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Judentum und Israel
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Jüdische Weisheit
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Amnon Kapeliuk:
Inszenierung eines Scheiterns
ARAFAT UND BARAK IN DER SACKGASSE VON CAMP DAVID
AM 13. September 2000 sollte nach dem Osloer Abkommen von 1995 ein Friedensvertrag zwischen Israel und den Palästinensern unterzeichnet werden. Dass daraus nichts wird, ist beim Dreiergipfel in Camp David vollends offenbar geworden. Seitdem ahnt US-Präsident Clinton, dass es in seiner Amtszeit wohl keinen Friedensvertrag geben wird. Aber auch Clinton selbst hat zum Scheitern des Gipfels beigetragen, indem er in wichtigen Fragen für Israel Partei ergriff...

"Ein Jahr, nachdem wir einem großen Erfolg sehr nahe waren":
Erinnerungen an die Konferenz von Taba

Viele gelangten zu der irrigen Meinung, die Gespräche seien aufgeflogen, weil die Palästinenser sich geweigert hätten, auf das ‘Rückkehrrecht’ zu verzichten. Doch die Gespräche sind nicht aufgeflogen, und gerade in Bezug auf die Flüchtlinge wurde der größte Fortschritt erzielt...

Ben-Ami:
Der Tag, an dem der Frieden starb
Interview von Ari Shavit mit dem ehemaligen israelischen Außenminister Shlomo Ben-Ami...

Palästinensische Erklärung:
Niemand hätte Baraks Angebot annehmen können - es war inakzeptabel

Ahmed Kurajji, Mitglied der palästinensischen Delegation, zum Scheitern von Camp David

Wir Palästinenser werden uns unser historisches und international anerkanntes Recht auf ein Ende der israelischen Besatzung und unseren eigenen Staat nicht nehmen lassen. Und wir wehren uns gegen den Vorwurf, wir trügen die Schuld am Kollaps des Friedensprozesses.

Zu den größten Lügen gehört die Legende von Camp David, die besagt, der israelische Premier Ehud Barak habe den Palästinensern alles angeboten, um Frieden zu schließen. Doch der unersättliche Arafat habe abgelehnt. Die Wahrheit ist, dass auf dem Gipfel etwas verhandelt wurde, das kein Palästinenser annehmen konnte.

Wir sollten einen Staat bekommen, der in mehrere Kantone unterteilt war, ohne jegliche Kontrolle über unsere Außengrenzen, durchsetzt mit israelischen Siedlungen, Militärblöcken und Pufferzonen. Sogar den Luftraum beanspruchten die Israelis. Noch in 200 Jahren würden wir das zurückweisen.

Arafat Forderung
Camp David
Barak Angebot
Camp David

Das Treffen war zum Scheitern verurteilt. Inständig hatte Präsident Arafat den US-Präsidenten Clinton gebeten, noch zu warten. Wir waren bei Vorgesprächen in Stockholm gut vorangekommen, doch unserer Meinung nach noch längst nicht reif für einen Gipfel. Doch Clinton beharrte. "Machen Sie den Versuch", drängte er Arafat, "wenn es misslingt, werde ich der Letzte sein, der Sie hinterher beschuldigt."

Er tat es dennoch. Nach dem Abbruch der Verhandlungen ergriff der Mann, der eigentlich unser neutraler Vermittler sein sollte, eindeutig Partei für Israel. Bereits an einem der ersten Tage in Camp David hatte Clinton mich angebrüllt: "Wo ist euer Vorschlag?" Er akzeptierte nicht, dass wir auf den Grenzen von 1967 beharrten.

Warum sollen wir den Israelis vorschlagen, wo sie uns noch mehr Land abnehmen können? Wir haben den Staat Israel in seinen Grenzen vor dem Krieg von 1967 anerkannt. Wir wollen uns mit 22 Prozent des historischen Palästina begnügen, eine riesige Konzession. Wir sind offen für Modifikationen der Grenzen, doch nur, wenn des fragliche Gebiet in Qualität und Größe ersetzt wird. Dazu war Israel nicht bereit.

Präsident Arafat bot dagegen sogar an, die Klagemauer von Israel annektieren zu lassen, die uns auch viel bedeutet. Er war bereit, das jüdische Viertel der Altstadt abzutreten, das vor 1967 nicht israelisch beherrscht war, und über den Status von Jerusalem zu verhandeln.

Seit 1993 setzen wir auf den Friedensprozess. Doch noch immer verweigert uns Israel den Respekt. Jeder ihrer Vorschläge wirkt wie eine großmütige Geste gegenüber einem armen Volk. Israel muss etwas zurückgeben, was uns gehört.

Doch Premier Scharon hat kein Friedensprogramm. Er will allenfalls ein erneutes Interimsabkommen. Wir aber können keinen Streitpunkt verschieben, weder Jerusalem noch die Flüchtlinge. Ohne Jerusalem gibt es für uns keinen Staat, ohne Jerusalem gibt es keinen Frieden.

Barak war immerhin so mutig, alle Themen anzupacken. Doch er konnte sie nicht beenden. In Camp David hatte er sich zwei Tage in seiner Hütte eingeschlossen. "Der Premier ist depressiv", wurde uns ausgerichtet.

Neue Gespräche müssten an den Fortschritten anknüpfen, die wir Anfang dieses Jahres bei den Verhandlungen mit der Regierung Barak in Taba machen konnten. Hätten wir damals weitergemacht - binnen zwei Monaten wäre ein Abkommen möglich gewesen.

Zu diesem Vorwurf äußerte sich Ben-Ami: „Wie ich Ihnen sagte, wurden den Palästinensern in Taba keine neuen Karten vorgelegt. Aber wir arbeiteten an neuen internen Landkarten, die die neuen Prozentzahlen zeigen würden. Und als die lächerliche Behauptung geäußert wurde, dass wir den Palästinensern eine Art Kantone vorgeschlagen und dass sie keine territoriale Kontiguität hätten, ging ich zu Ägyptens Präsident Hosni Mubarak und zeigte ihm eine Landkarte. Wie ich mich erinnere, war es noch die 8 %-Karte, eine Karte von 8 zu 92. Mubarak sah sie sich interessiert an und fragte laut, warum die Palästinenser behaupten würden, sie hätten keine Kontiguität.“

Gab es palästinensische Vorschläge?

In Camp David hatte ich die Möglichkeit, eine Art von palästinensischer Landkarte zu sehen. Es war eine Karte, die ein Zugeständnis von weniger als 2 % auf ihrer Seite zeigte, und zwar für einen territorialen Austausch im Verhältnis von 1 zu 1. Aber die Territorien, die sie von uns wollten, waren nicht in den Halutza-Dünen, sie wollten Gebiete nahe der Westbank. Ich erinnere mich, dass gemäß ihrer Karte zum Beispiel Kochav Ya’ir im Gebiet des palästinensischen Staates liegen sollte; sie beanspruchten Souveränität über Kochav Ya’ir.“

Welche neue Karte zeigten Sie den Palästinensern in Taba?

„Hier ist sie. Sie können sie selbst sehen. Die senfbraune Farbe stellt das Gebiet der Palästinenser dar, die weiße das der Israelis. Die Karte zeigt ein Verhältnis von 94,5 % des Landes für die Palästinenser zu 5,5 %. Und das ist natürlich vor dem Gebietsaustausch.“

Haben Sie über den Austausch der Territorien ein Abkommen erreicht?

„Nein, es stellte sich heraus, dass die Palästinenser den Gedanken bezüglich der Halutza-Dünen nicht mochten. Ich bin übrigens auch nicht verrückt danach. Ich betrachte dieses Gebiet als eine letzte Reserve für zionistischen Siedlungsbau innerhalb der Grünen Linie. Deshalb prüften wir die Möglichkeit eines Landtransfers in der südlichen Berg-Hebron-Region, im Gebiet nördlich von Arad. Aber dies war sehr schwierig – hier ein halbes Prozent, dort ein viertel. Ich bin nicht sicher, ob die ganze Idee eines Gebietstausches zu realisieren ist. Es könnte sein, dass die einzige Möglichkeit diejenige ist, dass man die Grenze zu Ägypten nach Osten verlegt und den Palästinensern dann ägyptisches Gebiet gibt, das an den Gazastreifen angrenzt. Aber weder wir noch die Palästinenser wollten diese Idee mit den Ägyptern besprechen.“

Arafats Forderung/Angebot Baraks Angebot/Forderung
Israel 1967
Green Line
Israel nach Barak-Plan
Israel 2002? Palestine 2002?






Taba inoffiziell

haGalil onLine 13-06-2002

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