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Dr. David Zangen: "Ich konnte die Lügen nicht aushalten"

Von Asaf Chaim, Ma'ariv, 22.04.2002 
(Übersetzung aus dem Englischen)

Dr. David Zangen, ein leitender Kinderarzt am Hadassa-Krankenhaus in Jerusalem, bekam seinen Einberufungsbescheid für den Armeedienst in Dschenin. Er hatte nicht gedacht, dass er auch für Israels Informationskampagne rekrutiert werden würde. Normalerweise ist er eine ruhige Person. Doch die Anschuldigungen, die vom Nahost-Sondergesandten der UN, Terje Larsen, bezüglich des von Israel angeblich ausgeführten "Massakers " in Dschenin, gemacht wurden, haben ihn erbost. Dr. Zangen konnte sich nicht zurückhalten und rief bei Israels Armeeradio an, um gegen Larsens Anschuldigungen zu protestieren. Dr. Zangens Bemerkungen sind deshalb so bedeutend, weil er sowohl verwundete Israelis wie Palästinenser mit großer Hingabe behandelt hat. Auf diese Art und Weise wurde Dr. Zangen für einen Tag zum Sprecher der IDF. Sein Bericht wirft etwas Licht auf das, was wirklich im Flüchtlingslager geschah.

"Larsens Bemerkungen haben mich zornig gemacht. Man sollte ihm nicht erlauben, mit diesen Lügen fortzufahren", sagte Dr. Zangen gegenüber Ma' ariv. "Ich war während der Kämpfe dort, und ich sah von Nahem, was dort geschah. Ich weiß, dass die IDF alles mögliche tat, um zivile Opfer zu vermeiden. Für jedermann ist folgendes klar: Wenn die IDF auf Bombardierungen aus der Luft oder schwere Artillerie zurückgegriffen hätte, hätten wir unsere Mission im Flüchtlingslager innerhalb eines halben Tages beendet, ohne Opfer auf unserer Seite zu erleiden. Wir sind dieser Politik nicht gefolgt, und wir haben Risiken beim Kämpfen auf uns genommen, in dem Versuch, die unschuldigen Zivilisten zu retten, die in den Gefechten eingeschlossen waren. Jeder, der sagt, dass Israel ein Massaker ausgeführt hat, lügt und hetzt die Araber auf. Anstatt dafür zu sorgen, Versöhnung und Frieden zu bringen, erzeugt Larsen Hass."

Dr. Zangen fährt fort: "IDF-Soldaten haben das Krankenhaus in Dschenin nicht betreten und sorgten dafür, dass im Krankenhaus ohne Störung behandelt werden konnte. Kein IDF-Soldat setzte seinen Fuß in das Krankenhaus. Die Palästinenser versteckten sich dort in dem Wissen, dass wir es nicht betreten würden. Jeder weiß das, und jeder, der etwas anderes sagt, lügt und hetzt auf. Die Beschreibungen über den Gestank der Leichen im Flüchtlingslager übersteigt ebenfalls jedes Verhältnis. Ich bin eine Woche nach den Kämpfen mit Journalisten aus aller Welt ohne Atemmaske durch das Lager gelaufen. Und da war kein Gestank. Die Journalisten wussten das, doch ganz plötzlich behaupteten sie, dass über dem Lager ein Geruch von nicht evakuierten Leichen schwebe. Es wurden insgesamt 25 Leichen gefunden, und die meisten von ihnen waren Terroristen. Es mag ein Gebiet im ganzen Lager gegeben haben, in dem es eine Anzahl von Leichen gab, die unter dem Schutt begraben waren, und dies würde den Gestank erklären. Abgesehen von diesem Fall gab es jedoch keinen Gestank im Flüchtlingslager - dies ist nichts anderes als eine geschmacklose Lüge."

Dr. Zangen, der sich selbst im Auge des Sturms wiederfand, ist entsetzt darüber, dass die IDF als unmoralische Armee porträtiert wird. "Es gibt solche, die sagen, die Ereignisse in Dschenin seien wie ein Holocaust gewesen. Wenn man jedoch das Lager betritt, findet man nur ein paar Dutzend Häuser, die zerstört sind. Dies waren Häuser, die mit Minen präpariert waren um Soldaten zu töten. Dies war eine Festung des Terrors. 200 Terroristen legten Minen im Lager, sie kontrollierten es und rekrutierten bei jeder Gelegenheit Selbstmordattentäter. In den letzten Jahren kam ein Drittel der Selbstmordattentäter vom Flüchtlingslager in Dschenin. Wir fanden Fotoalben mit Bildern von Kindern, die Sprengstoffgürtel tragen; Fotostudio-Aufnahmen von zukünftigen Märtyrern, Kinder im Alter zwischen 16 und 18, die Israelis durch Selbstmordanschläge töten wollten. Alle Häuser im Flüchtlingslager sind mit großen Wandbildern von Märtyrern ausgestattet. Es ist nicht zu glauben. Diese Märtyrer sind ihre Helden.

Ihr Ziel war es, Selbstmordanschläge gegen israelische Soldaten auszuführen. Wenn es unschuldige Zivilisten in der Gegend gab, so waren sie entweder Geiseln der Terroristen oder Kollaborateure. Auf jeden Fall haben wir während jeder Stufe des Kämpfens diejenigen, die nicht kämpfen wollten, dazu aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Die Terroristen nutzten den Weggang dieser Leute und schossen auf uns."

Dr. Zangen ist ein Arzt der Truppe, die in Dschenin kämpfte und er behandelte viele der Verwundeten. "Die Soldaten kämpften, ohne Zivilisten zu schaden", sagt er. "Dies war an jedem Ort und auf jeder Ebene ersichtlich. Ich war bewegt von dem Anblick der Soldaten, die sich auf solch würdige und moralische Art und Weise verhielten. Die meisten von uns waren Reservesoldaten; wir sind keine Hitzköpfe und wir waren alle sehr vorsichtig. Bezüglich der Vermeidung ziviler Opfer, besonders im Hinblick auf Kinder, war ich beeindruckt von der großen Sorgfalt der IDF. Die entschlossene und freiwillige Geisteshaltung beeindruckten mich ebenfalls. Alle waren bereit zu kämpfen und keiner drückte sich vor seinen Pflichten. Die Kommandeure dieses Truppenverbandes sind die creme de la creme des israelischen Volkes und der Dank, dass wir noch am Leben sind, gebührt ihnen. Sie haben ihre Menschlichkeit nicht verloren."

"Die Anschuldigungen, dass ein Massaker in Dschenin ausgeübt wurde, machen mich auch noch aus einem anderen Grund zornig. Die Sanitäter und ich riskierten unser Leben, um verwundete Palästinenser zu behandeln. Und genauso wie die Verwundeten behandelten wir auch die Kranken. Die palästinensischen Ärzte kamen diesen nicht zu Hilfe und wir konnten sie nicht ohne medizinische Behandlung zurücklassen. Den palästinensischen Ärzten war es nicht möglich, ein Mädchen zu erreichen, das eine akute Blinddarmentzündung bekommen hatte. Die Soldaten brachten das Mädchen zu uns und wir behandelten sie. In einem anderen Fall kam ein Junge mit einer Halswunde zu uns. Wir retteten sein Leben, trotz seines Tattoos des Islamischen Dschihad. Wir versuchten, jedem Palästinenser eine vollständige Behandlung zu geben und darauf bin ich stolz. Ich habe keine Zweifel: die Amerikaner hätten solche Risiken nicht auf sich genommen, sondern hätten anders gehandelt. Wir handelten auf diese Weise, einfach, um zivile Opfer zu vermeiden."

Hodi Broker aus Haifa, ein 30jähriger Lehrassistent der Technion-Universität, der als Sanitäter in einem Feldhospital diente, spricht auch über die Behandlung der Palästinenser: "Ein älterer Mann, die im Flüchtlingslager verwundet worden war, kam zu uns. Wir behandelten ihn und wollten ihn nach Dschenin zurückschicken, doch es gab dort keinen Ort, an dem er hätte weiter behandelt werden können. Das Rote Kreuz weigerte sich, ihn aufzunehmen. Wir hatten Mitleid mit ihm und brachten ihn in ein Krankenhaus nach Israel. Ich hoffe, es geht ihm gut."

Dr. Zangen ist Vater von vier Kindern. Er kämpfte im Libanon. Dies ist das erste Mal, dass er als Arzt auf dem Schlachtfeld dient. "Wenn man als Arzt dient, ist die Perspektive eine ganz andere. Es war schwer für mich, Zeuge zu sein, wie Soldaten von Massenmördern getroffen werden, die keine rote Linie kennen und die sogar bereit sind, Kinder auszubeuten. Ich sah Bilder von Kindern, die bereit sind, Selbstmordanschläge auszuüben. Für mich als Kinderarzt, war es schrecklich, so etwas zu sehen und ich bin entsetzt bei dem Gedanken an eine Tötungsmaschinerie, die unschuldige Kinder ausnützt. Soldaten haben beispielsweise einen sechsjährigen Jungen getroffen, der mit einer Tasche auf die Straße rannte. Sie wollten den Inhalt der Tasche überprüfen und er warf diese auf sie. Darin waren drei Rohrbomben. Ein anderes Problem ist die Behandlung von Soldaten der Einheit, die gute Freunde sind. Es ist eine traumatische Erfahrung."

Zangen war als ranghoher Arzt vor Ort gezwungen, schwierige Entscheidungen zu treffen. Wer sollte vor Ort behandelt werden? Wer sollte evakuiert werden? Wann sollte bei dem einen auf Behandlung verzichtet werden, um sich besser einem anderen verwundeten Soldaten zu widmen? "Dies sind schwierige Momente, in denen das Schicksal von Freunden entschieden wird. Die ganze Zeit über ist man sich dessen bewusst, dass diese Leute Reservisten sind, die Familien haben. Sie waren unter den Lebenden waren und ganz plötzlich sind sie tot oder verwundet. Und dann denkt man nicht nur an sie, sondern auch an die Witwen und die Waisen, die zurückbleiben."

Dr. Zangen ist ins Hadassa-Krankenhaus zurückgekehrt, doch die Bilder des Schlachtfeldes sind noch frisch in seiner Erinnerung. Er spricht über die Tapferkeit und die Standhaftigkeit der verwundeten Soldaten. "Einige dieser Verwundungen waren so ernst, dass ich dachte, die Soldaten würden die Schmerzen nicht ertragen können. Sie litten leise, zeigten wahre Tapferkeit. Sie wussten, warum sie kämpften. Ich erinnere mich an einen Soldaten, der von einer Kugel in den Magen getroffen worden war und qualvolle Schmerzen hatte. Doch er wollte wissen, wann er wieder zurück in den Kampf gehen konnte. Das israelische Volk muss wissen, dass wir eine prachtvolle Generation haben, auf die wir uns verlassen können."

haGalil onLine 26-04-2002

 

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