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Jüdische Weisheit
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Die Arafats sind alle gleich:
Die Illusion Abu Masen

Nachdem Abu-Masen das Amt des Ministerpräsidenten angenommen hat und der palästinensische Nationalrat dies bestätigt hat, stellen sich in Israel immer mehr Kommentatoren die Frage, was denn nun das Neue an der lange geforderten Veränderung der palästinensischen Repräsentanz sei. Die entscheidende Frage lautet: "Was unterscheidet Abu-Masen eigentlich von Arafat?"

Hagai Segal äußert sich in M'ariw sehr skeptisch zu Abu-Masen und spottet über die Hoffnungen die ein Teil der Linken mit Abu-Masens Ernennung verknüpft: "Die weinenden Augen der Linken leuchten plötzlich wieder. Ein Hoffnungsschimmer!... Die Linke betrachtet die Ernennung Abu-Masens zum palästinensischen MP als eine wunderbare Möglichkeit zur Wiederbelebung des Friedensprozesses. Von Mund zu Mund wird das Gerücht über die gemäßigte Haltung des Mannes weiterverbreitet. Abu-Masen, oh, Abu-Masen".

Die Gefahr hinters Licht geführt zu werden besteht, so Segal, nicht nur bei der Linken, sondern auch beim Durchschnitts-Israeli: "Viele unschuldige Bürger, von der Angst vor Anschlägen geplagt, könnten glauben, dass Abu-Masen tatsächlich eine neue Botschaft darstellt. Noch schlimmer - sie könnten sich erneut der Illusion hingeben, dass Israel prinzipiell einen Kompromiss mit der nationalen palästinensischen Bewegung erreichen kann".

Um dieser Gefahr vorzubeugen macht Hagai Segal klar, dass der "Unterschied zwischen Abu-Masen und Arafat rein kosmetischer Natur ist. Zwischen ihnen gibt es keine bedeutenden Meinungsunterschiede, schon seit vielen Jahren gehen sie Hand in Hand, der Präsident und sein Stellvertreter".

Vermutlich sind die Unterschiede tatsächlich gering. Abu-Masen hat mit Beilin nicht auf eigene Faust, sondern im Auftrag Arafats verhandelt. Die auf dem Beilin-Abu-Masen-Papier basierenden Vorschläge Baraks in Camp David kritisierte Abu-Masen später selbst als "ein Stück Schweizer Käse".

Baraks Festhalten an den Siedlungen, das Fehlen jeder verbindlichen Zusage zur Räumung von Siedlungen, selbst innerhalb der als "souverän" bezeichneten Gebiete, wollte er nicht auf Dauer akzeptieren - genauso wenig wie Arafat.

Wie Arafat, sah auch Abu-Masen die Grundlage zur offiziellen Beilegung des Konflikts im Rückzug Israels aus 20% des ehemaligen britischen Mandatsgebietes Palestine. Alle bis dahin erzielten Übereinkünfte, einschließlich des Beilin-Abu-Masen-Papiers, waren für ihn Denkmodelle und Übergangslösungen. Als Barak diese Übergangslösung zum Endpunkt der Verhandlungen deklarieren wollte und mit einer Erklärung vom "Ende des Konflikts" den offiziellen Verzicht auf alle weiteren Ansprüche aus UN-Resolutionen (insbesondere 194 vom 12/1948 und 242 vom 11/1967) verlangte, verweigerten sich Abu-Masen und Arafat gleichermaßen.


 

In der Jerusalemfrage akzeptierten Arafat und Abu-Masen die "gedankliche Konstruktion des Dorfes Abu-Dis zur neuen palästinensischen Hauptstadt Al-Kuds". In der Frage des Rückkehrrechts sprachen beide von Rückkehrenden im Rahmen einer Familienzusammenführung. Deren Anzahl sollte die demographischen Interessen Israels respektieren und ungefähr der Zahl der im Gegenzug im PA-Gebiet verbleibenden Siedler entsprechen. Beide beharrten jedoch auf ihrer Forderung nach einer "offizielle Erklärung, die die israelische Mitverantwortung für das Leid der Flüchtlinge anerkennen sollte". Arafat ist bis zum heutigen Tag von diesen Forderungen nicht abgerückt, Abu-Masen auch nicht.

Selbst zur kompletten Ablehnung des "bewaffneten Kampfes" konnte sich Abu-Masen nicht durchringen. Auf der Website der IDF konnte man noch gestern ein Interview lesen, indem er dafür eintritt, die "Siedler mit allen Mitteln zu bekämpfen". Hagai Segal vermutet, dass die Vorbehalte des "diensthabenden palästinensischen Heiligen" vor Anschlägen innerhalb der Grünen Linie aus operativen Überlegungen resultieren, da der "bewaffnete Kampf Voraussetzungen und Potential erfordert, die in Palästina nicht gegeben sind".

Und wieder fragt Segal: "Welchen Unterschied gibt es also zwischen ihm und Arafat?" und meint: "Alle die noch immer von Abu-Masens gemäßigten Neigungen schwärmen, von seinen intimen Gesprächen mit Sharon auf dessen Farm, haben mittlerweile vielleicht kapiert, dass Arafat ein böser Mann ist, jedoch nicht, dass nicht der eine oder andere Arafat das Problem ist, sondern der permanente palästinensische Hass gegen Israel. Es wird niemals eine Koexistenz zwischen den langfristigen Bestrebungen der Mukata-Bande und unseren existentiellen Bedürfnissen geben. Die bitteren Ergebnisse des Oslo-Prozess haben bewiesen, dass sich unter der versöhnlichen Fassade der Führer Palästinas ein ewiger Sprengstoffgürtel versteckt".

Abu Masens Autorität:
Ein ausgleichender Faktor
Er ist einer der Pioniere der Kontakte mit der israelischen Linken, unterstützte konsequent den Oslo-Prozess und ging sogar bis zu dem Finalstatus, den er 1995 gemeinsam mit Jossi Beilin ausarbeitete...

Josi Beilin über Abu-Masen:
Der zweitwichtigste Palästinenser

In Jedioth achronoth schreibt Jossi Beilin über seinen früheren Verhandlungspartner Abu-Masen...

Präsident Arafat bekommt einen schwachen Premier:
Verteilte Ohnmacht, begrenzte Hoffnung

Bisher waren die Palästinenser das einzige Volk der Welt, das zwar einen Präsidenten, aber keinen Staat hatte. Jetzt toppen sie sich noch und ergänzen ihre Führung um einen Premierminister...

hagalil.com 12-03-2003

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