Türkische 'Rasse':
Die Schüler von Mustafa Kemal Atatürk
Von Haydar Isik
Falih Rifki Atay war Journalist, Schriftsteller
und ein Gefolgsmann von Mustafa Kemal Atatürk. Er war zu Zeiten von
Atatürk, und auch später, so etwas wie ein Hofjournalist, mit sehr
privilegierten Beziehungen. Er berichtete über die Ideologie, die
als Kemalismus bekannt ist und bis heute als offizielle
Staatsideologie der Türkei festgehalten wird.
Falih Rifki Atay hat 29 Bücher verfasst, die
meisten davon verherrlichen die kemalistische Ideologie. Sein
letztes Buch 'CANKAYA' hat 586 Seiten und erzählt seine Erlebnisse
mit Kemal Atatürk und seinen Nachfolgern, die den Kemalismus mit
aufgebaut und durchgeführt hatten. Natürlich schrieb er auch über
seine Auslandstreffen.
Auf Seite 319 heißt es:
"Am 50. Jahrestag besuchten wir mit einer Delegation Hitler. Der
wahnsinnig von Stolz besessene Hitler sagte: 'Mustafa Kemal hat uns
bewiesen, dass er ein Mann war, der einem von allen Mitteln
entblößtes Volk geholfen hat sich zu retten, und ihm erneut die
Schaffung aller Mittel ermöglicht hat.
Sein erster Schüler ist Mussolini, sein zweiter bin ich.'"
Später schreibt Falih Rifki Atay (S.451):
"Hitler lobte Atatürk und sagte: Wenn ein Volk auch von allen
Mitteln entblößt ist, kann es sich die erforderlichen Maßnahmen zu
seiner Rettung schaffen. Dies hat er (gemeint ist Mustafa Kemal
Atatürk, HI) unter Beweis gestellt." (...) "Wenn man an das
Türkentum in den Jahren 1923-1924 denkt, muss man Hitler ein zweites
Mal Recht geben."
Atatürk, der selbst albanischer Abstammung war,
befahl, die Eigenschaften der türkischen Rasse zu untersuchen.
Nachdem die Merkmale der türkischen Rasse nicht gefunden wurden,
sagte er, wir repräsentieren die arische Rasse.
Viele Wissenschaftler behaupten, dass die "Rasse
der Türken" in der Türkei nur ein paar Prozent ausmacht. Aber
trotzdem wird eine staatlich gelenkte Türkentümelei propagiert.
Seit achtzig Jahren rauben die Kemalisten den
Menschen ihre Identität, um alle Menschen in der Türkei als Türken
zu bestimmen. Ob man Kurde, Jude, Armenier, Assyrer, Lase,
Tscherkesse ist, zählt bei dieser Ideologie nicht. "Wer nicht Türke
ist, hat nur ein Recht in der Türkei, den Türken zu dienen", sagte
der Justizminister der Türkei Mahmut Esat Bozkurt. Die größte
türkische Zeitung Hürriyet hat ein Logo auf der Titelseite: "Türkei
den Türken!"
Als ich im Jahre 1950 in eine Internatschule kam,
hat unser Lehrer mit einem Maßband die Köpfe der Schüler gemessen.
Als ein Kurde für ihn unakzeptable Kopfmaße hatte, schüttelte unser
Lehrer seinen Kopf und sagte: "Oh Gott warum hast du nicht die Maße
der Türken?" Der Kemalismus wollte eine türkische Rasse aus den
Völkern schaffen, die fleißig, intelligent und natürlich sehr tapfer
sein muss. "Sei stolz, Türke sein zu können!" "Ein Türke ist dem
Universum gleich!" etc. Diese Sprüche wurden weiß mit riesigen
Buchstaben besonders an den kurdischen Berghängen geschrieben.
Die Lehrer erzählten: Die türkischen Männer sind
die stärksten der Welt. Da sie gerne ringen, haben die Männer durch
den Mutationsprozess einen Körperbau erhalten, der den Löwen ähnlich
ist. Die Beine wurden kürzer, der Oberkörper länger und die
Schultern breiter.
Es gibt Türken, die im Krankenhaus ihr reines
türkisches Blut nicht mit anderem vermischen wollten. Nach einer
Erdbeben-Katastrophe in Izmit vor etwa zwei Jahren verweigerte es
der türkische Gesundheitsminister, die Blutkonserven der Griechen
aufzunehmen, da die Struktur des reinen türkischen Blutes nicht mit
unreinem vermischt werden durfte.
In den geheimen roten Büchern des Staates werden
die Kurden als innere Feinde, und alle anderen Nachbarvölker der
Türkei als äußere Feind definiert. Der Spruch: "Für Türken gibt es
keinen Freund außer Türken" wird von den türkischen Nationalisten
oft gebraucht.
Die Türkei braucht in allen Bereichen des Lebens
grundlegende Reformen. Primär muss die Türkei einen Prozess für die
"Entnationalisierung" durchführen. Sie muss ihr Schulprogramm
vollkommen an die europäischen Werte anpassen. Wenn in den
Schulbüchern die türkische Rasse verherrlicht wird, werden andere
Völker in der Türkei ignoriert. Deshalb denke ich, es ist eine Farce
von Gleichberechtigung, Demokratie und Freiheiten zu sprechen.
Solange das Militär als Wächter des Kemalismus nicht mal das
Flattern eines Blattes duldet, wie schafft man dann die
erforderliche Demokratie? Der Kampf zwischen Gut und Böse würde
entschieden, wenn die europäischen Politiker ehrlich wären.
Schließlich haben sie dieses System achtzig Jahre lang unterstützt.
hagalil.com
18-08-2004 |