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Judentum und Israel
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Laut einer Berechnung von MdK Mossi Raz (MeReZ) belaufen sich die Zuwendungen und Vergünstigungen für die Siedler, die im Haushaltsentwurf 2002 vorgesehen sind, insgesamt auf 2 Milliarden NIS. Darunter sind ca. 350 Millionen NIS für den Wohnungsbau. 50 Millionen NIS, das sind 30 % des gesamten Budgets des Religionsministeriums, sind für Synagogen und rituelle Tauchbäder in den Siedlungen jenseits der Grünen Linie bestimmt.

Nur ein Vorgeschmack:
Der Hass wurde wieder entfacht

Ein Kampf zwischen Gesetzeshütern und Gesetzesbrechern ist kein Bruderkrieg

In einem Artikel für M'ariw warnt Shalom Yerushalmi vor der erneuten Kampagne des Hasses. Dass derartiges nicht nur bei der "missratenen Jugend der Anhöhen" anzutreffen ist, sondern auch innerhalb der Regierung sieht er durch die "hemmungslose Hetze" des Chefs der National-Religiösen, Effi Eitam, gegen den ehemaligen Verteidigungsminister Ben-Eli'eser bestätigt. Es treten hier nicht nur innenpolitische Krisen, sondern viel schlimmere Phänomene in Erscheinung, die das Volk innerlich zerreißen und die soziale Krise vertiefen.

Die Aufhetzung ist nur ein Symptom. Bei der Gilad-Farm prallten die Gegensätze mit aller Wucht aufeinander. Auf diesem Hügel wurde der gefährliche Hass entfacht, der sogar Sharon nachdenklich machte und an die Stimmung in der jüdischen Bevölkerung Palästinas zur Zeit des Arlosoroff-Mordes (damals Chef der 'Awodah) erinnert. Wenn derartiges schon bei der Räumung eines winzigen Siedlungsvorpostens passiert, kann man sich vorstellen, was los sein wird, wenn Kiriat Arba, Elon Moreh, Itamar, Itzhar, Sussia und die anderen Siedlungen geräumt werden, um sie in die weiter existierenden Siedlungsblöcke zu verlegen.

Völlig unzureichend sind nach Ansicht von Yossi Levy (M'ariw) die bisher angedachten Massnahmen gegen Fanatisierung und politische Gewalt: "In den letzten anderthalb Jahren fielen in den besetzten Gebieten acht Palästinenser jüdischem Terror zum Opfer. In der jüdischen Abteilung des Shin-Beth gibt man zu, dass es ihr offenbar nicht gelingt, die jüdischen Terrorkommandos zu stoppen, doch man ist überzeugt, dass die Täter der Gruppe von Jugendlichen entstammen, die sich ‘Hügelstürmer’ nennt. Bisher wurde noch keine Verhaftung vorgenommen. Im Shin-Beth sagt man, es handle sich um eine kleine Gruppe, die geografisch weit verstreut und schwer zu knacken ist. Derweil berät man sich mit Rabbinern, setzt Agenten ein und erwägt, einen öffentlichen Telefonbereitschaftsdienst einzurichten, der Informationen entgegennimmt"...

Für Chemi Shalev waren die Krawalle nur nebensächliche Konfrontation. Seiner Meinung nach soll die Räumung der Siedlungsvorposten nur vom viel gefährlicheren und weitreichenderen Tatbestand ablenken, nämlich der Tatsache, dass diese Siedlungen überhaupt erst gegründet wurden.

Selbst gemäßigte Siedleraktivisten, wie Bambi Sheleg, die sich nach Rabins Ermordung für eine Auseinandersetzung mit den extremsten Kriesen aussprach, raten der Siedlerschaft sich von den Fanatikern absetzen. Nichts spreche die Siedler frei von ihrer Verantwortung für die Zusammenstöße und die Entweihung des Schabath.

Einen viel allgemeineren Ansatz wählt Ben Kaspit, ebenfalls in M'ariw, wenn er mahnt die Gewaltbereitschaft der Siedler nicht von der allgemeinen Brutalisierung getrennt zu analysieren. Alle Gewalttätigkeit, ob gegen palästinensische Bauern zwischen den Hügeln der Westbank oder gegen Frauen in den Vorstädten von Tel Aviv, ob von den Fußballfans in den Stadien oder von Siedlern in den Vorposten ist auf dieselbe Quelle zurückzuführen: "Wir wollten ein westliches Land sein, doch was hier entstand, war der Wilde Westen".

Kriminelle sollten wie Kriminelle behandelt werden, meint Meir Shalev in Jedioth. Er kritisiert u.a. Justizminister Landau, der nichts gegen die jugendlichen Aufrührer unternimmt, sondern nur der frommen Hoffnung Ausdruck gibt, "dass die Siedlerführer und ihre Rabbiner die Einwohner der Siedlungsvorposten anflehen werden, doch bitte freiwillig das Gelände zu räumen, damit es zu keiner Konfrontation mit den Sicherheitskräften oder, Gott behüte, zum Bruderkrieg kommt". Derartige Feinfühligkeit ist seiner Meinung nach fehl am Platz: "Ein Kampf zwischen Gesetzeshütern und Gesetzesbrechern ist kein Bruderkrieg, ebenso wenig wie ein Feuerwechsel zwischen Polizeidetektiven und Bankräubern. Wenn Israels Justizminister das nicht begreift, frage ich mich wirklich, was dieser mann überhaupt begreift. Ich frage mich aber auch, und das ist fast noch beunruhigender, was haben denn die übrigen Minister begriffen?"

dg / haGalil onLine 11-11-2002

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