Ein historischer Bericht:
Der Mitchell-Report ist gut für
Israel
S. Plotzker in Jedioth achronoth
In krassem Gegensatz zu den dummen
Reaktionen in Jerusalem wird der Mitchell-Bericht nicht so bald
vergessen werden und in den Regalen verstauben. Dieses Dokument ist von
erstrangiger politischer und sogar historischer Bedeutung.
Seine scharfsinnigen, objektiven
Feststellungen werden zu Meilensteinen und Wegweisern der Bemühungen um
eine Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts werden.
Niemand wird sie ignorieren können, auch keine israelischen Minister.
Die Empfehlungen der Kommission werden
von den westlichen Staaten und insbesondere von der amerikanischen
Regierung und Präsident Bush akzeptiert werden, ob wir es wollen oder
nicht... Die zentrale Empfehlung zur Beruhigung der Lage und der
Wiederherstellung eines wenigstens minimalen Vertrauens lässt sich in
einen Satz zusammenfassen: Absoluter Siedlungsstop im Austausch für
absoluten Gewaltstop.
Mit dieser Formel kann auch die
Sharon-Peres-Regierung leben. Sie wird von der überwiegenden jüdischen
Mehrheit in Israel akzeptiert werden. Und die palästinensische Führung
stellt diese Empfehlung vor eine schicksalhafte Entscheidung: entweder
die Beendigung des ‘Befreiungskriegs’ gegen Israel und die Rückkehr zu
Verhandlungen, d. h. zu einem Kompromiss und Waffenstillstand,
oder die Fortsetzung der Gewalt und des Terrors, doch diesmal im
Gegensatz zur öffentlichen Meinung der progressiven Welt.
Der Mitchell-Report ist in der
gegenwärtigen Situation gut für Israel, und wer in seinem Sinne handelt,
dient den wirklichen nationalen Zielsetzungen.
haGalil onLine 15-05-2001
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