Israelische Delegation in
Argentinien:
Hilfe für interessierte Einwanderer
von Tovan
Lazaroff, Jerusalem Post, 08.01.2002
Eine
Sonder-Delegation von sieben israelischen Beamten traf diese Woche in
Argentinien ein, um Juden zu helfen, die nach einer Möglichkeit suchen,
der wirtschaftlichen Krise ihres Landes durch eine Einwanderung nach
Israel zu entfliehen.
Die Zahl der argentinischen Juden, die
eine Einwanderung beantragt haben, ist um das fünf- bis sechsfache der
normalen Anzahl gestiegen, sagte Mike Rosenberg, General-Direktor der
Einwanderungs- und Eingliederungsabteilung der Jewish Agency, der mit
der
Jerusalem Post in Argentinien sprach.
„Es gibt einen grossen Aufruf, den
argentinischen Juden zu Hilfe zu kommen,“ sagte Rosenberg. „Israel kann
da nicht einfach danebenstehen und nichts tun.“
Unter der siebenköpfigen Gruppe befindet
sich der Vorsitzende der Jewish Agency, Sallai Meridor, und
Verantwortliche der Ministerien für Erziehung, Unterbringung, Arbeit und
Soziales sowie ein Repräsentant des Büros des Ministerpräsidenten.
Die Agency stellt Personal vor Ort ein,
um ihr Büro in Argentinien zu verstärken und schickt weitere Mitarbeiter
aus Israel nach Argentinien, um für etwa 10 Wochen auszuhelfen. „Wir
haben annähernd 10 Leute, die in der Lage sind, mit Bewerbern zu
sprechen, wir benötigen jedoch an die 50,“ sagte Rosenberg.
„Es geht hier nicht nur darum, Menschen
mit Lebensmitteln zu versorgen. Humanitäre Organisationen bieten
Menschen Essen an, wir bieten ihnen ein neues Leben,“ sagte Rosenberg.
Am Freitagabend, sagte Rosenberg weiter,
besuchte er den Shabbat-Gottesdienst in einer Konservativen Synagoge.
Der Rabbi sagte der versammelten Gemeinde, dass dies eine Zeit ist, in
der Juden danach trachten sollten, ihre Zukunft in Israel aufzubauen, da
dies der Platz für alle sei, die ein jüdisches Leben führen wollten.
„Es war eine sehr bewegende Erfahrung,
ich war verblüfft, von ihm eine derartige Rede zu hören“, sagte
Rosenberg.
„Wir bekommen eine Menge Unterstützung
von Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde. Sie sind glücklich zu sehen,
dass die israelische Regierung ihnen ihre Solidarität ausdrückt,“ sagt
Rosenberg.
„Viele von ihnen sind aus dem
Mittelstand in die Armut gefallen. Sie haben nichts zu essen. In jeder
argentinischen Synagoge erhalten die Menschen Lebensmittel-Pakete,“
erzählt Rosenberg.
Wegen der ökonomischen Krise des Landes,
ist es den Argentiniern erlaubt, nur $ 1000 Dollar pro Monat von der
Bank abzuheben. In dieser Woche alleine ist der Peso um 30% abgewertet
worden.
Indem sie sich eine Woche in Argentinien
aufhalten werden, hoffen die israelischen Regierungs-Vertreter, die am
letzten Donnerstag ankamen, die offiziellen Vorschriften zu reduzieren
und den Einwanderungs-Prozess zu beschleunigen, weil sie aus erster Hand
von den Argentiniern erfahren, welche Hindernisse sich ihnen in den Weg
stellen, betont Rosenberg.
Er geht davon aus, dass in diesem Jahr
etwa 3000 Juden nach Israel einwandern werden. Das wäre einen
Verdoppelung gegenüber der Zahl, die 2001 nach Israel kam. Etwa 6.000
argentinische Juden haben ihr Interesse an einer Einwanderung zum
Ausdruck gebracht.
Viele von ihnen benötigen Hilfe bei der
Arbeitsplatz-Suche oder Umschulung, in den Ulpanim und bei der Aufnahme
von Hypotheken, sagt Rosenberg.
Die Regierung hat bereits einem
besonderen Wirtschaftsprogramm von
NIS 40.000 (NIS 4.50 = 1 $) pro Familie
zugestimmt, sagte der Sprecher des Eingliederungsministeriums, Yehuda
Glick. Zusätzliche NIS 10.000 werden ihnen nach ihrer Ankunft auf den
Ben-Gurion-Flughafen überreicht, sagte Glick.
Letzte Woche berief die Agency eine
Not-Sitzung von 40 israelischen Bürgermeistern ein, um Wege zu finden,
den argentinischen Juden bei ihrer Ankunft zu helfen, sagte Rosenberg.
„Die Jewish Agency kann eine Menge
leisten. Wir können sie nach Israel fliegen und ihnen finanziellen
Beistand bieten, Aber es ist das israelische Volk, das ihnen das Gefühl
geben muss, dass sie nach Hause gekommen sind,“ sagte Rosenberg.
Argentinische Einwanderer sind nicht die
einzigen, um die sich die Regierung besonders kümmert. Die Regierung
stimmte am letzten Sonntag dafür, im Jahre 2002 NIS 40.000 pro Familie
für Einwanderer aus Süd-Afrika und Frankreich zur Verfügung zu stellen,
sagte Glick. Weitere NIS 5.000 pro Familie werden französischen und
südafrikanischen Einwanderern bei ihrer Ankunft auf dem
Ben-Gurion-Flughafen übergeben, sagte Glick.
Südafrikanische Juden sind an Israel
wegen der schwachen Wirtschaftslage in ihrer Heimat interessiert, und
französische Juden wandern wegen dem steigenden Antisemitismus aus,
sagte Glick. Er stellte fest, dass etwa 40 Prozent der 600.000 Juden
Frankreichs in der Nähe moslemischer Nachbarschaften leben.
Gesandte der Jewish Agency in Argentinien berichten:
Eine Flut von
Aliyah-Anfragen
haGalil onLine
11-01-2002 |