Menschenrechte:
Frauen sind erste Opfer von religiösem Fanatismus
Diskriminierungen von Frauen als Angeklagte und als
Zeugen vor Gericht, im Erbrecht sowie im täglichen Leben
Auch in Deutschland lebende muslimische Mädchen
und Frauen sind Opfer von schweren Menschenrechtsverletzungen
igfm
/ Frankfurt/M. - Wo die Scharia, die islamische Rechtsordnung,
alle Bereiche des täglichen Lebens ordnet, haben Frauen weniger
Rechte als Männer. Die Aussage einer Frau vor einem Scharia-Gericht
wiegt weniger als die eines Mannes. Frauen werden eher und schneller
verurteilt als Männer, manchmal mit tödlichem Ausgang für die
unterlegene Frau. Mangelndes Einsehen in die Rechtsgleichheit macht
die Frau auch in westlichen Staaten zu Untertanen ihrer islamischen
Männer oder männlichen Verwandten. Darauf weist anläßlich des
Internationalen Frauentages am 8. März 2003 die Internationale
Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hin. Wie aktuelle
Entwicklungen im Iran, in Indonesien, Malaysia und Nigeria zeigen,
findet eine Wiederbelebung der staatsprägend gedeuteten Scharia
deutlich zu Lasten der Frauen statt, berichtet die IGFM.
Beginnend bei den blutigen Körperstrafen, die in
der barbarischen Strafe Steinigung gipfeln, bis hin zur rechtlichen
und gesellschaftlichen Schlechterstellung der Frau, ist die Scharia
in Teilen menschenrechtswidrig und widerspricht UN-Konventionen. So
wurden zu Beginn des Monats März 2003 in der iranischen Hauptstadt
Teheran nach Frauen und Männern getrennte U-Bahnwagen eingeführt,
was der strikten Geschlechtertrennung in Schulen und Krankenhäusern
entspricht. Von den in den letzten fünf Jahren im Iran
bekannt gewordenen 25 Steinigungen betreffen 17 Frauen. Die auf
Initiative der EU seit Dezember 2002 im Iran ausgesetzten
Steinigungen werden durch andere Todesstrafen ersetzt. Die bei den
jüngsten Wahlen erfolgte Stärkung des radikalislamischen Lagers
weckt darüber hinaus Befürchtungen vor einer möglichen Rückkehr zur
Steinigungspraxis.
Im Rahmen der seit Anfang 2000 in zwölf nördlichen
Bundesstaaten von Nigeria eingeführten Scharia wurden drei
Frauen zur Steinigung wegen außerehelicher Beziehungen verurteilt;
die junge Mutter Amina Lawal ist in akuter Gefahr, ab Januar 2004
hingerichtet zu werden. Im West-Sudan wurden im November 2002
17 junge ledige Frauen unter Mißachtung grundlegender Rechtsregeln
wegen angeblichen Ehebruchs zu 100 Peitschenhieben verurteilt.
In vielen arabischen und afrikanischen Staaten
werden Mädchen beschnitten. Meistens im Alter zwischen vier und elf
Jahren. Die Beschneidungen erfolgen ohne Betäubung mit primitiven
Instrumenten, Messern, Glasscherben und Rasierklingen. Die Folgen
sind oftmals Wundschock, Verbluten, erhöhtes HIV-Risiko und später
schwere psychische und sexuelle Probleme. Die genitale Verstümmlung
der Frauen wird unter anderem an Frauen in Ägypten, Äthiopien,
Nigeria, Somalia, Senegal, Oman, Djibuti und Mali ausgeübt.
In verschiedenen islamischen Ländern darf eine
islamische Frau keinen Nichtmuslim heiraten. Bei einem
Religionswechsel droht vormals muslimischen Frauen in Ländern wie
Mauretanien, dem Iran oder Sudan die Todesstrafe
wegen "Abfall vom Islam".
Islamisches Recht - zum Beispiel in Pakistan -
sagt bei der Beweisaufnahme vor Gericht, daß die Aussage einer Frau
nur die Hälfte gegenüber der des Mannes wert ist. Es gibt viele
Fälle, in denen der Mann seine Frau geschlagen hat ohne daß die Frau
vor Gericht eine Chance auf Recht hat. Wenn der Mann seine Tat
abstreitet, akzeptiert das Gericht seine Aussage. Frauen, die sich
für die Gleichberechtigung engagieren, wie die pakistanische
Rechtsanwältin Asma Jahangir, schweben ständig in Lebensgefahr.
Christliche Frauen und Mädchen, die es wagen, sich gegen
Vergewaltigungen durch muslimische Vorgesetzte juristisch zur Wehr
zu setzen, sind gezwungen, sich zu verstecken, manche ein Leben
lang.
In Saudi Arabien dürfen zudem Frauen weder
Auto fahren noch ohne Zustimmung eines männlichen Verwandten ins
Krankenhaus. Studienfächer wie Journalismus oder Architektur sind
ihnen verboten. In Pakistan werden - zum Beispiel nach
Ablehnung einer Zwangsehe, nach Einreichung einer Scheidung oder gar
wegen eines harmlosen Flirts - Frauen Opfer sogenannter "Ehrenmorde"
durch nahe männliche Verwandte. Pakistanische Menschenrechtler gehen
jährlich von mehreren Hunderten solcher Morde an Frauen aus. Die
Täter bleiben in vielen Fällen ohne Strafe oder werden nur zu
geringfügigen Strafen verurteilt. Die Zahl der "Ehrenmorde" an
Männern - zum Beispiel wegen nicht eingehaltener Heiratsversprechen
- ist weitaus niedriger.
IGFM fordert Wahrung der Menschenrechte für in
Deutschland lebende Frauen aus fundamentalislamischen Milieus
Die in Frankfurt ansässige
Menschenrechtsorganisation weist darauf hin, daß in Deutschland
lebende Frauen aus fundamentalislamischen Milieus auch innerhalb der
Familie als Menschen zweiter Klasse gehalten werden. Männer
bestimmten über das Leben von Frauen und berufen sich dabei auf
islamisches Recht und Tradition. Das werde nicht nur bei den Themen
Partnerwahl und Zwangsheirat deutlich. Dies betreffe ebenso die
Gewaltanwendung gegenüber Schwestern und Töchtern sowie viele
Bereiche des persönlichen Lebens von Schule und Ausbildung bis zu
ärztlicher Behandlung und persönlicher Bekleidung.
Die IGFM: "Religion darf nicht mißbraucht werden,
um Menschenrechtsverletzungen und Straftaten möglich werden zu
lassen. Wir haben eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung,
Übergriffe auf Frauen und Mädchen abzuwehren. Schulen und Justiz
müssen sich ihrer Verantwortung bewußt sein, dürfen Übergriffe nicht
ignorieren und Straftaten nicht wegen vermeintlichen 'religiösen
oder traditionellen Hintergründen' bagatellisieren."
IMMA
Initiative Münchner Mädchenarbeit e.V.
Zufluchtstelle für Mädchen und junge Frauen in Not- und Krisensituationen
www.imma.de
Der Tradition geopfert:
Wir sind Eure
Töchter, nicht Eure Ehre!
Sie sollen die Ehre der Familie retten. Sie werden
schon als Kind einem Fremden versprochen: Zwangsheiraten werden
immer noch durchgeführt...
Ist die multikulturelle Gesellschaft
gescheitert?
Fundamentalismus türkischer
Jugendlicher
Focus nennt die im Westen erscheinenden türkischen
Zeitungen "Giftige Gazetten" und macht ihnen den Vorwurf, sie
untergrüben die Integration ihrer Landsleute in Deutschland. Die
türkischen Blattmacher, die ohnehin nie zimperlich waren,
revanchieren sich mit massiven Vorwürfen und Beleidigungen in ihren
Schlagzeilen...
Hisbulla und graue Wölfe im Hilafet Devleti:
Das Kalifat von Köln
Cemaleddin Kaplan war eine der schillernsten Figuren
der radikal-islamistischen Szene in Deutschland...
Aufklärung für den Dialog:
Der
politische Islam
Die mittel- und westeuropäischen
Gesellschaften sind endlich auf dem Weg, den Islam als eine in ihren
Ländern selbstverständlich praktizierte Religion zu akzeptieren. Die
undogmatischen Diskussionen über den Islam finden immer häufiger
statt, die Gesprächsrunden sind nicht mehr einseitig christlich
besetzt. Dabei werden neue Fragen aufgeworfen...
hagalil.com
08-03-2003 |