Ein Schlag ins Gesicht
aller Antisemiten:
Oberster ägyptischer Beamter greift Hass-Propaganda an
Der ranghöchste
Berater des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, Osama Al Baz, hat
einen Artikel in der führenden ägyptischen Tageszeitung Al Ahram
geschrieben in dem er den Mythos der "Protokolle der Ältesten von
Zion" gesprengt hat und als eine Fälschung bezeichnete.
Al Baz´s historischer Essay hat in der Tat eine ganze Artikelserie
dieses Blattes - über Antisemitismus - ins Aus gekickt. Unter
anderem schreibt er, daß Hitler an der Fälschung festhielt, um seine
Leute anzustacheln und Deutschland und die besiegten Länder von
deren Juden zu "säubern"; der Artikel umfaßt eine lange Erklärung
des Ablaufs der Ereignisse, die zur Publikation der "Protokolle"
führten, in Rußland und in Westeuropa.
Um sein Argument zu verstärken, schreibt er, daß es unlogisch ist,
daß eine kleine Minorität (die Juden) ein Komplott schmieden würde,
die Welt zu übernehmen - und es dann auf Papier zu setzen.
Er fragt auch, warum die Juden das Buch nicht in einer ihrer mit
hebräischen Buchstaben geschriebenen Sprachen, beispielsweise
Yiddish schrieben. Al Baz merkt an, dass das gesamte Machwerk
gesehen werde müsse in dem Kontext der europäischen Instabilität am
Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts, der den Weg erst
ebnete, damit Juden die Sündenböcke Europas wurden.
Er hebt hervor, daß die in dem Buch besprochenen Gegebenheiten , wie
die Spannung zwischen der Aristokratie, dem Liberalismus und dem
Sozialismus, die täglichen Gegebenheiten in der russischen
Gesellschaft waren. Er merkt an, dass die Protokolle voller
Widersprüche sind, die Juden gleichzeitig als voll verantwortlich
darstellen für Gut und Böse, für Revolutionäre und
Konterrevolutionäre.
Der Essay des ägyptischen Staatmanns rollt die Entwicklung des
Konzepts der Blutbeschuldigungen auf und beklagt, daß heutzutage
viel Gebrauch davon gemacht werde. Er greift Araber an, die mit den
Nazis im II. Weltkrieg zusammenarbeiteten, und er schlägt vehement
die Holocaust-Leugner zurück.
Nach Meinung von Ha´aretzs Politik-Kommentator Akiva Eldar kann der
Artikel "als wichtige ägyptische Regierungsinitiative gesehen
werden, historische und politische Instrumente zu nutzen, um mit
einer Gruppe von Leuten abzurechnen, die antisemitische Literatur
benutzen in ihrem Versuch, den Holocaust zu leugnen und gegen Israel
Stimmung zu machen."
Ha´aretz,
12/26/02, Transl. efem
hagalil.com
08-01-2003 |