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Bush stiehlt sich selbst die Show:
Arafat neben Saddam

Die dieswöchige Rede des amerikanischen Präsidenten, die schon überraschend genug war, ist noch gar nichts: Gestern ging Bush noch weiter und sagte, er schließe die Möglichkeit militärischer Pressionen auf die Palästinenser nicht aus, abgesehen von dem wirtschaftlichen Druck und der Einstellung der Finanzhilfe nicht nur vonseiten der USA, sondern auch anderer Staaten, auf die Washington Einfluss hat.

Mit dieser sensationellen Äußerung stellte Bush Arafat in eine Linie mit Saddam Hussein. Offiziell ist Arafat zwar kein Staatsoberhaupt und die PA noch kein Staat, doch ist es trotzdem ziemlich ungewöhnlich, dass ein amerikanischer Präsident mit militärischen Maßnahmen droht, weil ein staatsähnliches Gebilde sich nicht in eine Demokratie und einen transparenten Rechtsstaat umfunktioniert.

Nach dem 11. September empfahlen konservative Sprecher in den USA, dass der Westen mit Amerika an der Spitze im Rahmen einer umfassenden Reaktion die Nahoststaaten unter seine Kontrolle bringt und ihnen - wie seinerzeit Japan und Deutschland - die Demokratie aufzwingt, um endlich die Region zu stabilisieren und das Entstehen moderater, nicht militanter Staaten zu begünstigen, die keine muslimischen Terrororganisationen beherbergen und unterstützen und keine Massenvernichtungswaffen produzieren. Sollte Bush diese Ideen aufgegriffen haben?

Eine andere, nicht weniger interessante Möglichkeit wäre, dass Bush an eine amerikanische Militärintervention in der PA im Rahmen der Stationierung internationaler Friedenstruppen denkt, vielleicht sogar unter der formalen Ägide der UNO, um die Streithähne voneinander zu trennen, die Sicherheitssituation zu verbessern, der palästinensischen Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen und die Einrichtung demokratischer Institutionen herbeizuführen. Diese Idee, die in Israel Yossi Sarid und Shlomo Ben-Ami propagieren, wird in den letzten Monaten in bestimmten Kreisen in den USA und in Europa diskutiert und auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft.

Einer der ersten Zweifel, die im Zusammenhang mit dieser Idee aufkommen, ist die Frage, ob Amerika bereit ist, Truppen in die PA zu entsenden. Wenn Bush gestern auf seine solche Bereitschaft angespielt hat, sollten seine Äußerungen ernster genommen werden, als man das zunächst für nötig hielt. Aus dem Gesamtbild geht jedenfalls hervor, dass Arafat am Ende ist. Dieser Mann ist zwar ein Überlebenskünstler, doch dieses Spiel hört, wie so mancher Regierende schon am eigenen Leibe erfahren hat, in dem Moment auf, wo Amerika beschlossen hat, ihn zum Teufel zu jagen.

Yossi Sarids offener Brief:
An den amerikanischen Präsidenten

Was an dieser Rede gut für die israelische Regierung und schlecht für den Staat Israel ist...

haGalil onLine 28-06-2002

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