Der israelische
Tourismusminister Rehawam S'ewi erschossen
haGalil onLine 17-10-2001 - Der erst
vor zwei Tagen zurückgetretene israelische Tourismusminister
Rehavam Zeevi
(Ghandi, 75,
Nationale Union) ist heute früh an den Folgen eines Attentates
gestorben.
Zeevi war am Morgen in seinem Zimmer im
Jerusalemer Hyatt Hotel aus kurzer Entfernung niedergeschossen worden. Seine
Frau fand ihn durch Schüsse in Kopf und Hals so schwer verletzt, dass ihn die
Ärzte im Hadassah-Krankenhaus Ejn-Karem nicht mehr retten konnten. Nach der
Todesmeldung widerrief die Fraktion Israel Bejtenu - Nationale Union ihren
Austritt aus der Regierungskoalition.
Zu dem Anschlag bekannte sich die
Terrororganisation "Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP), deren
Anführer, Abu Ali Mustafa, vor mehreren Wochen in Ramallah durch Raketenbeschuss
getötet worden war. Eine Sondersitzung des Sicherheitskabinettes wurde
einberufen.
Arafat verurteilte die Tat und erklärte, seine
Autonomieregierung bleibe dem Waffenstillstand mit Israel verpflichtet. In einem
Telefonat mit dem israelischen Außenminister Schimon Peres kündigte Arafat ein
härteres Vorgehen gegen die PFLP an.
Die palästinensische Polizei hat inzwischen den Sprecher der
Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), Ali Dscharadat, festgenommen. Aus
Reihen der PFLP hieß es, mindestens sieben weitere Mitglieder der
Terrororganisation seien festgenommen worden. Verteidigungsminister Benjamin
(Fuad) Ben Elieser hat nach dem Attentat vom palästinensischen Präsidenten
Jassir Arafat die Auslieferung aller PFLP-Führer gefordert.
Ministerpräsident Ariel Scharon hat Arafat
persönlich für den Mordanschlag verantwortlich gemacht und jegliche Gespräche
mit Palästinensern aufgekündigt: "Diese feige Bluttat hat die Lage in der Region
vollständig verändert. Nichts wird wieder so sein, wie es war".
Aus Furcht vor israelischen Angriffen räumte die
palästinensische Autonomiebehörde sämtliche Gebäude der Polizei- und
Sicherheitsbehörden. Das israelische Kabinett beschloss die erneute Abriegelung
Ram-Alahs (Westjordanland), die erst am Sonntag gelockert worden war.
Die PFLP kündigte weiteren Terror an. Die
kommenden Wochen würden "voller Überraschungen" sein. Bereits heute hat ein
palästinensischer Selbstmordattentäter sich in der Nähe des Grenzzauns zum
Gazastreifen in die Luft gesprengt. Zwei israelische Soldaten wurden verwundet,
der Attentäter kam ums Leben. Die Organisation Islamischer Dschihad und PFLP
bekannten sich zu dem Anschlag.
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