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Judentum und Israel
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Jüdische Weisheit
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Miflagoth: Parteien in Israel

Unsere schlimme Lage ist unser wahrer Zustand:
Die Tiefen des Jüdischen Bewusstseins

In der israelischen Tageszeitung Jedioth achronoth äußerte Yigal Serna die Vermutung, dass Israels schlimme Lage am Ende gar nicht nur an äußeren und damit wenigstens theoretisch lösbaren Problemen, sondern an der inneren Disposition des Volkes liegt; eines Volkes, das "Tausende Jahre Exil und Kriege, Pogrome, Verbitterung, Holocaust, Heimatlosigkeit und weitere 'Zores' erfahren und grauenhafteste Not samt selbsternannter Messiasse verinnerlicht hat".

"Die Ruhe passt nicht zu uns, weil wir seit so vielen Generationen an die Angst vor dem Kommenden gewöhnt sind, dass sie Teil unserer genetischen Veranlagung wurde. Wir wissen zwar, was ein normales Volk an unserer Stelle täte, und wir geben es auch in Umfragen oder spontan bei Unterhaltungen zu: Rückzug auf eine klare Trennungslinie, die Einrichtung einer Grenze, die Aufgabe umstrittener Siedlungen, die einer normalen Grenzlösung im Wege stehen. Doch das alles stimmt nur in den Umfragen, in Wirklichkeit sagen wir: Niemals.
In Wirklichkeit räumen wir keine einzige Siedlung und befürworten jeden Vergeltungsschlag und jede Liquidierung. Denn in unserem tiefsten jüdischen Bewusstsein ist unsere schlimme Lage unser wahrer Zustand.

Wenn dem so ist, dann steht es noch viel schlechter um uns, als wir gedacht haben. Denn dann sind uns nicht durch Arafat, sondern durch uns selbst die Hände gebunden, und das ist tausendmal komplizierter. Für einen inneren Konflikt gibt es keine Agenda und kein Ende binnen eines Jahres. Dabei geht es um Generationen, ohne irgendwelche Garantien für eine erfolgreiche Entziehungskur".

Der wirkliche Zirkus

Wie zur Bestätigung berichtet Ofer Shelach, ebenfalls Jedioth, über eine neue Umfrage des Tami Steinmetz-Zentrums der Universität Tel Aviv: Um der Absurdität die Krone aufzusetzen, wurden gestern die Ergebnisse der neusten Friedensumfrage veröffentlicht. Demnach sind zwei Drittel der jüdischen Bevölkerung für Verhandlungen mit der palästinensischen Autonomieverwaltung. Doch eine ähnlich hohe Mehrheit ist offenbar überzeugt, dass Ariel Scharon, also derselbe Mann, der gelobt hat, nie mit Arafat zu reden, der die PA praktisch aufgelöst und nie eine Gelegenheit versäumt hat Verhandlungen mit ihr zu vermeiden, der richtige Mann zur richtigen Zeit sei. Das heißt, wir wollen zwar gerne mit der palästinensischen Autonomie reden, doch offenbar nur dann, wenn sie nicht mehr existiert.

Ca. ein Drittel der Befragten hielten sogar Sharons Politik für ‘zu moderat’, obwohl eben dieser Sharon die Gebiete aufs neue erobert hat, mit niemandem redet, da es ja angeblich keinen Geprächspartner gibt. Scharon ist doch der Mann, der immer wieder von einem Plan für einen palästinensischen Staat spricht, den niemand auf der Gegenseite je akzeptieren würde. Selbst ein Viertel derjenigen, die sagten, sie würden bei den nächsten Wahlen für ‘Meretz’ stimmen, äußerten bei der Umfrage die Meinung, dass Sharons Palästinenserpolitik angemessen oder sogar zu gemäßigt sei.

Wenn das die israelische Öffentlichkeit ist, wenn so ihre Linke aussieht, wenn das in ihren Augen eine gemäßigte Politik ist, dann möchte ich wissen, wo der wirkliche Zirkus stattfindet: bei den Vorwahlen oder in unserem Bewusstsein".

Bleibt nur noch zu erwähnen, dass Meldungen wie diese:
"Massenvernichtung atomar, chemisch, biologisch: Deutsche Hilfe für Bagdad", alle Bemühungen um Entspannung zunichte machen.

dg / hagalil.com 17-12-2002

 

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