Entscheidung des Obersten Gerichts zu umstrittenem Film:
Querschläger aus Dschenin
Auszüge aus einem Bericht von Vered
Levy-Barzilai, Ha'aretz, 17.09.2003
Übersetzung Daniela Marcus
"Herr Caspi, setzen Sie sich", rief die
Richterin des Obersten Gerichtshofes, Dalia Dorner, deutlich
überrascht von der Frechheit der Anwälte. Doch Anwalt Yisrael Caspi
weigerte sich und bestand darauf, seine Worte zum Antrag äußern zu
dürfen, der von Schauspieler und Direktor Mohammed Bakri, einem
arabischen Bürger Israels, gegen das Verbot der Ausstrahlung des
Films "Dschenin, Dschenin" durch das Komitee der Filmzensur
eingereicht worden war.
"Im Namen der israelischen Soldaten in Dschenin
möchte ich ein paar Dinge sagen", entgegnete Caspi, "und ich beharre
auf meinem Recht gehört zu werden." Dorner, die vorsitzende
Richterin, erwiderte scharf: "Sie stehen vor dem Obersten
Gerichtshof und Sie benehmen sich nicht mit dem gebührendem
Respekt." Caspi ließ sich nicht einschüchtern: "Geben Sie mir bitte
fünf Minuten. Wir dienten Tag und Nacht in Dschenin. Somit haben wir
auch etwas zu sagen. Wir sind die hauptsächlichen Opfer dieses Films
– die Soldaten, die das Land verteidigten, sie werden von Bakri in
diesem Film als Mörder und brutale Menschen dargestellt. Ich bestehe
darauf, dass Sie mir erlauben im Namen der 2.000 Dschenin-Soldaten
zu sprechen."
Dorners Geduld ging zu Ende. Sie stand auf und
signalisierte den anderen Richtern, Asher Grunis und Ayala
Procaccia, mit ihr den Raum zu verlassen. Anstatt
Sicherheitspersonal zu schicken, um Caspi des Raumes zu verweisen,
verließen Dorner und die anderen Richter ihn.
Dies ereignete sich am 20. März 2003. Doch der
legale Kampf ist noch längst nicht zu Ende. Der sogenannten
Nachhut-Kampagne, die von Soldaten geführt wird, die im April 2002
am Kampf in Dschenin als Teil der Operation Schutzschild teilnahmen,
schlossen sich Bataillonskommandeure, Offiziere und Soldaten an.
Alle sind von der fünften Brigade, die in Dschenin kämpfte. Sie sind
alle Reservisten. Formal tragen sie die Bezeichnung "Vertretung der
Kämpfenden und der Hinterbliebenen des Gefechtes in Dschenin".
Der harte Kern besteht aus etwa 20 Personen. Jeder
von ihnen trägt seinen Teil in dem Bereich bei, in dem er sich am
besten auskennt. Sie treten in den Medien auf, zeigen ihren Freunden
aus der Brigade Bakris Film und diskutieren hinterher darüber. Sie
bitten außerdem um Kontakte mit Regierungsbeamten. (...)
Caspi ist gelernter Anwalt, praktiziert seinen
Beruf jedoch nicht, sondern ist inzwischen Geschäftsmann. Für diese
Sache hat er seine Robe jedoch abgestaubt. Außerdem sind da die
Anwälte Ilan Bombach und Yariv Ronan. Jeder von ihnen vertritt
mehrere Hinterbliebene. Im Februar 2003 wurde seitens der
israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) zugestimmt, den
Hinterbliebenen Rechtsbeistand zu leisten.... Unabhängig davon
reichten fünf Reservesoldaten eine Klage gegen Bakri ein. Sie werden
von Anwalt Amir Titonovich vertreten.
Was die Ausstrahlung des Films im Ausland angeht,
so beschreibt Gideon Meir, stellvertretender Generaldirektor der
Abteilung "Information und Medien" des Außenministeriums, in einem
Brief an Caspi vom 4. September 2003 zahlreiche Aktionen, mit denen
das Ministerium versucht hat, die Ausstrahlung des Films im Ausland
zu verhindern. Der Brief nennt den Film "einen Terrorakt gegen die
Wahrheit unter Mithilfe von filmischen Mitteln." Meir teilte Caspi
mit, das Ministerium wisse Bescheid, dass der Film in Paris, Berlin,
Bern, San Francisco, Philadelphia, Kairo und Canberra gezeigt wurde.
"In den meisten Fällen wurde der Film als Teil eines Filmfestivals
gezeigt. Der Film wurde außerdem in Deutschland und in Österreich im
Fernsehen gesendet", sagt der Brief.
Aufgrund des Befehls von Generalstaatsanwalt
Elyakim Rubinstein vertritt das Büro des Staatsanwaltes das Komitee
der Filmzensur, das die Ausstrahlung von Bakris Film in Israel
untersagte. Dana Zilber ist die Staatsanwältin. Ihr gegenüber stehen
Mohammed Bakri und sein Anwalt Avigdor Feldman.
Yisrael Caspi wird unterstützt von Informations-
und Medienkommandeur Dr. David Zangen, dem Arzt der
Dschenin-Brigade. (...) Zangen und Caspi können mit einiger
Genugtuung zurückblicken. Die israelische Chutzpe siegte in diesem
Fall. Denn der Oberste Gerichtshof, der Caspi nicht aus dem
Gerichtssaal entfernen ließ, ließ ihm damit die Tür so weit offen,
dass Caspi hindurch schlüpfen konnte.
Am Abend dieses 20. März wurde Caspi erlaubt etwas
zu sagen. Es gibt keine öffentlichen Niederschriften von
Verhandlungen des Obersten Gerichtshofs, doch gemäß Aussagen von
Zuhörern sagte Caspi, der Grund für seinen Ausbruch sei sein Glaube
gewesen, die Stimme der IDF-Soldaten müsse gehört werden. Die
Zusammenfassung seiner Worte lautete wie folgt: "Wir sind durch
diesen abscheulichen Film, den der Antragsteller Bakri über uns
gedreht hat, aufs tiefste verletzt. Er stellt uns als
Kriegsverbrecher und als Mörder dar, wie Leute, die ein Massaker
begehen, und im Grunde, ohne es explizit zu sagen, wie Nazis. Es ist
unvorstellbar, dass 2000 IDF-Soldaten von einem Kampf zurückkehren,
in dem 23 unserer besten Freunde getötet wurden, und dass ihnen dann
die Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof versagt wird, wenn dieser
über einen Film diskutiert, der uns als Kriegsverbrecher darstellt.
Ich bitte das Gericht erneut, uns zu erlauben, unsere Argumente im
gleichen Maße darzustellen wie der Antragsteller seine Argumente
darstellen durfte."
Dorner flüsterte den Richtern neben ihr etwas zu
und erklärte dann: "Der Arzt wird sprechen." Dr. Zangen, ein
Kinderarzt am Hadassa-Krankenhaus Ejn Karem in Jerusalem, stand auf
und sprach sehr emotional: "Ich bin ein Arzt, der auch die
palästinensische Bevölkerung behandelt. Ich spreche arabisch. Ich
habe gute arabische Freunde, die mich zu Hause besuchen. Ärzte und
andere. Ich fühle immer Mitleid und Schmerz über das, was meine
arabischen Patienten an den Kontrollposten erleben, und ich helfe
ihnen, wo immer ich kann. Doch ich bin auch der Arzt der Brigade,
die in Dschenin kämpfte, der Brigade, die inmitten der
Pessach-Feiertage aufgerufen wurde nach Dschenin zu gehen und dort
zu kämpfen. Ich sah den Film, den Mohammed Bakri gedreht hat und ich
möchte Ihnen hier sagen: wir haben das Krankenhaus in Dschenin nicht
zerstört oder zerbombt. Wir haben keine Kinder geholt und sie
gezwungen zu arbeiten. Wir haben nicht die Köpfe von Kindern gegen
Wände gedonnert und wir haben keine Kinder in den Kopf geschossen.
Wir haben keine Gräben mit palästinensichen Leichen gefüllt. Solche
sind übrigens bis heute nicht gefunden worden. Wir haben keinen
Säugling erschossen wie es im Film dargestellt wird (eine Kugel
dringt vorne ein und kommt hinten wieder heraus). Solch eine Leiche
wurde niemals gefunden. Wir haben keine Gebäude zerstört, in denen
Menschen waren. Wir haben die schrecklichen Kriegsverbrechen, die es
laut den Menschen in Bakris Film gegeben hat, nicht begangen."
"Dieser Film ist eine schlimme Verleumdung. Er
wird zu Angriffen auf Juden und Israelis führen. Ich habe dies
bereits am eigenen Leib erfahren. Nach der Ausstrahlung des Films in
Jerusalem am 30. Oktober 2002 bin ich auf die Bühne gegangen, um ein
paar Worte zu sagen. Als ich begann, die Anschuldigungen
zurückzuweisen, schrien mich Leute aus dem Publikum –die Elite von
Jerusalems Intellektuellen- an: "Mörder, Kriegsverbrecher. Wie viele
Kinder hast du heute umgebracht?" Jemand aus dem Publikum versuchte
mir das Mikrofon zu entreißen. Ich fühlte eine Woge von Hass und
Gewalt auf mich niederkommen. Ich gab auf und verließ die Bühne,
völlig geschockt. Die Hetze des Films kann auf jeden Fall ein
Ansteigen des Terrors verursachen und sie kann Angriffe auf
israelische Zivilisten und Soldaten hervorrufen."
Das Auftreten von Caspi und Zangen veränderte die
Position der Richter. Richterin Dorner kündigte an, dass die
Soldaten ihre Argumente innerhalb von zwei Wochen in schriftlicher
Form durch ihren Vertreter, Anwalt Caspi, einreichen können. Wenige
Wochen später teilte das Gericht mit, dass es die Dschenin-Soldaten
als zusätzliche Anklagevertreter des Antrags anerkennen werde. (...)
Yisrael Caspi hat den Weg geebnet, sagt Dr.
Zangen. Er gibt zu, dass das, was Caspi tat, nicht gerade ein Akt an
Höflichkeit war, um im Obersten Gerichtshof einen Platz zu finden.
Doch, fügt er hinzu, ein solch unkonventioneller Schritt war nötig,
um eine Änderung zu bewirken. Der Oberste Gerichtshof hatte seine
Position klar dargestellt: Es gibt das Büro des Staatsanwaltes und
das reicht aus. "Doch unser Gefühl sagte uns, dass niemand uns
zuhören wollte."
Caspi ebnete den Weg und die anderen traten einer
nach dem anderen an, bis ein harter Kern geformt war. Yoram Lavi,
der Kommandeur des Nachschon-Bataillons, kam erst kürzlich hinzu.
"Bis zur Diskussion im Obersten Gerichtshof blieb ich außen vor",
sagt er. "Mein ursprünglicher Gedanke war der folgende: Wenn wir
zuviel Aufhebens um diesen Film machen, werden wir damit in Bakris
Hände spielen. Doch als ich den ganzen Film sah und merkte, wie
schrecklich die Verleumdung ist, wurde mir bewusst, dass es Leute
gibt, die mein Schweigen als Schuldeingeständnis betrachten werden.
Und so rief ich Yisrael an und sagte ihm, ich würde mitarbeiten."
Avi Gal, der Kommandeur der technischen Einheit,
kam schneller dazu. "Meine Frau und ich sahen zu Hause das Video an.
Danach sagte sie: 'Ich kann das nicht glauben. Wie konntet ihr so
etwas tun?' Sie glaubte Bakri! Sie glaubte dem Film! Mir blieb die
Spucke weg. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Aufgrund ihrer Reaktion merkte ich, dass ich etwas tun musste. Und
zwar schnell."
Arieh Kadosh, der Kommandeur des
Aufklärungsbataillons, bekam eine Menge Anrufe aus dem ganzen Land:
"Sag mir, war es wirklich so? Sag mir, seid ihr wirklich mit einem
Panzer über sie gefahren? Und was ist mit der Geschichte über die
Erschießung von Kindern? Was geschah dort wirklich?"
Arieh Kadosh sagt: "Wir sind Experten darin,
Medien- und Meinungskampagnen zu verlieren. Selbst wenn wir kämpfen
und gewinnen und das Volk mit der höchsten Moral in der Welt sind,
verlieren wir. Ich habe den Film gesehen und war schockiert. Auf
welch zynische Weise Bakri Kinder gebraucht. (...) Wir werden nicht
erlauben, dass in unserem Land Verleumdungen über uns veröffentlicht
werden. Deshalb engagierte ich mich."
Das erste Treffen der Gruppe fand in Caspis Haus
in Herzliya statt. Zunächst waren sie etwas besorgt und hatten
Vorbehalte, an die Öffentlichkeit zu gehen.... Meinungsunterschiede
traten auf: Sollten sie ihre Enttäuschung kundtun über die Art und
Weise, wie der Staat den Informationskampf führte? Sollten sie ihre
Gefühle der Verlassenheit wirklich in der Öffentlichkeit erwähnen?
Und vor allem hatten sie Angst vor einem möglichen Bumerang-Effekt.
(...)
Sie sind aus Herzliya, Ramat Gan, Givatayim, Kfar
Hayarok, einer kommt aus Hatseva, einer aus dem Norden und einer aus
der Siedlung Neve Tzuf. Wie sieht ihre politische Richtung aus? "Wir
kamen rein zufällig zusammen", sagen sie, "und es ist keine einzige
Person mit politisch rechter Gesinnung unter uns. Wir gehören alle
zur politischen Mitte und Linken."
Dreizehn der Soldaten, die im Flüchtlingslager von
Dschenin getötet worden waren, gehörten zu Yoram Lavis Bataillon. Es
heißt, dass er mit den trauernden Familien stundenlang zusammensaß,
dass er sie nicht eine Sekunde lang verließ. Auch andere kannten
einige der getöteten Soldaten, vor allem Dr. Zangen. Er war an der
Seite der Verletzten und auch an der Seite derjenigen, die
verbluteten.
Jeder in der Runde war persönlich verletzt von der
Kritik, die nach dem Gefecht über die IDF niederging. Jeder war
gekränkt durch die Medienoffensive gegen ihren Brigadekommandanten,
Oberstleutnant der Reserve Didi Yedidya. Die Wunden sind noch nicht
geheilt. Avi Gal sagt: "Die Leute sagten mir: 'Was willst du? Es
wurde doch ein Film gezeigt, der die Gegenseite, die israelische
Version, darstellte ("Die Straße nach Dschenin" von Pierre Rehov).
(...) Der wurde im Fernsehen gezeigt. Das ist doch ausgewogen.'
Dieses Gerede machte mich verrückt.... Dies ist nicht nur eine
weitere Geschichte mit zwei Versionen, die einen schließlich einen
Kompromiss finden lassen. Dies ist eine Lüge...."
Yoram Lavi sagt: ".... Alle 23 Soldaten mussten
nur deshalb mit ihrem Leben bezahlen, weil wir in diesem Gefecht
eine hohe Kampfmoral praktiziert haben. Es war die Reinheit der
Waffen auf höchster Stufe (die "Reinheit der Waffen" ist die
traditionelle israelische Aussage, die bedeutet, dass Waffen nur in
militärischen Konfrontationen und nicht gegen Zivilisten eingesetzt
werden). Und dann kommt Bakri mit seinem Film und zeigt
halluzinierte "Zeugenaussagen" von Menschen, die das vollkommene
Gegenteil darstellen. Keine andere Armee der Welt hätte diesen Kampf
so gekämpft wie wir das taten. Ich sage Ihnen, dass die Armee nach
Ende dieses Kampfes intern darüber diskutierte, ob wir zu behutsam
gewesen seien. Ob wir den Palästinensern gegenüber nicht zu
moralisch gehandelt haben und infolgedessen uns und dem Leben
unserer Soldaten gegenüber zu unmoralisch. Denn, wie Sie wissen,
hätten wir sie niedermetzeln können, sie zerstören können, ohne
einen zweiten Gedanken an sie zu verschwenden. Und unsere Soldaten
wären noch am Leben. Doch das taten wir nicht. Und wir bezahlten
fürchterlich dafür. Und dann kommt Bakri und porträtiert uns als
wilde Männer, als Nazis. Er verdreht alles."
Ron Teichler, ein Platoon-Kommandeur, äußert sich
wie folgt: "... Wir taten alles, um keine Unschuldigen zu treffen.
Wir gaben ihnen zahllose Möglichkeiten, die Häuser zu verlassen. Wir
haben die Zerstörung der Häuser immer wieder angekündigt.... Die
Distanz zwischen der Wahrheit und diesem Film ist ein absoluter
Alptraum. Hier gibt es keine Brücke. Da unternimmst du solche
extremen Aktionen, um deinen Feind zu schützen, und dann wirst du
als Kriegsverbrecher dargestellt. Als Mörder. Als wildes Tier, das
nach Blut von Männern, Frauen und Kindern dürstet."....
Geula Bosidan, dir Mutter von Amit Bosidan aus Bat
Yam, der in Dschenin getötet worden war, sagte in einem Gespräch:
"Versuchen Sie sich vorzustellen, was wir durchmachen. Unsere Jungs,
die in Dschenin gefallen sind, werden zum Subjekt öffentlicher
Anklage in Israel und in der Welt. Sie werden als Kriegsverbrecher
bezeichnet. Und wir, die trauernden Eltern, müssen die Kraft finden,
uns dagegen zu wehren. Ist dies meine Aufgabe? Ist dies meine
Verantwortung? Kein normales Land würde einem Filmemacher wie Bakri
erlauben, solch einen Film zu zeigen. Ein Staat und eine Armee
sollten hinter ihren Entscheidungen stehen und Schutz bieten.
Während der Monate unseres Ringens bekamen wir von keiner
öffentlichen Körperschaft Rückhalt. Wir klopften an verschlossene
Türen. Wer kann so etwas verstehen? Welche Botschaft ergibt sich
daraus für die jungen Leute, die demnächst eingezogen werden?"
Die Gruppe bekam schließlich Unterstützung von
Verteidigungsminister Shaul Mofas, der zur Zeit der Operation
Generalstabschef gewesen war. Er schrieb einen öffentlichen Brief.
Unter anderem hieß es darin: "Der Film ist verlogen, tendenziös und
hetzerisch. Er gibt vor, eine Dokumentation zu sein. Tatsächlich
jedoch sind die beschriebenen Ereignisse fabriziert und Produkte der
Phantasie. Die IDF, die optimale humanitäre Überlegungen bewies,
kämpfte einen harten Kampf gegen die dort operierende terroristische
Infrastruktur.... Der Film behauptet, dass ein Massaker
stattgefunden habe,.... dass IDF-Soldaten Kriegsverbrechen und
Exekutionen begangen haben, und er behauptet andere falsche Dinge...
Dies sind die Früchte verlogener Propaganda... Ich stärke die Hände
der Soldaten und der Hinterbliebenen in ihrer Opposition gegen die
Aufführung des Films in der Öffentlichkeit...."
Nach seinem Erlebnis in der Jerusalemer
Cinemathek, wo er gezwungen worden war, die Bühne zu verlassen,
stellte Dr. Zangen ein Dokument zusammen, das er überall hin
mitnimmt. Es beschreibt, was er die sieben größten Lügen des Films
von Bakri nennt. Über das Dokument wurde überall in israelischen und
ausländischen Medien berichtet. Die Lügen, die Dr. Zangen gefunden
hat, sind folgende: 1. Dass ein Gebäudeflügel des Krankenhauses in
Dschenin ausgebombt und zerstört wurde. 2. Dass israelische Soldaten
absichtlich zunächst in die Hand und dann in den Fuß eines
75jährigen Mannes schossen (Zangen selbst untersuchte und behandelte
den Mann). 3. Dass Soldaten die Köpfe von Kindern gegen Wände
stießen, auf Kinder schossen und einen Säugling in die Brust
schossen, so dass die Kugel am Rücken wieder herauskam (solch eine
Leiche wurde nicht gefunden). 4. Dass die Armee die Evakuierung
eines verwundeten Jungen verhinderte und dass jemand versuchte,
diesen Jungen zu retten, indem er seinen Finger benutzte, um einen
Luftdurchgang am verletzten Hals des Jungen zu öffnen. 5. Dass die
IDF Massengräber für palästinensische Tote schaufelte. 6. Dass
israelische Flugzeuge Dschenin bombardiert haben. 7. Dass das
gesamte Flüchtlingslager dem Erdboden gleichgemacht wurde,
tatsächlich betrug das zerstörte Gebiet 3 % des Flüchtlingslagers.
Zangen hat sich wie eine Klette an Bakri gehängt.
Es war ihm möglich, die Ausstrahlung des Films an mehreren Orten zu
verhindern. Und er hat sich nach der Vorführung des Films in zwei
Cinematheken und in Universitäten in aller Öffentlichkeit mit Bakri
gestritten. In den vergangenen Monaten hat Bakri mehrere Szenen, die
als problematisch angesehen wurden, aus dem Film herausgeschnitten.
"Aus künstlerischen Motiven", sagt er. Doch Zangen sagt, er tat dies
aufgrund der Aufdeckung der Lügen.
Es entwickelte sich eine bizarre Situation: als
der Oberste Gerichtshof über den Film, der dem Gericht übermittelt
wurde –und der von der Zensur verboten worden war- diskutierte,
brachte Bakri neue, selbst zensierte Versionen heraus. Ein Vergleich
zwischen dem Original und der "milderen" Version zeigt, dass
mindestens zwei der "sieben Lügen" gelöscht wurden. Auch der Satz
"Der Panzer überrollt sie, der Panzer überrollt sie", der das Bild
eines Panzers begleitet, der angeblich über eine Reihe gefesselter
Palästinenser fährt, wurde herausgenommen.
Doch dies ist den Reservisten nicht genug. Soweit
sie betroffen sind, bleibt der Film "eine Prozession von Lügen, die
die Armee und den Staat verleumden". Sie sind entschlossen, jede
einzelne Lüge zu entlarven. (...) In der Tat wurden einige der
Anschuldigungen des Films bereits entkräftet. Die von Bakri
befragten Palästinenser sagten z. B., dass das gesamte
Flüchtlingslager zerstört worden sei. Tatsächlich war es aber nur
ein sehr kleiner Teil. Zeugenaussagen, dass unschuldige
Palästinenser, inklusive Kinder, erschossen worden seien, schufen
den Eindruck eines Massakers. Tatsächlich gab es ein heftiges
Gefecht, in dem auch Zivilisten verwundet und getötet wurden. Doch
es gab kein Massaker. Ein offizieller Bericht der Vereinten Nationen
zeigte, dass 52 Palästinenser im Kampf in Dschenin getötet worden
waren. Von diesen waren laut Angaben israelischer Behörden 38
bewaffnet. 14 waren Zivilisten. Menschenrechtsgruppen sagen, dass
etwa 20 der Getöteten Zivilisten waren. Ein Bericht der Europäischen
Union sagt, dass vier Frauen und zwei Kinder (Jugendliche) unter den
palästinensischen Toten waren.
Bakri widmete den Film dem Produzenten Iyad
Samoudi. Laut Text neben dessen Photo war Samoudi nicht am Kampf in
Dschenin beteiligt, sondern wanderte mit drei Freunden arglos durch
das Lager und wurde dabei von IDF-Feuer tödlich getroffen. Caspi
zitiert Informationen der IDF: "Iyad Tahar Samoudi, 25 Jahre alt,
Einwohner des Dorfes Yamun, wurde am 23. Juni 2002 während einer
Operation durch IDF-Soldaten getötet. Bei seiner Leiche wurden eine
Pistole, Munition und drei Mobiltelefone gefunden. Er war ein
Mitglied der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden. In der Regel trug er Waffen,
inklusive Gewehren und Pistolen. Er lieferte Fatah-Aktivisten
Material für Terroranschläge. Nach seinem Tod wurden 30 Rohrbomben
gefunden, die er in seinem Hof vergraben hatte und die ihm für das
Ausführen von terroristischen Taten anvertraut worden waren."
In seinem Film zeigt Bakri unschuldige,
willkürlich ausgewählte Personen wie Akram Abu Saba, ein Bürger, dem
nicht erlaubt wird, das ruhige Familienleben, das er haben möchte,
zu führen. Caspi zeigt Dokumente des Shin-Bet-Geheimdienstes und der
IDF. Laut dieser Dokumente ist Saba "ein Mitglied der Force 17, das
Verbindungen zu Karim Awis, einem ranghohen Fatah-Aktivisten,
unterhält und mit ihm gemeinsam feindliche Terroraktivitäten
ausführt. Nach dem Terrorangriff in Umm al-Fahm gab Abu Saba in
seinem Haus eine Siegesfeier. (...)"
Außerdem ist da Nabil Darwish Sabihath, ein
weiterer willkürlich Befragter in Bakris Film. Caspi hat die
folgende Information der IDF über ihn: "Er ist Mitglied des
präventiven Geheimdienstes, ein altgedienter Fatah-Aktivist. 1983
wurde er wegen Mordes am Leiter seines Dorfes verurteilt. Sein
Bruder ist ein ranghoher Offizier der Force 17."
In Israel fand die Premiere des Films in den
Cinematheken von Tel Aviv und Jerusalem Ende Oktober 2002 statt.
Caspi fand jedoch heraus, dass die wirkliche Premiere bereits am 5.
September 2002 stattgefunden hatte, und zwar im Al-Kasbah-Kino in
Ramallah. Der Ehrengast war der palästinensische
Informationsminister Yasser Abed Rabbo, der am Ende des Films ein
besonderes Dankeschön von Bakri erhielt.
In einem seiner Anträge an den Obersten
Gerichtshof bezog sich Anwalt Avigdor Feldman, der Bakri vertritt,
auf die Originalversion des Films, in der die Szenen am
provozierendsten erscheinen, wie z. B. der Panzer, der angeblich
über gefesselte Palästinenser rollt, oder wie die "anti-semitische
Szene", in der einer der Befragten sagt: "Die Juden haben gezeigt,
dass sie kein Mitleid haben. Sie sind keine Geschöpfe Gottes. Sie
sind Menschenwerk. Die Israelis sind nicht Gottes Geschöpfe. Dies zu
sagen mag Ketzerei sein, doch sie sind nicht Gottes Geschöpfe.
Vielleicht haben sie vor langer Zeit gelernt, sich selbst genetisch
zu reproduzieren und wir wissen nichts davon. Vielleicht in den
1930er oder 1940er Jahren."
Bezug nehmend auf diese Version des Films sagte
Feldman dem Obersten Gerichtshof, diese sei nicht relevant, da sie
"nicht verbreitet wurde, nicht einmal für nicht-kommerzielle
Aufführungen, und dass nicht die Absicht besteht, sie zu
gebrauchen." Dr. Zangen sagt jedoch, dass nun genau diese
Originalversion überall in der Welt gezeigt wird. Udi Epstein, ein
Israeli, der in Los Angeles lebt und der eine
Filmverleihgesellschaft besitzt, bekam diese Version und bestätigte
Zangens Behauptung.
"Ich habe den Film gesehen", sagt Epstein. "Er ist
45 Minuten lang. Alle Kriegsverbrechen sind darin beschrieben,
inklusive der Zeugenaussagen über das Zermalmen von Leichen, das
Erschießen von Kindern, der Panzerszene und der Szene, in der Leute
sagen, die Israelis seien keine Geschöpfe Gottes."
Bakri behauptet, er habe in gutem Glauben einen
ehrlichen, künstlerischen Film gedreht, der seiner Identifikation
mit dem Schmerz der Bewohner des Flüchtlingslagers entsprungen sei.
Caspi verglich die hebräische und die englische Version des Films
und fand Unterschiede. In der hebräischen Übersetzung heißt es z.
B., Iyad Samoudi "fiel im Kampf ("nafal chalal") durch IDF-Kugeln,
wohingegen es im Englischen heißt, er "wurde von israelischen
Soldaten ermordet" ("was murdered by Israeli soldiers")..... Im
Hebräischen wurde das Wort "Massaker" nicht explizit verwendet, als
gesagt wurde: "Was sie im Lager getan haben, beweist, dass sie sich
nicht wie Menschen benommen haben". Im Englischen hingegen heißt es:
"Der Genozid, den sie in unserem Lager begangen haben, zeigt, dass
sie nicht menschlich sind."
Feldman lehnt es ab, zu den Unterschieden beider
Versionen, zu den Szenen, die Bakri heraus geschnitten hat und zu
den Gründen, warum er dies tat, Stellung zu nehmen. Er verweist auf
Bakri. Und Bakri sagt: "Ich habe nichts hinzuzufügen."
Oberstleutnant Didi Yedidya, Kommandeur der
Fünften Brigade, unterstützt den Kampf seiner Truppe, doch er
zweifelt daran, ob der Weg, den sie gehen, der richtige ist. "Der
Oberste Gerichtshof ist nicht die richtige Arena", sagt er. "Die
Zensoren haben den Film verboten, und das war richtig. Doch es gibt
genügend Wege, dieses Verbot zu umgehen und wer immer es tun will,
wird es tun. Deshalb ist der Streit um die Ausstrahlung des Films in
Kinos nicht der Kern der Sache. Die wirkliche Konfrontation muss mit
Blick auf die internationale Arena geschehen. Denn dort liegt das
größte Schadenspotenzial. Ich denke, in Israel gibt es nur eine sehr
kleine Minderheit, die fähig ist, den Lügen des Films zu glauben.
Doch in der gesamten Welt zirkuliert nun ein Film, der Massaker,
Mord an Kindern und andere Schrecken zeigt, und darauf wird vom
israelischen Staat nicht gut und angemessen reagiert."
Was erwarten Sie vom Staat, dass er tun soll?
"Mein Gefühl sagt mir, dass unsere Publicity mit
dem Thema nicht in dem Maß umgeht, wie sie umgehen sollte. Im
Prinzip könnte der Staat Bakri auch im Ausland verklagen, wo immer
der Film gezeigt wird. Anwälte sagten mir, dies sei der beste und
effektivste Weg.... Die Reaktion sollte von oberster Stelle kommen,
vom Staat selbst."
Mohammed Bakri will nicht darüber sprechen. Er
arbeitet inzwischen an einem Film über das Verbot von "Dschenin,
Dschenin". Am 27. Juli sandte er einen Brief an den Obersten
Gerichtshof und bat darin, die Prozedur zu beschleunigen. "Ich bin
Mohammed Bakri, ein Bürger des Staates Israel, gebürtig aus dem Dorf
Baana in Galiläa", schrieb er. "Seit ich den Antrag stellte und das
Gericht bat, die Entscheidung des Komitees der Filmzensur, das
meinen Film "Dschenin, Dschenin" verbat, zu widerrufen, wurde ich
sowohl von Privatpersonen auf der Straße wie auch von öffentlichen
Personen angegriffen.... Mein ganzes bürgerliches und künstlerisches
Leben lang habe ich gegen Extremisten und Gewaltmanifestationen
gekämpft, und ich habe den Kampf mit legitimen Mitteln –und nicht
mit Gewalt- gepredigt, um Frieden und Koexistenz in unserer Region
zu erreichen. All die Filme, in denen ich mitgespielt habe, und
meine gesamte 30jährige Arbeit am Theater attestieren meine
Absichten. Es ist wahr, dass ich nicht glaubte, verhaftete
Mitglieder meiner Familie seien in die abscheuliche Tat verwickelt,
für die sie beschuldigt worden waren. Und ich griff die Medien an,
weil sie meine Familie mit sensationellen Überschriften wie "Die
Mordfamilie" und "Komplizen des Todes" richteten. Als sich jedoch
herausstellte, dass meine Familie tatsächlich in einen schlimmen
Terroranschlag in Meron verwickelt war, habe ich diesen kriminellen
Akt überall verurteilt.... Seitdem der Film verboten wurde, habe ich
mich im Land nicht mehr sicher gefühlt.... Und ich fühle mich wie
ein Bürger, der öffentlich seinem Schicksal ausgesetzt wurde. Nur
der Oberste Gerichtshof könnte durch ein so schnell wie möglich
gesprochenes Urteil fähig sein, meinen Ruf zu retten und meine
menschliche Würde wieder etwas herzustellen...."
Auch Anwalt Feldman fühlt sich verletzt. Er kann
nicht sagen, wer ihm mehr auf die Nerven geht – die Filmzensoren
oder Caspi. Feldman entschied sich, Bakri unentgeltlich zu
vertreten. Denn er will den Verstoß gegen den Ausdruck freier
Meinungsäußerung, den er in der Entscheidung der Zensoren sieht,
nicht akzeptieren, und auch nicht, dass kreative Künstler zum
Schweigen gebracht werden. Das Büro des Staatsanwaltes entsandte
Dina Zilber, eine sehr erfahrene, gut ausgebildete Anwältin. Dennoch
hatte Feldman das Gefühl eines beinahe sicheren Sieges. Doch dann
kamen Caspi und Zangen und sind seitdem ein Stachel in seinem
Fleisch. (...)
Ist es Ihrer Meinung nach nicht selbstverständlich
und natürlich, dass Soldaten, die in Dschenin gekämpft haben und die
Vertreter der trauernden Familien unter den Anklagevertretern des
Antrags sein sollten?
"Definitiv nicht. Der Antrag richtet sich gegen
das Filmgremium. Dessen Ansichten werden vom Staat verteidigt. Die
Trauernden und die Soldaten sind nicht Teil dieses Antrags. Auch die
Bürger des Flüchtlingslagers von Dschenin und andere Palästinenser
sind nicht Teil von ihm. Natürlich steht es außer Frage, dass jeder,
der sich beleidigt fühlt, auf der Erfolgswelle der anderen
mitschwimmen und als Anklagevertreter auftreten kann."(....)
Hat das Komitee der Filmzensur das Recht einen
Film zu verbieten, nur weil "sein Inhalt nicht wahr ist", wie
Feldman es nennt? Ze'ev Segal, Professor für Recht, der auch
juristische Analysen für "Ha'aretz" schreibt, sagt, dass es einen
Fall wie diesen zuvor nicht gegeben hat. "....'Dschenin, Dschenin'
kann nur dann verboten werden, wenn festgestellt wird, dass der Film
z. B. durch das Anschauen desselben ein Potenzial für konkrete
Aufhetzung zur Gewalt beinhaltet...."
"Künstlerische Ausdrucksfreiheit wird von den
Richtern des Obersten Gerichtshofes hoch gehalten. Richter Aharon
Barak (nun Präsident des Obersten Gerichtshofes) berücksichtigte sie
in einem Richterspruch, der das Verbot des Stückes "Ephraim geht
zurück zur Armee" im Jahr 1978 revidierte. Barak sagte, dem Künstler
müsse die Freiheit gegeben werden, seine Gedanken offen zu legen.
Aufgrund dieses Urteils endete die Theaterzensur. Der Oberste
Gerichtshof handelt im allgemeinen auf der Basis, dass die
israelische Gesellschaft großes Durchhaltevermögen besitzt. Die
Urteile zeigen, dass die künstlerische Ausdrucksfreiheit nur dann
eine Grenze findet, wenn sie den Gefühlen der Öffentlichkeit einen
harten und ernsten Schlag versetzt, einen, der über dieses
"Durchhaltevermögen" hinausgeht. Um es kurz zu sagen: das Gericht
wird einen Film nur in seltenen und extremen Fällen verbieten."
Welche anderen rechtlichen Mittel haben die Gegner
des Films?
"Sie können eine Zivilklage für Schadensersatz
aufgrund übler Nachrede einreichen. Sie können auch ein
Strafverfahren durch eine private Klage beginnen. In diesem Fall
müssen sie beweisen, dass eine "Absicht, Schaden zuzufügen"
vorgelegen hat."
Kann der Staat Bakri verklagen?
"Der Staat kann das Strafgesetzbuch umsetzen und
den Künstler auf der Basis dessen, dass sein Werk aufhetzt und zu
Gewalt ermutigt, anklagen.... Der Staat könnte Bakri auch der
Verleumdung (der Soldaten, die in Dschenin gekämpft haben) anklagen
und versuchen zu beweisen, dass Bakri dies mit der Absicht tat,
Schaden zuzufügen. In der Regel erhebt ein Staat jedoch keine solche
Anklage...."
Laut den Worten von Rechtskommentator Moshe Negbi
liegen die Soldaten falsch. "Der Weg, um gegen Bakris Film
anzugehen, besteht nicht in den Mitteln der Zensur", sagt er.
"Zensur ist immer ein Bumerang. Die Leute werden sagen, wenn Israel
zu diesem Mittel des Verbots greift, dann hat es garantiert etwas zu
verbergen. Der Film kann doch praktisch überall und so oft man will,
privat gesehen werden. Der Kampf gegen den Film bedeutet einen
enormen Vorwärtsschub für ihn. Nachdem ich den Film gesehen hatte,
war meine Meinung, der Staatsanwalt hätte Bakri wegen übler Nachrede
anklagen müssen. Bakri wäre gezwungen gewesen zu beweisen, dass er
die Wahrheit gesprochen hat. Und somit hätte sich die Diskussion um
das eigentliche Thema gedreht. Da der Staat Israel in diesem Film
durch falsche Behauptungen diffamiert wird und da es Bakri nicht
möglich wäre, in seiner Beweisführung, der Film habe die Wahrheit
gesprochen, Erfolg zu haben, wäre dies die Realisierung des
klassischen Falles der Ausdrucksfreiheit gewesen: ein wahrer Markt
der Ideen..... Meiner Meinung nach war es die Pflicht des
Staatsanwaltes, eine Anklage zu erheben. Das ist seine Pflicht und
die Pflicht des Staates gegenüber den Soldaten, den Hinterbliebenen
und allen Bürgern dieses Landes. Es sind nicht nur die Kämpfenden –
Sie und ich, wir alle werden in Bakris Film beschuldigt, unschuldige
Menschen massakriert zu haben."
hagalil.com
07-12-2003 |