Der palästinensische Waffenstillstand
verpflichtet Israel zu größter Zurückhaltung:
Eine politische Prüfung - für alle im Lande!
Jedioth achronoth - Nicht nur, um die Amerikaner zu
befriedigen, ist Arafat jetzt vielleicht bereit, die Intifada
einzustellen. Ihre Ergebnisse sind aus palästinensischer Sicht so
negativ, dass eine Fortsetzung der Intifada das nationale Schicksal der
Palästinenser in Frage stellt. Auch Arafat versteht das, so scheint es.
Im Verlauf der einjährigen Intifada haben sich in der
palästinensischen Öffentlichkeit fanatische und radikale Haltungen
verstärkt, genauso wie auch bei uns. Hunderte von Toten und Tausende von
Verletzten haben ihr Herz versteinert, wie auch unsere Herzen. Die
Propaganda hat heißes Öl auf die Flammen gegossen, und Arafat wird es
nun schwerfallen, sie zu löschen.
In Teilen der Westbank und des Gazastreifens ist die
Kontrolle de facto an bewaffnete Banden übergegangen, die keine
Autorität anerkennen. Die Hammas und der Jihad haben bereits erklärt,
dass sie die Waffenstillstandserklärung Arafats nicht respektieren
werden. Das ist der Beweis dafür, dass Wenn Arafat - und die Reaktionen
von Hamas und Jihad - deuten darauf hin, diesmal eine echte strategische
Wende anzielt, so werden die Fundamentalisten dagegen ohne zu zögern
ankämpfen.
Der palästinensische Waffenstillstand verpflichtet zu
größter israelischer Zurückhaltung. Der disziplinierten IDF steht keine
Armee gegenüber, die den Befehlen eines Generalstabschefs gehorcht,
sondern eine Mischung von Organisationen, Apparaten, Milizen und Banden.
Nicht jeder Schuss muss als Verstoß gegen den Waffenstillstand gewertet
werden. Durch Zurückhaltung würde Israel militärische Stärke und
politische Aufrichtigkeit demonstrieren.
Die Bildung einer internationalen Koalition gegen den
Terror schafft eine, vielleicht letzte, Gelegenheit, den einjährigen
Todestanz zwischen Israelis und Palästinensern zu beenden, und zur
Stimme der Vernunft und Logik zurückzufinden. Das ist unser höchstes,
nationales Interesse, nicht nur ihres. Das Interesse unserer und ihrer
Kinder.
haGalil onLine
21-09-2001 |