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Eine Erklärung zur Position Frankreichs:
"Hier handelt es sich nicht um Pazifismus"

In der vergangenen Woche brachte die israelische Tageszeitung Haaretz unter dem Titel „Hier handelt es sich nicht um Pazifismus“ einen Beitrag von Jacques Hunzinger, Frankreichs Botschafters in Israel, den wir in Auszügen wiedergeben.

Eingedenk der Erlebnisse Israels im Jahre 1991 ist es kein Wunder, dass die Debatten über den Irak hier ein starkes Echo auslösen. Im Hinblick auf die übereilte Verurteilung, erscheint es mir wichtig, unsere israelischen Freunde an die französische Haltung zu erinnern:

Hat Frankreich Interesse, das irakische Regime zu verteidigen? Es gibt keine falschere Aussage. Die israelische Regierung ist sich unserer Befürchtungen im Zusammenhang mit dem Regime in Bagdad seit 1991 bewusst, noch mehr seit 1998, dem Jahr, in dem die UN-Inspekteure den Irak verlassen haben. Frankreich ist nicht blind. Wie hegen zahlreiche Befürchtungen, und wir wissen, dass die irakischen Erklärungen überprüft werden müssen.

Frankreich ist kein Freund des irakischen Regimes und ist nicht von wirtschaftlichen Interessen getrieben. Im Jahr 2001 stellte der Handel mit dem Irak 0,2% des Exports und 0,3% des Imports Frankreichs dar.

Die wichtige Frage lautet, ob drei Monate nach Bestätigung der Resolution 1441 über die Entwaffnung des Irak den Inspekteuren der UN noch mehr Zeit gegeben werden sollte. Einige sind der Meinung, man sollte den Weg des Krieges wählen, wir sind jedoch überzeugt, dass man sich mit der irakischen Bedrohung durch permanente Kontrolle auseinandersetzen kann.

Wenn die israelischen Behörden heute annehmen, dass die irakische Bedrohung gegen Israel geringfügig sei, dann ist das in erster Linie der Tatsache zu verdanken, dass die UNMOVIC, UNSCOM und die IAEA größere Mengen von Massenvernichtungswaffen neutralisiert haben, als es während des Kriegs 1991 geschehen war.

Was also will Frankreich, gemeinsam mit Deutschland, Rußland und China, und eigentlich dem Großteil der Staaten?

Wir bitten um die kompromißlose Umsetzung aller Resolutionen des Sicherheitsrats, angefangen von der Resolution 687 von 1991 bis hin zur Resolution 1441.

Während die USA, Spanien und Britannien der UN einen neuen Resolutionsentwurf vorgelegt haben, reichten Frankreich, Deutschland und Rußland ein Memorandum bezüglich der Umsetzung der Resolution 1441 ein, um die Kriterien der Entwaffnung zu definieren, einen Zeitplan zur Umsetzung festzusetzen, die Arbeit der Inspekteure zu erleichtern und die Entwaffnung zu beschleunigen. Nur wenn wir vor andauernde Hindernisse gestellt werden sollten, werden wir eine andere Phase erreichen und Alternativen in Betracht ziehen, darunter auch den Einsatz von Gewalt, den wir niemals völlig ausgeschlossen haben.

Manche glauben, die Haltung Frankreichs resultiere aus dem Wunsch, die amerikanische Politik zu torpedieren. Hierzu möchte ich Folgendes sagen:

Frankreich hat Verantwortung übernommen und 1991 Truppen nach Kuwait entsandt, nach Bosnien, Somalia, den Kosovo und Afghanistan, immer an der Seite der USA. Frankreich nimmt sich jedoch das Recht, seine Verpflichtungen als Mitglied des Sicherheitsrat nach eigenen Maßstäben auszulegen.

Vier von fünf Europäern teilen unsere Zweifel. Es handelt hier sich nicht um Pazifismus, sondern um die Analyse der Auswirkungen der Gründung einer neuen Ordnung in der arabisch-moslemischen Welt, deren Komplexität Israel gut bekannt ist.

Heute ist die Welt zu komplex, um sich auf eine schwarz-weiß Betrachtung zu beschränken. Ohne auf die Pflicht zu verzichten, der Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen ein Ende zu setzen, glaubt mein Land, dass seine Argumente richtig sind und beabsichtigt, sie auch weiterhin voranzutreiben. Das ist sowohl unser Recht, als auch unsere Pflicht.

Veto - Frankreich gegen die USA:
Zuletzt 1956 - zugunsten Israels
Das letzte anti-amerikanische Veto Frankreichs wurde 1956 eingelegt, als es Israel verteidigte. Es handelte sich dabei um den Resolutionsentwurf als Folge des Sinaifeldzugs...

hagalil.com 10-03-2003

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