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Ein Blick in die Statistik:
Persönliche Eindrücke

17. Dezember 2003, RFB
Im Forum "Nahost" unter: "Pal. Gesellschaft - dargestellt in Statistik"

Die befragten Palästinenser leben in den Gebieten Westbank und Gazastreifen. Der Gazastreifen stand bis 1967 unter ägyptischer Verwaltung. Die Westbank war Teil Jordaniens. Die Menschen im Gazastreifen waren mit der aegyptischen Herrschaft nicht gluecklich und Aegypten seinerseits wollte den Gazastreifen auf keinen Fall wieder verwalten muessen (Camp David I).
Aegypten grenzt zwar geographisch gesehen an den Gazastreifen, doch ist der Sinai eine sehr duenn besiedelte Wueste. Die dort lebende Bevoelkerung besteht fast ausschliesslich aus Beduinen, die sich eher mit den Beduinen in Israel (mit isr. Staatsangehoerigkeit) und den Beduinen in Jordanien identifizieren als mit den Palaestinensern. Das Verhaeltnis zwischen Beduinen und Palaestinensern ist nicht unbelastet (ein Stichwort: Jordaniens Schwarzer September).

Vielleicht sollte festgehalten werden, dass es sich bei der Westbank und beim Gazastreifen schon fast um zwei verschiedene Gesellschaften handelt. Der Gazastreifen ist in sich geschlossener, die Menschen dort kennen (ausser Soldaten) quasi keine Israelis. Die Westbank dagegen ist offener, bis zum Ausbruch von Intifada I bzw. II gab es viele Kontakte zwischen Bewohnern der Westbank und Israelis.
Die wirtschaftliche Situation im Gazastreifen ist deutlich schlechter als in der Westbank.
Im Gazastreifen "herrscht" ueberwiegend die Hamas. In der Westbank hat sie keinen so deutlichen Halt, dort scheint immer noch die Fatah die "herrschende" Partei zu sein. Hamas bedeutet natuerlich auch verstaerkten Einfluss fuer islamistische Positionen. Insofern ueberrascht es mich nicht, dass deutlich mehr Jungen im Gazastreifen angeben, relgioese Fernsehsendungen zu verfolgen als in der Westbank.

Interpretationen zum "Youth Survey 2003" des Palestinian Central Bureau of Statistics.

Die Tabellen koennen eingesehen werden unter:
pcbs.org/english/press_r/youth/youth03_tabs.pdf

Die Familie hat den groessten Stellenwert.

Besonders Jungen erwarten von der Mutter, dass sie sich nur auf die Familie konzentriert, waehrend dem Vater auch andere Pflichten zugestanden werden. Maedchen gestehen dem Vater sogar noch mehr ausserfamiliaere Pflichten zu, aber auch der Mutter. Was die Rolle der Mutter angeht, besteht ein deutlicher Unterschied zwischen dem Gazastreifen und der Westbank. Ueberraschenderweise meinen im Gazastreifen mehr Maedchen, dass sich die Mutter auch ausserfamiliaeren Pflichten widmen soll.

Vor diesem Hintergrund ueberracht es ein bisschen, dass als Ort fuer Entscheidungen der Jugendlichen nur ein Drittel (36.6%) die Famlie anfuehrt, gefolgt von Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz (30.3 bzw. 30.5%). Dabei sind die Jugendlichen in der Westbank anscheinend deutlich familienbezogener als im Gazastreifen (40.2% vs. 30.7%)

Das ideale Hochzeitsalter fuer Maenner wird im Gazastreifen mit 24 Jahren, in der Westbank mit 23 Jahren angegeben. Bei Maedchen ist man sich einig: Heirat idealerweise mit 20.

Bei den Methoden der Partnerwahl variieren die Praeferenzen sehr. Die meisten Jungen moechten ihre kuenftige Frau lieber selber auswaehlen (62.4% im Gazastreifen, 71.4% in der Westbank). Bei den Maedchen dagegen gibt der Wohnort den Ausschlag: Im Gazastreifen vertrauen 60.3% auf die Heiratsvermittlung durch ein Familienmitglied, waehrend 56.8% in der Westbank lieber selber aussuchen moechten.

Was Freizeit angeht, meint die Mehrheit der Jugendlichen (47.3%), dass sie ausreichend davon habe. Zuwenig oder zuviel Freizeit ist fast gleichwertig (25.5 vs. 27.2%). Nicht ueberraschend, dass die Jugendlichen, je aelter sie werden, umso weniger Freizeit haben/empfinden zu haben, das gilt besonders fuer die Maechen. (Da die letzte Altersgruppe 20-24 ist und das ideale Heiratsalter fuer Maedchen bei 20 liegt, sind wohl viele der Befragten bereits verheiratet und etliche wohl auch schon Familienmuetter.)

Gefragt, welchen Freizeitsbeschaeftigungen sie gern nachgehen wuerden, aber nicht koennen, wurden am meisten Reisen genannt, an erster Stelle ins Ausland (20), an zweiter Stelle Computer/Internet (14.2) und an dritter Stelle Inlandsreisen (12.2). 23.7% aber gaben an, dass es keine Freizeitsbetaetigung gaebe, die sie wuenschten, ohne sie umsetzen zu koennen. Interessanterweise wuerden Maedchen im Gazastreifen lieber ins Ausland reisen als Jungen, in der Westbank ist es umgekehrt. Als Gruende fuer die Nichterfuellung dieser Wuensche werden die politische Siuation (26.9), Kosten (19.4) und fehlendeZeit (17) angegeben. Auch hier deutliche Unterschiede zwischen Gazastreifen und Westbank: In der Westbank stehen politische Gruende fuer beide Geschlechter weit an erster Stelle (Maedchen, 25.8, Jungen 42.5 %), gefolgt von Zeitmangel fuer beide bei knapp 18%, und erst dann Kosten bei beiden Geschlechtern knapp 14%. Im Gazastreifen dagegen werden viel weniger Einschraenkungen durch die politische Situation empfunden, dagegen spielen die Kosten die groesste Rolle (24.4 fuer Maedchen, 30.5 fuer Jungen), gefolgt von Zeitmangel (17.2 und 15.3) und politischer Situation mit 13.2 fuer Maedchen und 19.4% fuer Jungen.

Die Freizeit wird ueberwiegend zuhause verbracht (76.6), allenfalls noch bei Freunden und Verwandten (12.4). Maedchen, wen ueberrascht es, gehen deutlich weniger zu Freunden und Verwandten als Jungen. (6 vs. 18.6).

Da der Stellenwert der Familie so hoch und so viel Zeit mit ihr verbracht wird, ist es logisch, dass der Familie auch die Hauptverantwortung fuer schlechtes Verhalten zugeschrieben wird.

Zugehoerigkeit empfinden die Jugendlichen vor allem gegenueber der Islamischen Welt (51.6%), die arabische Welt als Bezugspunkt liegt kaum vor der ganzen Welt (15.7 vs. 11.3).

Geographische Zugehoerigkeit wird vor allem zum ganzen ehemaligen Mandatsgebiet Palaestina (inkl. Israel) empfunden (59.2). Die Zugehoerigkeit zur Westbank bzw. zum Gazastreifen oder kleineren Verwaltungseinheiten innerhalb dieser Regionen kommt erst nach der Clanzugehoerigkeit mit 15.4%.

Die hoechste Prioritaet messen die Jugendlichen ihrer Ausbildung bei (58.9) gefolgt von Familie (19.4) und Arbeit (9.5). Arbeit ist den Jungen deutlich wichtiger als den Maedchen, bei Familie ist es umgekehrt.

Auswandern will jeder 5. pal. Jugendliche, je realistischer Auswanderung fuer die Befragten ist, umso mehr steigt der Anteil derjenigen, die es gern probieren moechten. Von den jungen Maenner zwischen 20 und 24 moechten 32.5% gern auswandern.

Gleichzeitig sieht man der Zukunft optimistisch entgegen (91), allerdings nimmt der Optimismus mit zunehmendem Alter etwas ab. “Nur” noch 83.2% der 20-24jaehrigen Maenner sind optimistisch.

Jungen rauchen am meisten Zigaretten, aber auch Wasserpfeife und zwar umso mehr, je aelter sie werden. Maechen rauchen ueberwiegend gar nicht.

Zu Gesundheitsthemen informieren sich die Jugendlichen am liebsten in ihren Schulen und Ausbildungsstaetten, auch ueber die oeffentlichen Gesundheitseinrichtungen und Fernsehen, erst danach innnerhalb der Familie und zwar ohne signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Im Gazasteifen scheinen die Gesundheitseinrichtungen beliebter zu sein als in der Westbank (19.1 vs. 11.4).

Koerperliche Strafen haben 11.8% erlebt. Interessant ist die Aufgliederung nach Geschlecht und Altersgruppe: vorpuertaere Maedchen werden offensichtlich am haeufigsten geschlagen, mit der Pubertaet nehmen die koerperlichen Strafen drastisch ab. Bei Jungen lassen die koerperlichen Strafen ebenfalls mit zunehmendem Alter nach, aber ohne deutlichen Einschnitt.

Insgesamt scheint die Situation in Sachen Erziehung und Ausbildung recht gut zu sein. Fast alle Jugendlichen besuchen eine Ausbildungsstaette bis 14, danach verlaesst nur jeder 5. den Ausbildungsweg, die meisten befinden sich bis 20-24 in Ausbildung.

Grund fuer das Abbrechen der Ausbildung ist bei den Maedchen ueberwiegend die Heirat, im Gazastreifen noch mehr als in der Westbank. Bei den Jungen herrschen Mangel an Interesse oder Unzufriedenheit mit den Ausbildungsstaetten vor, danach kommt bei Jungen die finanzielle Situation der Familie.

Trotzdem studieren insgesamt 56.5% auf einen B.A. hin, davon mehr Maedchen als Jungen und ueberraschenderweise am meisten im Gazastreifen. Sogar bei den Doktorstudiengaengen sind die Maedchen dort in gleicher Anzahl vertreten wie die Jungen.

Als kulturelle Aktivitaet geben die meisten Fernsehen an (57.9) gefolgt von Radio (24.8) und Lesen (Zeitungen 14.3 und Buecher 14.2). Jungen interessieren sich deutlich mehr fuer Politik , waehrend Maedchen mehr an Wissenschaft, gesellschaftlichen Themen und Religion interessiert sind. Doppelt soviele Jungen im Gazastreifen interessieren sich fuer Religion wie in der Westbank. Aber alle lassen sich am liebsten unterhalten (66.4).

Das Internet wird vor allem fuer den Austausch mit anderen benutzt (e-mail 56.8 und Chatting mit 45.9).

Der Informationsgrad zu AIDS/HIV ist hoch und zwar bei beiden Geschlechtern (92.9), bei anderen Geschlechtskrankheiten sieht es weniger gut aus. Erwartungsgemaess steigt das Wissen um AIDS/HIV mit zunehmendem Alter. Allerdings weiss nur eine knappe Mehrheit, wie Ansteckung vermieden werden kann, 43.7% haben dazu keine Vorstellung.

Die gewuenschte Kinderzahl liegt zwischen 4 und 5 Kindern. Die Maedchen in der Westbank wollen am wenigsten Kinder (3.7), die Jungen im Gazstreifen am meisten (5).

Ueber die koerperlichen Veraenderungen des jeweils anderen Geschlechts in der Pubertaet wissen die meisten Bescheid. Die Jungen informieren sich eher ausserhalb der Familie, waehrend die Maedchen anscheinend mehr von ihren Muettern und Bruedern erfahren.

Einstellung der pal. Jugend zur sog. Al-Aksa-Intifada
http://www.pcbs.org/english/press_r/intifada/intifada_tabs.pdf

Die ueberwiegende Mehrheit der pal. Jugendlichen (75.5%) glaubt der pal. Propaganda, dass Sharons Tempelbergbesuch die sog. Al-Aksa-Intifada ausgeloest habe. Von sieben moeglichen Antworten weisen vier ausdruecklich und ausschliesslich Israel die Schuld zu, drei (failure of Camp David negotiations; hard economic conditions; other) koennen neutral gesehen werden, keine einzige erlaubt, die Al-Aksa-Intifada als pal. strategische Entscheidung zu sehen.

Die ueberwiegende Mehrheit (60.8%) glaubt auch, dass die Intifada ein angemessenes Mittel ist, um pal. Unabhaengigkeit zu erreichen. Dieser Glaube ist bei den Jungen grundsaetzlich staerker und im Gazastreifen am staerksten. Er nimmt ueberdies mit zunehmendem Alter der Jungen zu, waehrend die Maedchen zwischen 20-24 wieder etwas skeptischer werden.

39.9% waeren dafuer, die Intifada zu beenden. 15.6% moechten sie gewaltlos weiterfuehren. Das waere eine Mehrheit (55.5) gegen fortgesetzte Gewalt. Auf der anderen Seite sehen wir, dass diejenigen, die am unmittelbarsten an der Intifada beteiligt sind, das anders sehen. (vgl. ICT
http://www.ict.org.il/articles/articledet.cfm?articleid=439).

Bei den Jungen ab 12-14 stellen diejenigen, die entweder nur den gewaltsamen Widerstand oder gewaltsamen Widerstand gekoppelt mit gewaltfreien Protesten fortsetzen moechten, bereits die Mehrheit (50.4%). Je aelter die Jungen werden, umso mehr unterstuetzen sie fortgesetzte Gewalt: 15-19 Jahre: 54.5%, 20-24 Jahre 58%.

Beide Geschlechter fuehlen sich dazu aufgerufen, an der Intifada mitzuwirken: 91.3%.

Als Rekationen auf Bilder von “Maertyrer” und Verwundeten wird vor allem angegeben: Traurigkeit 96.2%, Zorn 89.7%, Rachedurst 78.7% und Unsicherheit (Angst) 66.3%.
Erwartungsgemaess geben die Maedchen deutlich mehr Angst und nicht-aggressive emotionale Reaktionen zu als die Jungen, aber was Zorn und Rachedurst angeht, befinden sie sich mit den Jungen auf demselben Niveau!

Eine Mehrheit glaubt, dass Verhandlungen zum gewuenschten, politischen Ziel fuehren koennen: 57.8%. Die Maedchen trauen Verhandlungen deutlich mehr zu als die Jungen, wobei das Vertrauen in Verhandlungen bei Jungen mit zunehmendem Alter abnimmt, waehrend es bei den Maedchen tendenziell zunimmt.
Trotzdem glaubt die Mehrheit, dass kein Friede zustande kommen wird. 57.6%, die Jungen im Gazastreifen sind sich da am sichersten (69.4%).

Auswertung der letzten Umfrage von JMCC

Es sollte im Gedaechtnis behalten werden, dass diese Umfrage etwas aelter ist als die obige von PCBS und vor allem, dass eine andere Population befragt wurde. PCBS untersuchte nur Jugendliche von 10 bis 24 Jahre, JMCC dagegen befragt ein repraesentitives Sampel der gesamten pal. Bevoelkerung.

http://www.jmcc.org/publicpoll/results/2003/no49.pdf

Die pal. Bevoelkerung steht der Zukunft ueberwiegend pessimistisch gegenueber (58.9) im Gazastreifen ist man noch pessimistischer als in der Westbank (65 vs. 55.9%), im besonderen die Moeglichkeit eines arabisch-israelischen Friedens wird sehr pessimistisch gesehen (71.9). Auch hier ist der Pessimismus im Gazastreifen noch ausgepraegter als in der Westbank (79.7 vs. 67.2).

Trotzdem meinen nur 39%, dass der Friedensprozess tot sei (47% im Gazastreifen, 34.3% in der Westbank).

Gleichzeitig sind aber 76.8 fuer die Fortsetzung der Al-Aksa-Intifada (82.7% im Gazastreifen und 73.3% in der Westbank), wobei die Kombination von Intifada und Verhandlungen von einer Mehrheit fuer die beste Methode gehalten wird 51.2%. Zusammen mit denen, die fuer eine Fortsetzung der Intifada ohne Verhandlungen plaedieren, haben die Befuerworter von fortgesetzter Gewalt eine ueberwaeltigende Mehrheit 83.8% (91.8% im Gazastreifen und 79.8% in der Westbank).

Als Ziel der Intifada waehlen 43% “liberating all of historic Palestine” =Zerstoerung Israels, 37.1% in der Westbank und, wen wundert’s, 53.2% im Hamasgebiet Gazastreifen. Weitere 44.6% waehlen “ending occupation on basis of UN Rsolution 242 and establishing the Palestinian state” (49.1% in der Westbank und 36.8% im Gazastreifen). Hierzu sollte beachtet werden, dass nach pal. Auffassung Res. 242 das “Rueckkehrrecht” fuer ca. 3.5 Mill. von urspruenglichen Fluechtlingen und deren Nachkommen beinhaltet. Das wuerde die Aufloesung Israels als juedischer Staat bedeuten. Es handelt sich mE nicht wirklich um eine Meinungsverschiedenheit hinblicklich des Ziels der Intifada, sondern um verschiedene Auffassungen zur Methode. Nur 10% sehen das Ziel der Intifada darin, die pal. Verhandlungsposition zu verbessern.

Nach 3 Jahren Intifada ist immer noch eine knappe Mehrheit davon ueberzeugt, dass die Intifada das gewuenschte Ziel erreicht 51.1%, im Gazastreifen 55.7, in der Westbank 48.5%. Als beste Loesung geben 45.7% die 2-Staaten-Loesung an (48.4% in der Westbank, 41.1% im Gazastreifen), waehrend 42% entweder den binationalen Staat, einen rein pal. Staat oder gar einen rein islamischen Staat anstreben (39.2% in der Westbank, 46.9% im Gazastreifen).

Militaerische Aktionen gegen israelische Ziele (alias Terroranschlaege) findet die grosse Mehrheit immer noch sinnvoll: 67.9% (61.7 in der Westbank, 78.6% im Gazastreifen), dabei unterscheidet die Mehrheit nicht zwischen den Besetzten Gebieten und Israel in den Grenzen von 1967 (42.3%, Westbank 36.4, Gazastreifen 52.5). Ueberraschenderweise gibt es eine leichte Praeferenz fuer Anschlaege nur in Kernisrael gegenueber Anschlaegen nur in den Besetzten Gebieten (17.5 vs. 14.1 - im Gazastreifen ist die Praeferenz noch ausgepraegter 20.2 vs. 11.8). Auch Selbstmordanschlaege gegen isr. Zivilisten finden immer noch die Zustimmung einer absoluten Mehrheit: 61.8% (Westbank 57.6%, Gazastreifen 68.9%). Erwartungsgemaess lehnt die Mehrheit den Vorschlag ab, alle Aktionen innerhalb Kernisraels zu beenden: 56.8% (Westbank 48%, Gazastreifen 71.8%)

59.8% meinen, dass Arafat auch heute in freien, demokratischen Wahlen wiedergewaehlt wuerde (Westbank 62%,Gazastreifen 56.1%). Dabei wird die Leistung der PA ueberwiegend negativ bewertet 61.4%. Auch das pal. Parlement (Legislative Counsel) ist nicht gerade populaer. 49.2% meinen, dass dessen Leistung schlecht sei, 36.2% finden sie mittel und nur 10.9% schaetzen sie positiv. In der Westbank sind die Meinung etwas eingeebneter (weniger schlecht und gut, mehr mittel), im Gazastreifen polarisierter (weniger mittel, mehr schlecht und gut).

Ueber Arafat als Praesident sind die Meinungen geteilt: 47.2% sind zufrieden, 48.6% nicht. Immerhin 58.7% meinen, dass Arafat die Lage ganz oder bis zu einem gewissen Grad im Griff. Im Gazastreifen sieht man wieder die staerkere Polarisierung der Meinung. 17.7% meinen, dass Arafat die Lage ganz im Griff habe gegenueber 40.9%, die gewisse Abstriche machen wuerden. Fuer die Westbank sind die Zahlen 9.1% und 49.6%.

Eine knappe Mehrheit meint auch, dass die PA im Prinzip zur Reform bereit ist (47.1% ja vs. 44,2% nein). Im Gazastreifen ist man da noch zuversichtlicher (50.9 vs. 43.6). Ob Reform dort bedeutet, die Hamas an der Regierung zu beteiligen?

Gefragt, welcher pal. Persoenlichkeit sie am meisten vertrauen, sagte die groesste Anzahl der Befragten, dass sie niemandem trauen (27%), gefolgt von Arafat (26.1%) und Scheich Yassin (11.2). In der Westbank sind die Leute noch skeptischer. Im Gazastreifen sehen die Zahlen anders aus: 29.8% Arafat, 24.1% niemand, 13.9% Yassin. Aehnlich sieht es mit dem Vertrauen in die “Parteien” aus. 28% vertrauen keiner Fraktion, 29.3 der Fatah und 22.6 der Hamas. Im Gazastreifen kommen sowohl Fatah wie Hamas besser weg und zwar auf Kosten der Kategorien “don’t trust anyone” und “no answer”.

Abbas wird von der ueberwiegenden Mehrheit als PM ohne jeden Einfluss bewertet, sowohl was die Verhandlungen mit Israel (65%), wie auch was die Reform der PA angeht (62.7%).

Der Mangel an Reform wird wahrgenommen (insgesamt 84%), aber ueberwiegend der erneuten Besetzung (mit anderen Worten Israel) in die Schuhe geschoben (48.7%). Ein aehnliches Bild ergibt auch die naechste explizite Frage: 58.7% machen Israel fuer die fehlenden Reformen verantwortlich, nur 28.5% meinen, dass es die eigene Fuehrung nicht ernst genug gemeint hat. Obwohl sie die PA anscheined als kaum funktionstuechtig erleben, wollen die meisten sie beibehalten: 57.8%.

Israel wird auch ueberwiegend fuer das Scheitern von Abbas verantwortlich gemacht (61.8%). 17.2% sehen die Verantwortung bei Arafat und 15.8% bei Abbas selber. Eine Notstandsregierung wird von der Mehrheit als nicht gerechtfertigt abgelehnt. (57.5%)

Hier kommt die Frage explizit: Wird die Existenz der PA ueberhaupt gespuert? Die Mehrheit antwortet “nein” 54.1%, in der Westbank 60.6% im Gazastreifen 43%.

Eine knappe Mehrheit glaubt, dass ein Waffenstillstand in pal. Interesse sei: 51.8% (Westbank 53.8 vs. Gazastreifen 48.2)

Ob eine dritte Partei sinnvoll sein koenne, um zu einer Friedensloesung zu gelangen, ist umstritten: 49.2 denken ja, 49.3 meinen nein. Dabei wird einer Praesenz, die nicht nur beobachtet, sondern auch Einfluss besitzt, deutlich der Vorzug gegeben (46.3 vs. 27.7). Die Beliebtheitsliste fuer eine solche Praesenz ist: UN 39.3%, US-EU zusammen: 31%, US allein nur 2.5%.

Im Forum "Nahost" unter: "Pal. Gesellschaft - dargestellt in Statistik"

44,5% sind für Beendigung der Intifada:
Palästinensische Umfragen zur aktuellen Situation
u.a. die Studie des palästinensischen Zentrums für Meinungsumfragen (PCPO) unter der Leitung von Nabil Kuchaly aus Beit Sahur.

Überraschend:
Optimismus im palästinensischen Lager
Trotz des terroristischen Anschlags in Istanbul, des Terrorismus in Saudi Arabien und des andauernden Blutvergießens in Irak hört man überraschenderweise einige optimistische Statements von palästinensischen Wortführern. Sie hoffen, dass bald ein Waffenstillstand mit den Israelis erzielt wird.

hagalil.com 19-12-2003

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