In den Kerker geschmissen:
Maßnahmen gegen Arafat sind nutzlos und gefährlich
Nach dem Anschlag in Tel Aviv beschloss die
israelische Regierung, einen weiteren Schlag gegen die Überreste der
PA zu führen, in der Hoffnung, dass dies der Gnadenschuss für sie
sein wird.
Die „offene Haft“ Arafats in der Mukata (der
Regierungssitz in Ramalah) wurde wieder zum Kerker. Ohne Besucher,
ohne ausländische Kameras. In Jedioth meint Alex Fischmann dies sei
der wohl eleganteste Weg, den die Regierung finden konnte, um ihn
von der politischen Landkarte zu streichen.
Der ironische Teil dieser Geschichte, so
Fischmann, ist jedoch, dass die PA schon gar nichts mehr mit
den Anschlägen zu tun hat. Diese dahinsiechende Institution hat
keinerlei Einfluss auf einen Selbstmordattentäter des islamischen
Jihad in Um El Fachem, oder auf den Terroristen der Hammas in der
Allenby Strasse von Tel Aviv.
Bei diesen Anschlägen handelt es sich um
„Anpassungsanschläge“. Die andere Seite hat sich dem massiven Druck
der IDF in den Gebieten „angepaßt“, und fährt jetzt mit der
Herstellung von Terror fort.
Was uns am meisten beunruhigen sollte, ist die
Tatsache, dass die palästinensisch-islamischen Terrororganisationen
und -zellen bereits von neuem Benzin angetrieben werden: dem Benzin
des Konflikts mit dem Irak. Es kann durchaus sein, dass die
Anschläge der letzten Tage bereits die ersten Knospen des irakischen
Einfluss sind, so Alex Fishman.
Auch Roni Shaled (ebenfalls Jedioth) sieht in
Arafat nicht die Adresse für die Anschläge der Hammas: "Arafat ist
nicht der Ra’is (arab. Präsident) der Hamas. Der Präsident der
Mukata ist im Koma. Er hat keinerlei Einfluss auf die Vorgänge vor
Ort, und auch wenn er die Anschläge stoppen wollte - er kann es
nicht mehr. Er ist nur noch ein Symbol, und als solches will ihn
sein Volk sehen, bis er dann aus der Geschichte verschwindet.
Sollte Israel beschließen, ihn zu entfernen oder
ihm etwas anzutun, dann wäre das das beste Geschenk, dass Sharon dem
Führer der Hammas, Scheich Jassin, geben könnte.
Selbstmordanschläge sind für die Hammas der größte
Erfolg, den die Organisation erzielen kann. Für die gesamte
palästinensische Bevölkerung sind Selbstmordanschläge zu einer
legitimen Waffe ihres Kampfes geworden, genau wie die Steine und die
Flaschen in der ersten Intifada. Die Anschläge sollen nicht nur
töten. Die Hammas will damit vor allem auch die israelische
Öffentlichkeit brechen, die Angst verstärken und das tägliche Leben
stören. Je schlechter es in Israel wird, so die Ansicht der Hammas,
desto besser wird es für die Palästinenser.
Man darf nicht vergessen, dass die Kommandaturen
der Hammas in Gaza nicht getroffen wurden, und sie verstärken die
Aktivitäten der Organisation in der Westbank. Wenn ein Auftrag für
einen Anschlag von Gaza in die Westbank gelangt, dann ist der Weg
nach Tel Aviv nicht weit. Deshalb muss der Druck gegen die Hammas in
Gaza gerichtet werden, nicht gegen Arafat. Es ist an der Zeit, dass
auch Gaza den Schlag erhält, der zu einem Ende der
Selbstmordanschläge führen wird.
Die Ruhe war nur scheinbar:
Die
Routine des Schreckens
Bis zu den beiden mörderischen Anschlägen der
letzten Woche, kamen seit dem 4. August keine israelischen Bürger
durch Terror ums Leben...
Ein Verbrechen gegen
das israelische Volk:
Die Tötung Arafats
Sollte Arafat in den nächsten Tagen etwas zustoßen, so hätte dies
entsetzliche Folgen. Der Friedensprozess wäre endgültig zerstört,
die nachfolgende PA wäre extremes, radikaler, hasserfüllter und alle
Fehler Arafats wären schlagartig vergessen...
hagalil.com
24-09-02 |