Die Option einer Invasion Gazas besteht noch immer:
Zurück zur Besatzung
Verteidigungsminister Mofas erklärte gestern, die Option einer
Bodenaktion in Gaza bestehe nach wie vor. "Israel behält sich diese Option vor
und wird sie umsetzen, falls es für nötig befunden werden sollte." Mofas äußerte
sich auch zu der Krise in der palästinensischen Führung und betonte erneut,
Israel werte Abu-Masen und Dahlan, jedoch nicht Jasser Arafat, als Partner für
den Dialog. "Arafat ist ein Hindernis für den Prozess", sagt er, man mache sich
Gedanken wie man Arafat von der Bühne entfernen könne.
In M'ariw kommentiert Shlomo Gasit: "Vor sechs Monaten hatte
Ministerpräsident Sharon überraschend erklärt, der Besatzung der
palästinensischen Gebiete müsse ein Ende gesetzt werden. Dieser Tage steht die
Sharon-Regierung kurz davor, diese Gebiete wieder völlig zu besetzen. Das Ende
der Hudna und der Feuerpause machten die Hoffnung und den Prozess wieder
zunichte. Wir stehen heute vor einer schweren und besorgniserregenden Realität:
auf dem politischen Bereich hat sich die Position Abu-Masens und Dahlans
deutlich geschwächt. Die Möglichkeiten, die sich ihnen anbieten, sind entweder
zurückzutreten, oder die Autorität Arafats wieder zu akzeptieren. Auf dem
militärischen Bereich haben wir zwei Möglichkeiten: eine neue Feuerpause zu
akzeptieren, die von Arafat kontrolliert wird, oder die militärische Kontrolle
über die Gebiete wieder zu übernehmen. Und dann die dritte Möglichkeit:
irgendwann den äußerst relevanten Arafat zu entfernen.
Wie auch immer, was die Maßnahmen in der nächsten Zukunft
bestimmen wird, ist die sicherheitspolitische Realität. Da es noch immer keinen
Trennzaun gibt, wird Israel keine andere Wahl haben, als die zweite Alternative
anzunehmen und wieder die militärische Kontrolle über alle Gebiete zu
übernehmen. Diesen Luxus, nämlich militärische Kontrolle ohne die Verantwortung
und die Kontrolle über die zivile Verwaltung, können wir uns jedoch nicht lange
leisten. Vor 36 Jahren gründete Israel zwei Verwaltungsapparate in den besetzten
Gebieten, einen für zivile und wirtschaftliche Belange, den anderen für
sicherheitspolitische. Nach einem Jahr wurden die Apparate vereinigt und
erhielten den Namen "Koordinierungseinheit für die Gebiete". Dieser Apparat
stellte seine Arbeit mit den Oslo-Verträgen 1996 ein. Jetzt steht Israel kurz
vor einer erneuten vollen Besatzung. Unter diesen Umständen muss unverzüglich
wieder ein Koordinationsapparat eingerichtet werden, der die Verantwortung für
den Lebensablauf für die 1,8 Millionen Palästinenser in der Westbank übernimmt,
oder für drei Millionen, sollten wir auch den Gazastreifen wieder besetzen.
hagalil.com
03-09-03 |