TERRORANSCHLAG
IN NORD-JERUSALEM
Bei einem weiteren Terroranschlag
innerhalb von 36 Stunden wurden in Jerusalem sieben Israelis getötet und
mehr als 50 verletzt.
Wie HA'ARETZ unter Berufung auf
Augenzeugen berichtet, entstieg der Täter einem Auto, das ihn an der
Kreuzung French Hill herausließ - eines der bei Terroristen beliebtesten
Ziele aufgrund der Nähe zu den arabischen Dörfern im Norden Jerusalems
und Süden Ramallahs. Als sich ihm Grenzpolizisten näherten, rannte der
Mann auf eine an einer Bushaltestelle wartende Menge zu, um sich dort in
die Luft zu sprengen.
Drei Israelis waren sofort tot
und vier weitere starben im Krankenhaus. Dutzende wurden durch die
beigepackten Metallteile der Bombe verletzt, der Zustand einiger ist
weiterhin kritisch, darunter einer der Grenzpolizisten, der den
Bomber hatte stoppen wollen.
Die Fatah-nahe Al-Aqsa-Märtyrer-Brigade bekannte sich zu dem
Anschlag. |
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Unter den Opfern ist ein 5 Jahre
altes Mädchen und ihre Großmutter. Die 60 Jahre alte Noa Alon war
Kindergärtnerin und hatte ihre Enkeltochter Gal Eisenmann zu einem
Kinderfest mitgenommen. |
Anhand der Videoaufnahmen von dem Fest
bzw. der Kleidung die Gal dort trug konnte das Mädchen identifziert
werden. Die Mutter und der einjährige Bruder wurden bei dem Anschlag
verletzt. Großmutter und Enkeltochter werden nebeneinander beerdigt.
Am Mittwochabend wurden Maj. Shlomi
Cohen, 26, aus Rehovot und St.-Sgt. Yosef Talbi, 20, aus Yehud getötet
und vier Soldaten wurden verletzt. Eine kleine Gruppe Soldaten war gegen
18:00 Uhr in ein Haus in Qalqilyah eingedrungen, um den örtlichen Führer
des palästinenischen Geheimdienstes zu verhaften, der der Beteiligung an
Terroranschlägen verdächtigt wird. Aber ein bewaffneter Palästinenser -
vermutlich der Gesuchte - wartete in einem Hinterhalt oben an der Treppe
und eröffnete das Feuer aus kurzer Erfahrung und warf Handgranaten auf
die Soldaten.
Die israelische Tageszeitung "Maariw" berichtete
über eine weitere tragische Verkettung des Schicksals beim
vorangegangenen Attentat am Dienstag, bei dem 18 Menschen umgekamen:
Zwei israelische Mädchen, die ihre Eltern bereits bei einem Anschlag
im März verloren hatten, verloren nun ihren Großvater, der sie
adoptiert hatte. Der 60-jährige Opa von Schuwal (3) and Schahar (7)
Schemesch, starb in dem Bus der Linie 32.
Ihre Eltern waren im März ums Leben, als sie gerade
eine Klinik verließen. Die Mutter der beiden Mädchen hatte dort
gerade bei einer Ultraschall- Untersuchung erfahren, dass sie im 5.
Monat mit Zwillingen schwanger war. |
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Seit Ausbruch des Palästinenser-Aufstandes im September
2000 wurden mindestens 1403 Palästinenser und 539 Israelis getötet.
EU LISTET AQSA-BRIGADEN UND PFLP ALS
TERRORORGANISATIONEN
Das israelische Außenministerium begrüßte die
Entscheidung der EU vom Mittwoch, die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden und die
Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) auf ihre Liste der
Terrororganisationen zu setzen. Israel werde weiterhin darauf hin
arbeiten, dass auch die Hisbollah auf diese Liste gesetzt wird.
Die Entscheidung der EU auch die jüdische Gruppierung
Kahane Chai auf die Liste zu nehmen wurde, nach Angaben der JERUSALEM
POST, von einem ranghohen Beamten des Außenministeriums als
"überraschend" und vermutlich ein "Versuch der Balance" bezeichnet.
Die Listung der Hisbollah wird voraussichtlich ein Thema
der Gespräche zwischen dem neuen Außenminister Frankreichs, Dominique de
Villepin, bei seinem Besuch in Israel nächste Woche sein. Frankreich ist
gegen diesen Schritt mit der Begründung, dass die Aufnahme der
Hisbollah, in ihrer Eigenschaft als eine politische Kraft eine
destabilisierende Wirkung im Libanon haben könnte.
Weitere palästinensischen Gruppen, die gestern auf die
Liste der Terrororganisationen gesetzt wurden, sind die Palästinensische
Befreiungsfront, die Abu Nidal Organisation und die Holy Land Foundation
for Relief and Development, eine Einrichtung mit Sitz in den USA, die
Gelder an die Hamas leitet.
Die neue EU-Liste wurde am Mittwoch von den
Außenministern der Länder der Europäischen Union bestätigt, damit hängt
die Implementierung von Sanktionen und die Einfrierung von Vermögen an
den Mitgliedsregierungen.
GEHEIMDIENST: 628 VERHAFTUNGEN VERMUTETER
TERRORISTEN IM MAI
Ein ranghoher Geheimdienst-Offizier der israelischen
Armee sagte am Mittwoch gegenüber dem Knesset-Ausschuss für Auswärtige
Politik und Verteidigung, dass die Sicherheitskräfte im Mai dieses
Jahres 628 Palästinenser, die terroristischer Aktivitäten verdächtigt
werden, festgenommen haben.
Wie HA'ARETZ weiter berichtet, waren darunter 250 gesuchte Personen, deren
Befragungen zur Vereitelung von Terrorakten geführt haben. Der
Geheimdienst-Vertreter sagte außerdem, dass die Palästinensische Behörde
keine Maßnahmen unternehme, um Terroranschläge zu verhindern.
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hagalil.com / 20-06-02
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