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Ein Nachruf auf Rechawam Seewi:
Ein Mann, der sein Land liebte

Eine Würdigung von Alexander Zvielli, Jerusalem Post, 18. Oktober 2001

Während der wenigen kritischen Monaten vor dem Sechstagekrieg, war der neu bestellte Generalmajor Zeevi der Assistant von Generalmajor Ezer Weizman, der damals an der Spitze des Oberkommando stand. Zeevi, dessen Spitzname Gandhi war (als Zwanzigjähriger im Jahre 1944 als er Mitglied des Palmachs wurde glich er dem indischen Führer), war ein Sabra der fünften Generation und wurde in Jerusalem geboren. Er war Veteran der Jiftach Brigade des Palmachs, einer deren legendären Kundschafter und für seine ungewöhnlichen Kenntnisse jeder Ecke des Landes bekannt. Ein Wanderer von großer Kraft, erstieg er einmal Massada mit seinem vierjährigen Sohn auf den Schultern.

Zeevi gewann während seiner Militärlauf[MN1] bahn großen Ruhm, erstmals im Jahre 1951, als seine Soldaten den Ort Tel el-Mutila (wo sich jetzt der Kibbuz Almagor befindet) von einer verschanzten Syrischen Einheit eroberten. Es war eine der an Menschenleben teuersten Friedenszeitaktionen in diesem Jahr, als Israel 44 Soldaten verlor.

Es war auch eine harte Lehre für den jungen Offizier, der schwor, nie freiwillig etwas aufzugeben, das durch Kampf gewonnen wurde. Letztenendes gewann Zeevi Anerkennung als einer der wichtigsten Entwickler von Antiinfiltrationstaktiken im Jordantal – Taktiken, dank deren Israels Grenze mit Jordanien seit dem Bürgerkrieg von September 1970 im jordanischen Königreich zur ruhigsten Grenze wurde.

Nach Abschluß seiner Ausbildung als Bataillon Kommandant, wurde Zeevi Chef der Abwehr des Südkommandos unter dem Chef des Südkommandos, Generalmajor Moshe Dayan. Unter anderen erfüllte er die Posten des Bataillon Kommandanten der Golani Brigade, Operationschef beim Oberkommando und Chef des Südkommandos während des Sinai Feldzugs in 1956.

Nach Ausbildung an der Oberkommando Militärakademie der Vereinigten Staaten wurde Zeevi Generalstabkommandoassistent unter Haim Bar-Lev und Weizman.

Infolge auf den Sechstagekrieg wurde Zeevi zum Vorsitzenden eines Fünfpersonengremiums höherer Offiziere ernannt, dessen Aufgabe es war, Soldaten zu wählen, die ausgezeichnet werden sollten.

In 1969 überwältigte Zeevi in Hebron, dank seiner raschen Reaktion, einen Mann, der mit einem Dolch bewaffnet in der Nähe der Machpela Grotte den Militärgouverneur der Stadt angreifen wollte. Zeevi ergriff seine Pistole, schoß dem Attentäter eine Kugel ins Bein, warf ihn um und brachte ihn ins Spital.

Während der Bekämpfung arabischen Terrors im Westjordanland und im Gazastreifen bemühte sich Zeevi, in den Gebieten Ruhe zu erzielen, indem er der Ortsregierung mehr Autorität gewährte. Er besuchte auch oft die Dörfer der Beduinen, deren Söhne bei der IVK dienten und bemühte sich, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Während des Prozesses von Kozo Okamoto, dem überlebenden Terrorist des Gemetzels im Lod Flughafen von 1972, sagte Zeevi aus, er habe dessen Zugeständnis dadurch gewonnen, daß er mit ihm vereinbarte, er würde ihm eine Pistole mit einer einzigen Kugel geben, damit er Selbstmord begehen könne.

Zeevi zog sich am 1. Oktober 1973, im Alter von 47, nach 30 Jahren aktiven Dienstes, einschließlich fünf langer Jahre als Kommandant des Zentralkommandos, während deren er als einer der besten Militärverwalter anerkannt wurde, von der IVK zurück. Unter seiner Führung soll der palästinensische Terror in den besetzten Gebieten auf das tiefste Niveau seit dem Sechstagkrieg gefallen sein.

Zeevis Rücktritt wurde durch den Ausbruch des Jom Kipur Krieges unterbrochen, als er zurückgerufen wurde und als Assistent des Generalstabschefs diente.

In 1974 ernannte Premierminister Itzak Rabin Zeevi zum Sonderberater. Zeevis Aufgabe bestand darin zu planen, wie die Armee, die Polizei, die Grenzpolizei, die Zivilverteidigung, die Zivilgarde und die Sicherheitsdienste besser miteinander zusammenarbeiten können. Zeevi hatte auch in Paris Verhandlungen für die Befreiung der Entebbe Geisel geführt bevor diese von der IVK gerettet wurden. 1977 trat er von seiner beratenden Position zurück.

Im Dezember 1981 wurde Zeevi zum Direktor des Ha’aretz Museums in Tel Aviv ernannt. Zeevi begann mit der Verwirklichung seiner kühnen Pläne für das Museum: 12 neue Pavillions, ein Garten mit israelischen Pflanzen, ein Auditorium und eine Zentralbibliothek, die alle geplant waren, aus dem Museum ein erzieherisches Zentrum für das Studium des Landes zu machen, ebenso wie ein Museum für Themen, die mit Israel zusammenhängen.

Im Juli 1987 rief Zeevi zur Vertreibung der Palästinenser aus den besetzten Gebieten auf. Vor dem Moshe Dayan Politik- und Sozialforum in Tel Aviv sagte Zeevi, der einzige Weg, mit den Arabern Frieden zu schliessen, sei die Annahme einer Politik des Transfers der arabischen Bevölkerung. Er zitierte zahlreiche Beispiele erfolgreicher Transfers und deckte auf, daß 1955 der damalige Premier David Ben-Gurion einen Plan für die Besetzung des damals unter jordanischer Herrschaft stehenden Westjordanlands bejahte, der unter passenden Umständen in die Wirklichkeit umgesetzt werden sollte.

Zeevis Bemerkungen erweckten scharfe Reaktionen, unter anderem die Forderung, er solle von seinem Posten als Leiter des Ha’aretz Museums zurücktreten. Fast die gesamte israelische Presse lehnte seine Ideen als gefährlich und mit den Idealen des Staates Israel unvereinbar ab.

In Reaktion darauf sagte Zeevi, er habe die Idee des Transfers nur als eine von mehreren möglichen Lösungen genannt; daß es sich um eine freiwillige Umsiedlung handle, welche verwirklicht werden solle nachdem mit den arabischen Staaten Vereinbarungen getroffen wurden. Er fügte hinzu, daß er die Rechte der arabischen Minderheit in Israel respektiere.

Zeevi setzte seine Arbeit beim Museum fort. Im Laufe der Jahre pflegte er jedesmal zu resignieren wenn die Stadtverwaltung ihm Mittel verweigerte, beschloß dann weiter zu amtieren wenn der Bürgermeister letztenendes seine Forderungen erfüllte.

In 1988 gründeten Zeevi und seine Anhänger die Moledet (Heimat) Partei, die in der kommenden Knessetwahl mit dem Zentralmotiv des “Transfer” – oder wie manche lieber sagten “Bevölkerungswechsel” – teilnehmen wollte. Zeevi selbst behauptete, Politik zu hassen und hatte sich jahrelang resolut davon ferngehalten, bis ihm keine Wahl mehr blieb. Seiner Meinung nach war “Transfer” die einzige Lösung für arabischen Terror und die demographische Gefahr, die Israel in Zukunft bevorsteht. “Die Juden haben keine Alternative, aber die Araber haben 22 Alternativen [Länder]”, war eines seiner meistgehörten Wahlsprüche.

Trotz der von mehreren linken Parteien geführten Kampagne, um Moledet von der Teilnahme an den Wahlen zu disqualifizieren, erlangte die Partei in der Knesset zwei Sitze, und Zeevi wurde Abgeordneter. Er weigerte sich jedoch, sein Amt im Museum zu verlassen. Er hatte gehofft, man würde ihm den Posten des Stellvertretenden Verteidigungsminister in Itzhak Shamirs Regierung anbieten, weigerte sich jedoch, den Posten des Polizeiministers anzunehmen, bis Moledet schließlich zusagte, Shamirs enge Koalition von außen zu unterstützen.

Nach der irakischen Invasion von Kuwait befürwortete Zeevi die Vertreibung der Palästinenser aus den Gebieten zur anderen Seite des Jordans, wo sie im Falle daß die irakische Armee Israel angreift als menschliches Schutzschild dienen sollten. Trotz des Widerstands zahlreicher Likudmitglieder ernannte ihn Shamir zum Minister ohne Portfolio und zum Mitglied des wichtigen ministeriellen Verteidigungsausschusses.

Am 9. März 1997 drückte das State Department der USA seine Zufriedenstellung aus nachdem Zeevi, der für seine leichte Erregbarkeit bekannt war, sich dafür entschuldigte, den Botschafter der Vereinigten Staaten, Martin Indyk, “feiger Jude” genannt und ihn später zum Faustkampf herausgefordert zu haben.

In 1991 schlug Zeevi vor, das Heimatfrontkommando solle seine Verantwortungsgebiete der Polizei und dem Ministerium für Innere Sicherheit übertragen und damit die Soldaten zum Schutz der Grenzen freistellen.

Zeevi wurde am 1. Oktober 1999, nach 18jähriger Amtszeit, von seinem Verwaltungsposten im Eretz Israel Museum abgelöst. Selbst seine Kritiker stimmten zu, er habe das ehemalige Ha’aretz Museum aus der Vergessenheit geholt. Er verwandelte das Museum von einem “anachronistischen Friedhof” in eine lebhafte Erziehungsanstalt mit 1.400 in seinem Programm eingetragenen Schulklassen. Er setzte es auf die Weltkarte der Forschung, bestand auf einen einheitlichen Architekturstil für seine Gebäude, eröffnete wieder die Tel Kassila Ausgrabungen des Museums und legte eine Bibliothek an, die inzwischen 35.000 Bücher umfaßt.

Am 7. März 2001 gesellte sich Zeevi zu Premierminister Ariel Sharons Regierungskabinett. Im April erklärte er, die IVK hätte Arafats Wohnsitz in Gaza bombardieren sollen, denn der PA Vorsitzende zwinge sein Volk zu leiden, während er selbst in der Welt herumreist. Arafat, meinte Zeevi, sollte wissen, daß er getroffen werden kann.

Zeevi war am Montag, zusammen mit dem Minister für Nationale Infrastruktur, Avigdor Lieberman, von der Regierung zurückgetreten. Beide warfen Sharon vor, er sorge nicht für Sicherheit. Zeevi wurde ermordet bevor sein Rücktritt in Kraft getreten war. Sein Mord führte dazu, daß Lieberman seinen Rücktritt zurückzog.

Zeevi hinterläßt seine Frau Yael und fünf Kinder: Jiftach-Palmach, Benjamin, Massada, Zahala und Arava. Er hatte auch etwa 20 Enkel und zwei Urenkel.

haGalil onLine 28-10-2001

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