Die Beerdigung von Stefan Heym s"l,
findet am Freitag, dem 21. Dezember 2001 um 11.00 Uhr, auf dem Jüdischen
Friedhof Weißensee, Herbert-Baum-Straße 45, 13088 Berlin-Weißensee, statt.
Kohl und die deutsche Rechte reagierten
verächtlich:
Der ewige Jude
Zafrir Cohen, haArez
Am 4. November 1989, auf einer
improvisierten Bühne auf dem Alexanderplatz in Berlin, stand Stephan
Heym, der älteste Schriftsteller des „guten Deutschlands“, der DDR, und
sprach zu Millionen von Demonstranten. Damals war er der Held des Tages,
der Sprecher einer Volksbewegung, die zu jener stillen Revolution
führte, der einzigen, die auf deutschem Boden gestartet wurde und nicht
mit einer Katastrophe endete, sondern mit dem Verschwinden der
kommunistischen Diktatur in Ostdeutschland.
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte
er wohl das Gefühl, aus politischer Sicht das Richtige getan zu haben.
Heym, der am vergangenen Sonntag während eines Israelbesuchs anläßlich
des Heine-Kongress in Jerusalem gestorben ist, wurde 1913 als Sohn
jüdischer Kaufleute in Chemnitz geboren.
Wenige Tage nach jener Rede vor den
Massen am Alexanderplatz, kehrte Heym zu seinem Pessimismus zurück. Er
zog sich in sein Haus in Berlin zurück und begann, sich mit
autobiographischem Material zu beschäftigen. 1994 trat er noch einmal an
die Öffentlichkeit und kandidierte für die Post-Kommunisten. Als
Ältester des Bundestags hielt er eine bewegende Rede im Parlament,
Bundeskanzler Kohl und die deutsche Rechte reagierten jedoch
verächtlich. Das war eine der peinlichsten Stunden der deutschen
Demokratie.
haGalil onLine
24-12-2001 |