Miflagoth:
Parteien in Israel
Die Vorwahlen - Bestimmung der Listenplätze in der Awodah
Die Tauben der Awodah wurden geschasst:
Fuads Block erobert die Partei
Obwohl die Prognosen zur Knessetwahl 2003 für
die Avoda nach wie vor schlecht aussehen, wird in einigen
Kommentaren gemutmaßt, dass die Partei, nachdem sie ihre Pazifisten
abgehängt hat, sich jetzt mehr auf das Zentrum hinbewegen könne, was
einen gewissen Anstieg ihrer Chancen bedeute.
Shalom Yerushalmi (M'ariw) meinte in M'ariw, der
frühere Vorsitzende der Arbeitspartei, Ex-Verteidigungsminister Fuad
Ben-Eli'eser habe sich bei diesen Vorwahlen benommen, als sei der
Kampf gegen den jetzigen Parteichef Mitzna noch nicht zu Ende.
Mitzna ließ sich seinerseits auf eine Kraftprobe ein, als er sich
für den Schriftsteller Eli Amir und offenbar auch für Yuli Tamir
einsetzte, die sich ihrerseits mit Dalia Itzik messen musste.
Inzwischen reden alle vom sogenannten ‘Index 26’: "Wenn Mitzna
diesen Index bei den Knessetwahlen überschreitet und die Avoda mehr
als 26 Mandate bekommt, wird er für lange Zeit ihr Chef bleiben -
wenn nicht, wird Fuad versuchen, ihn abzusetzen und ‘ein großes
Comeback’ zu machen. In diesem Fall werden vermutlich auch Burg und
Ramon ein Hühnchen mit Mitzna zu rupfen haben.
Natürlich gibt es auch Differenzen bezüglich der
Strategie dem Likud gegenüber. Mitzna glaubt, dass er sich als
eindeutig pazifistische Alternative zu Sharon profilieren sollte,
doch Fuad sagte auch gestern wieder, man müsse mit einer militanten
Botschaft dem Zentrum Stimmen abjagen. Die Vorwahlen in der Avoda
waren entschieden anders als die im Likud. Zehntausende von Wählern
verteilten die Spannung gleichmäßig auf das ganze Land, und die
Wahlen traten kaum in Erscheinung, wohl auch wegen des stürmischen
Wetters. Es zeigte sich auch diesmal wieder, dass die Vorwahlen in
der Avoda viel richtiger und demokratischer waren und dass keine
korrumpierenden Beziehungen zwischen Ministern, Abgeordneten und den
Delegierten der Parteizentrale zutagetraten, obwohl auch dieses
System seine Finanzierungsschwierigkeiten hat."
Nechama Doak meint in Jedioth die Avoda-Liste
werde einen schweren Stand haben: "Die Likud-Liste ist glitzernder,
farbiger, mit vielen neuen Gesichtern und mehr Frauen. Vielleicht
hat die neue Liste der Avoda aber politisch einen Vorteil. Sharon
wird durch die Bibi-Fraktion innerhalb des Likud eingeengt und wird
deshalb kaum Schritte in Richtung auf einen Kompromiss unternehmen
können, ohne dass die Falken an der Spitze seiner Partei ihm
dazwischenfahren. Gestern erklärte der Sieger der Likud-Vorwahlen,
Rechtsaußen Hanegbi, bereits, der Likud werde niemals der Gründung
eines palästinensischen Staates zustimmen. Dagegen kann Mitzna ein
klares ideologisches Programm und hinter sich eine politisch
homogene Liste aufweisen, deren führende Köpfe alles daran setzen
werden, einflussreiche Positionen zu erobern, von denen aus sie auf
eine Beendigung des Nahostkonflikts hinarbeiten können. Jetzt muss
Mitzna nur noch die Wähler überzeugen, ihm und seinen Parteifreunden
das Mandat dafür zu erteilen".
Nach den Wahlen
der Arbeitspartei:
Wechseln Beilin und
Dayan zu Meretz?
Voraus ging ein Vorschlag des Vorsitzenden der
Meretz-Partei Yossi
Sarid, wonach die beiden Abgeordneten
den 11. und 12. Listenplatz der Partei belegen könnten. Eine
endgültige Entscheidung wird für diesen Donnerstag erwartet...
Das Ziel - der
Sieg:
Mizna - das ist der Mann!
Einige vorsichtige
Friedensaktivisten sagen, wir sollten nicht zu viel auf einmal
verlangen. Mizna könne Scharon nicht
schlagen. Aber er kann die Arbeitspartei in der Opposition gründlich
überholen und das ist auch sehr wichtig...

dg /
hagalil.com
16-12-2002 |