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Israels Generäle und die Politik:
Moshe Dayan

ARTE TV am Mittwoch, 29. Oktober 2003, um 20.45 Uhr
Falken und Tauben: Moshe Dayan

Hineingeboren in eine Staatsdynastie, wird Moshe Dayan zum Kriegshelden, den in Israel jedes Kind kennt und der in der arabischen Welt als Araberhasser verrufen ist. Hinter dem Haudegen steht jedoch der Mensch und Politiker, der Zeit seines Lebens nach einer Lösung der Krise und einer friedlichen Nachbarschaft von Arabern und Israelis strebte.

Die Eltern Shmuel und Dvora Dayan, ukrainisch-juedische Einwanderer, gründen 1909 den ersten Kibbuz im Norden Israels, wo Moshe am 20.Mai 1915 geboren wird. Die Familie siedelt später in die landwirtschaftliche Kooperative Nahalal um. Moshe besucht die Volks- und Landwirtschaftsschule und schließt sich als 14jähriger der Untergrundbewegung Haganah an.

Seine Frau Ruth Schwartz war als 17-jähriges Mädchen aus einer großbürgerlichen Familie aufs Land gekommen. 1935 heiratet das Paar und bekommt drei Kinder, Tochter Yael und die Söhne Ehud und Assaf. 1939 kommt Moshe Dayan für fast zwei Jahre in britische Militärhaft wegen Mitgliedschaft in der Haganah.

Der einäugige General

Als sich der Zweite Weltkrieg in den Nahen Osten ausweitet, wird in der Britischen Armee die jüdische Brigade eingerichtet, der Moshe Dayan nach seiner Haftentlassung beitritt. 1941 verliert er bei einem Einsatz im Libanon gegen französische Vichy-Soldaten ein Auge und trägt seither eine schwarze Augenklappe, die zu seinem Markenzeichen wird. Die Wunde heilt schlecht und Dayan leidet sein Leben lang an Kopfschmerzen.

Im 1. Palästinakrieg 1948 kämpft Dayan in der Wüste Negev und leitet die Verteidigung Jerusalems. Moshe Dayan führt die israelische Armee als Generalstabschef 1956 im Sinai-Feldzug zum Erfolg. 1958 tritt er von seinem Posten zurück, um in die Politik zu gehen.

Der Mythos Dayan

1959 wird Dayan Landwirtschaftsminister im Kabinett Ben Gurion und in der nachfolgenden Regierung Eschkol. Nach seinem Rücktritt 1964 wird Moshe Dajan auf Druck der Öffentlichkeit hin am 1. Juni 1967 zum Verteidigungsminister berufen.

Vier Tage später gibt Moshe Dayan den Befehl zum Angriff, um das maritime Embargo zu brechen, das Ägypten dem Hafen von Eilat auferlegt hatte. In sechs Tagen erobert Israel den Sinai, den Golan, das Westjordanland und Ostjerusalem.
Moshe Dayan läuft mit Generalstabschef Itzhak Rabin durch das Löwentor der Altstadt. Erstmals können Juden wieder an die Klagemauer. Auf dem Wunschzettel, den Moshe Dayan in die Klagemauer steckt, steht: "Möge Frieden in das ganze Haus Israel einziehen."

Dayan wird zum Verwalter der eroberten Gebiete und ist auf dem Gipfel seiner Popularität. Als Kriegsheld und Gesellschaftslöwe genießt er die Bewunderung zahlreicher Frauen und den eigenen Mythos. Als leidenschaftlicher Archäologe verschafft er sich Schätze aus den Grabungsstätten des Landes.

Die Demontage des Helden

Als Dayan 1969 unter der neuen Regierungschefin Golda Meir als Verteidigungsminister bestätigt wird, befindet er sich politisch und privat in einer Krise. Nach 36 Jahren wird die Ehe mit Ruth geschieden. Auch die Friedensbemühungen in den besetzten Gebieten und mit den arabischen Nachbarn sind gescheitert. Im Juni 1973 heiratete er in zweiter Ehe Rachel Corem.

Der für Israel völlig überraschende Jom-Kippur-Krieg führt zur Demontage des einstigen Helden Moshe Dayan. Ihm wird vorgeworfen, auf den Angriff nicht vorbereitet gewesen zu sein. Im Juni 1974 tritt er deshalb zurück und wird von Shimon Peres abgelöst.

Er bleibt Mitglied der Knesset und sorgt mit seinen pragmatischen Vorstellungen über ein arabisch-israelisches Zusammenleben für Schlagzeilen.

Als Schlüsselfigur und Außenminister der Regierung Begin nimmt Moshe Dayan 1978 an der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit Ägypten in Camp David teil. Da er für die Eigenständigkeit der arabischen Bevölkerung plädiert, gerät er in Konflikt mit Premier Begin und scheidet 1979 aus dem Kabinett aus.

Am 16. Oktober 1981 stirbt Moshe Dayan in Tel Aviv an den Folgen einer Herzattacke und wird in Nahalal beerdigt. Die Kinder setzen seine Bemühungen fort. Tochter Yael kämpft als Politikerin für Frieden, der Sohn Assaf als Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur.

Repentance from the Grave:
The Dayan Memoirs

hagalil.com 29-10-2003

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