Schutzzonen um Westbankzonen genehmigt:
Alarmierende Kundgebungen bei Oseris Begräbnis
Die Enteignung palästinensischer Gebiete zur Einrichtung
von Schutzzonen um 150 Siedlungen in Jehudah und Samaria (Westbank)
wurde genehmigt. Der Rechtsberater der Regierung forderte die
Gemeinderatsvorsitzenden allerdings zur Unterzeichnung einer
Verpflichtung auf, die Schutzzonen nicht zu Bauzwecken auszunützen. Die
Siedlungsvorsitzenden lehnen die Beschränkung ab und sehen darin eine
"Belohnung für den Terror".
Erst vor einer Woche war der Siedler Netanel Ozeri in einem innerhalb der
Schutzzone der Siedlung Charsina isoliert gelegenen und illegal
errichteten Gebäude ermordet worden. Das Drama bei seiner Beerdigung
hatte vergangene Woche für Schlagzeilen gesorgt, nachdem die Leiche,
wegen eines Streits über den Ort des Begräbnisses und als politisches
Fanal über 14 Stunden lang hin- und hergetragen wurde.
Aus dem Zentralorgan der National-Religiösen (haZofeh) zeigten sich alle
Kommentatoren entsetzt über die Entehrung der sterblichen Überreste.
Moshe Givati, Oberst d. Res., Berater des Ministers für innere
Sicherheit der Siedler in Hebron und früherer Kommandant der
Hebron-Brigade, spricht von einem bedenklichen Phänomen von steigender
Gewaltbereitschaft und Radikalisierung.
Der aschkenasische Oberrabbiner Meir Lau meinte: "Zu dem schrecklichen
Unglück, dass ein junger Mann vor den Augen seiner Frau und seiner
Kinder am Schabbattisch ermordet wurde, kam noch die Entehrung der
sterblichen Überreste des Ermordeten hinzu. Es muss einen Aufschrei
geben: Eine Leiche benutzt man nicht für Demonstrationen!"
Yael Gevirtz schrieb in einem Leitartikel der Jedioth: "Bei dem Drama um
die Beerdigung des Hebroner Terroropfers entehrten seine Freunde durch
den gewaltsamen Streit um den Ort der Beerdigung das Andenken des Toten
und verstießen gegen das Gesetz, als sie die Leiche entführten und sie
zur politischen Waffe machten. In dieser Beziehung verhielten sie sich
nicht anders als die fanatischen Palästinenser, die in den besetzten
Gebieten jeden Trauerzug zur Demonstration machen. Netanel Ozeri, der
‘Guru’ der jugendlichen Rowdies, die immer wieder auf Hügeln in der West
Bank Siedlungsvorposten zu gründen versuchen, wurde an einem solchen
illegalen Vorposten ermordet, der sog. ‘Parzelle 26’, und die
gewalttätige und beschämende Auseinandersetzung um den Ort seines
Begräbnisses führte auch zu Ausschreitungen jüdischer Siedler und zur
Beschädigung von palästinensischem Besitz.
Die Gesetzesverstöße und den Terror dieser jüdischen radikalen Gruppe muss
die Regierung sofort und entschlossen stoppen. Der Verteidigungsminister
muss sofort mit der immer wieder verschobenen Räumung der illegalen
Siedlungsvorposten beginnen und diese Frage ganz oben auf seine Agenda
setzen. Bei allem Respekt vor ‘Wahlerwägungen’ und der Befürchtung im
Likud, dass die Auflösung illegaler Siedlungsvorposten Wähler vergraulen
und sie Leuten wie Baruch Marzel in die Arme treiben könnte - das
gestrige Geschehen zeigt, dass die Nachsicht gegenüber diesen Radikalen
die israelische Demokratie mehr gefährdet als das umgekehrte Verhalten.
Ebensowenig, wie die Regierung die Polizei nicht anweist, bis zu den
Wahlen Verbrecher frei herumlaufen zu lassen, darf sie dieses kriminelle
Treiben radikaler Siedler zulassen."
Roni Shaked sprach (ebenfalls in Jedioth) von Wahnsinn: "Diese
Demonstration fand statt unter Missachtung trauernder Eltern, die ihren
Sohn in Jerusalem begraben wollten, und der Anweisung der Rabbiner, die
angeordnet hatten, die Leiche nicht hin- und herzufahren und sie noch
vor Tagesende im Friedhof von Hebron beizusetzen". Im Verlauf des
Trauerzugs kam es zu massiven Beleidigungen und Drohungen gegen die ca.
800 Polizisten und Soldaten, die bei der Bewachung des Trauerzugs zum
Einsatz kamen. Angehörige der Nachwuchsgeneration des "Gusch Emunim"
bezichtigten die Sicherheitskräfte "Prostituierte Arafaths", "Linke
Verräter", "Kollaborateure der Völker" und "degenerierte Tel-Aviver" zu
sein.
Kach-Aktivist ermordet:
Terror in
Hebron
Zwei bewaffnete, maskierte Palästinenser haben
nach Angaben der israelischen Armee in Hebron im Westjordanland einen
jüdischen Siedler erschossen...
dg / haGalil onLine 27-01-2002 |