Palästina:Israel 2002
Das Ende der Zukunft?
Fotoausstellung 1.6.-31.7.2002
Im Museum für Völkerkunde Hamburg
"Wir,
Anat Frumkin und Najwa Abdulhaq, sind eine Israelin und eine
Palästinenserin. Beide leben wir in Hamburg. Als wir Israel/Palästina in
den späten 1990ern verließen, hegten wir noch Hoffnung, dass der
Oslo-Prozess eines Tages zu einem gerechten und dauerhaften Frieden
zwischen beiden Seiten führen würde.
Im Jahr
2002 scheint eine politische Lösung des Konflikts jenseits aller
Vorstellungskraft zu liegen. Wir sind es leid, mit anzusehen, wie
Menschenleben auf beiden Seiten zerstört werden. (...) Wir wollen nicht
länger schweigend mit ansehen, wie Israel/Palästina und möglicherweise
die gesamte Region immer näher an den Abgrund geraten"...
So beginnt ein
Brief, den die beiden Frauen an eine Reihe von Hamburger Institutionen
gerichtet haben. Unsere Sorge über die Eskalation der Gewalt im
israelisch-palästinensischen Konflikt brachte uns dazu, diese
Initiativen für Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit im Nahen Osten zu
unterstützen.
Wir wollen die
interessierte Öffentlichkeit ausführlich über den Stand des Konflikts
informieren und diskutieren, wie die Spirale von Gewalt und Gegengewalt
durchbrochen werden könnte.
Wir tun dies im
Bewusstsein der Komplexität der deutsch-jüdischen Geschichte. Von
Deutschland aus, einem Land, in dem Antisemitismus noch immer ein
signifikanter Faktor im öffentlichen Leben ist, fällt eine gerechte und
kritische Perspektive auf den Nahost-Konflikt nach wie vor schwer. Wir
wollen verstehen, wie es seit September 2000 zum gewaltsamen Ende des
einst so hoffnungsvoll begonnenen Oslo-Prozesses kommen konnte.
Die
Brutalisierung und Radikalisierung in beiden Gesellschaften scheint
derzeit nicht aufzuhalten, militärische Lösungen sind das Mittel der
Wahl.
Der Siedlungsbau ist nie gestoppt worden. Auf jedes Selbstmordattentat
junger Palästinenser folgt der unvermeidliche Gegenschlag der
israelischen Armee. Können sie jemals als Nachbarn zusammenleben?
Tagtäglich sind
wir mit Bildern dieser Gewalteskalationen konfrontiert. Fotos und
Fernsehbilder, die ein Gefühl des Unfassbaren erzeugen, uns zugleich
rat- und sprachlos machen. Eine gerechte und kritische Perspektive auf
den Nahost-Konflikt erleichtern sie nicht.
Die
Fotoausstellung versammelt Bilder israelischer und palästinensischer
Fotografen. Sie ist jedoch keine Dokumentation des gegenwärtigen
Krieges. Vielmehr zeigen die Fotos alltägliche Begebenheiten und
reflektieren die Folgen der Gewalt in beiden Gesellschaften.
In ihrer Auswahl
liegt zugleich der Versuch, Mehrdeutigkeit aufscheinen zu lassen und der
Komplexität des Themas gerecht zu werden. Begleitet werden die Fotos von
einer Chronologie der Ereignisse und einem Glossar. Im interaktiven Teil
der Ausstellung werden zudem verschiedene Aspekte in Foto-Booklets
vertieft.
Die Ausstellung
steht im Kontext eines Symposiums, in dem die zentralen Fragen des
israelisch-palästinensischen Konflikts thematisiert werden.
Museum für
Völkerkunde Hamburg
Rothenbaumchaussee 64 20148 Hamburg
Servicenummer: 01805. 308888
www.voelkerkundemuseum.com
Öffnungszeiten:
täglich 10-18 Uhr
donnerstags bis 21 Uhr
montags geschlossen
U-Bahn
Hallerstraße, S-Bahn Dammtor
Schnellbus 34, Bus 109 [Böttgerstraße]
Infos und
Kontakt:
Museum für Völkerkunde Hamburg
Verena Westermann Fon 040. 42848-2431 Fax 040. 42848-2495,
v.westermann@voelkerkundemuseum.com
Initiatorinnen:
Najwa Abdulhaq und Anat Frumkin
Veranstalter:
Die Neue GesellschaftVereinigung für politische Bildung e.V.
Museum für Völkerkunde Hamburg
In Kooperation
mit:
Evangelische Akademie Nordelbien
Katholische Akademie Hamburg KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Prof. Dr. Udo Steinbach, Deutsches Orient-Institut, Hamburg
Jerusalem Link
Umdenken e.V.
Deutsch-Israelischer Arbeitskreis für Frieden im Nahen Osten (DIAK)
Arbeitskreis Nahost Berlin Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten
(INAMO)
und weitere Einzelpersonen in Hamburg und im Nahen Osten
[Sharing
Jerusalem: Zwei Hauptstädte für zwei Staaten - Plakate]
- [Programm zum
Symposium]
- [Pressetext zur
Fotoausstellung]
haGalil onLine 27-05-2002 |