"Nur 5% der Bevölkerung leisten Reservedienst":
Der Protest der Reservisten
Nachdem die Kneseth einem Gesetzentwurf zugestimmt
hat, der eine Verlängerung des Reservediensts auf 43 Tage
ermöglicht, haben viele Reservesoldaten die Nase voll und ziehen
gegen die zusätzliche Belastung in den Kampf. Es werden
Demonstrationen organisiert und Flugblätter verteilt: "Wie kann es
sein, dass nur 5% der Bevölkerung Reservedienst leisten und der Rest
sich drückt?", lautete eine oft gestellte Frage.
Viele fragen sich auch was von der Schinuj-Partei,
der neuen Macht in der Regierung, zu halten ist, die dem
Gesetzentwurf zustimmte. Auch in der Fraktion der Schinuj brodelte
es. Ein Teil der Abgeordneten der Partei, die während des
Wahlkampfes pausenlos die Sorge für die Reservisten und eine gleiche
Verteilung der Belastung auf ihre Banner gesetzt hatte, lehnten die
Fraktionsdisziplin ab, die sie dazu zwang, für den Gesetzentwurf zu
stimmen - mußten jedoch letzten Endes kapitulieren.
"Schämt euch!", wurden die Shinui-Abgeordneten in der Knesset
angeschrien. Besonders scharf angegriffen wurde Schinuj aus den
Reihen der links-liberalen MeReZ, deren Wähler in Scharen zur betont
säkular-antireligiösen Schinuj übergelaufen waren.
Jossi Sarid (ehemaliger Vorsitzender der MeReZ) und Tomi Lapid
(Vorsitzender der Schinuj) lieferten sich scharfe Wortgefechte und
warfen sich Beschimpfungen an den Kopf.
"So sorgen Sie sich um die Studenten?", brüllte Sarid, "Shinui ist
eine Partei von Huren. Sie begehen politischen Betrug an ihren
Wählern. Sie haben sich wohl zu schnell an die Sitze Ihrer Volvos
gewöhnt".
Lapid gab sich unbeeindruckt: "Was soll denn das Geschrei? Sarid hat
nicht mehr alle Tassen im Schrank".
Gegen einen Krieg in Irak:
Der
hauptsächliche Verlierer ist Israel
In Jedioth achronoth erläutert der ehemalige
MeReZ-Vorsitzende Jossi Sarid, warum er gegen den Irak-Krieg ist...
dg /
hagalil.com
18-03-2003 |