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Zu den Äußerungen des Chefs des Nachrichtendienstes:
Kann es noch schlimmer kommen, als es jetzt schon ist?

Haben wir wirklich alles getan,
um einen Frieden zustandezubringen?

Leitartikel Jedioth achronoth / Eitan Haber (ehem. Sprecher v. PM Rabin)

Man braucht den Chef des Nachrichtendienstes nicht, zum zu wissen, dass uns noch viel schwerere Angriffe erwarten. Das ganze Land ist terrorgefährdet, sei es das Eingangstor der Siedlung Chumash oder ein kleines Einkaufszentrum in Akko, und wie immer sind die Terroristen im Vorteil, weil sie die Initiative haben.

Nach den vorgestrigen Äußerungen von Ze’evi- Farkash in der Knesset fragt man sich aber doch: Was kann noch schlimmer sein als jetzt? Die Antwort auf diese Frage, die uns alle heute und gestern und morgen beschäftigt, kann man in früheren Terrorakten finden. So sind z. B. viele der grauenhaftesten Anschläge, wie sie in den siebziger Jahren passierten, weder bei der ersten noch bei der jetzigen Intifada wiederholt worden. Doch wir dürfen uns keine Illusionen machen: sie könnten wieder verübt werden.

Wer einen Waffenschmuggel von 50 Tonnen organisieren kann, kann auch andere Dinge tun. Die Reaktion auf den Terror ist natürlich kämpfen, treffen, töten. Wir haben keine andere Wahl. Doch wie viele können wir töten? Tausend? Zehntausend? Hunderttausend? Wieviele kann man hinter Schloss und Riegel bringen? Eine Viertelmillion? Wir hatte schon mehr in unseren Gefängnissen. Was hat uns das genützt? Aber - wir haben keine andere Wahl.

Nach all dem gegenseitigen Töten werden wir aber an den Verhandlungstisch zurückkehren und uns fragen: Wieso sind wir wieder am selben Punkt angelangt, - - erst, nachdem 250 Israelis und 1.200 Palästinenser sterben mussten? Auch wenn die Palästinenser ganz allein schuld an der jetzigen Terrorwelle sind, müssen wir uns jetzt auch fragen, ob wir alles getan haben und alles tun werden, um einen Frieden zustandezubringen.

Auf die Vermutung ‘Schlimmer kann
es gar nicht kommen’, kann man keine
Strategie gründen.

Auch Rafi Mann in M'ariw stellt die Frage, wie sinnvoll die Äußerungen von Ze’evi-Farkash schlussendlich sind. Gut, wir wissen jetzt, dass auch Farkasch Arafat für einen „hoffnungslosen Fall" hält und sich mit dieser Ansicht Verteidigungsminister Ben-Elieser und Ministerpräsident Sharon anschließt. Ok, und was jetzt? Klar, Arafat ist ein Riesenproblem, doch der Drang, ihn loszuwerden, verstellt uns den Blick auf potenzielle Szenarien, die wir mit aller gebotenen Vorsicht prüfen sollten. Auf der Vermutung: ‘Schlimmer kann es gar nicht kommen’ kann man keinen strategischen Plan gründen. Die nahöstliche Realität hat uns schon oft genug bewiesen, dass es immer noch schlimmer werden kann, auch wenn Arafat von der Bildfläche verschwindet.

haGalil onLine 28-01-2002

 

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