericht
der Weltbank keinen Zusammenhang...
hagalil.com
10-03-2003 |