Schaschlik zum Schaukampf:
Ein Sketch?
Ein Kommentar von Yael Gevirtz
Ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit, sollte man
auch in Zeiten einer Regierungskrise aufrecht erhalten. Für die
Kameras legen Sharon und Fuad eine gute Krisenshow hin, doch hinter
verschlossenen Türen klopfen sie sich gegenseitig auf die Bäuche und
diskutieren darüber, wer bei den Primaries die größere Portion
Schaschlik erwischen wird.
Typisch für die gegenwärtige Krise ist die
Tatsache, dass das, womit die Regierenden sich befassen, nicht das
geringste mit dem zu tun hat, was das Volk dieser Tage beschäftigt.
Wenn der Alltag zum Überlebenskampf wird, hat man keinen Sinn für
innenpolitische Spielchen.
Wenn die Arbeitspartei glaubt, sie könne eine
echte politische und soziale Alternative bilden, dann muss ihre
Führung sie der Öffentlichkeit präsentieren und aufhören, mit Sharon
zu flirten. Wenn sie dagegen der Meinung ist, dass sie im Interesse
des Staates in der Regierung bleiben muss, damit im Augenblick der
Wahrheit, d.h. im Falle eines Krieges mit dem Irak, Sharon nicht nur
Leute wie Effi Eitam an seiner Seite hat, dann sollte sie nicht
ausscheiden.
Wenn Sharon diesen Zeitpunkt für günstig hält, um
einen Rechtsruck zu vollführen, soll auch er die Karten offen auf
den Tisch legen. Eine echte Koalitionskrise sollte man doch
bitteschön von einem Kabarettsketch noch unterscheiden können.
Nach mir die Sintflut:
Kugeln und Feuersäule
hagalil.com
30-10-02 |