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Hintergrund:
Die Waffenschmugglertunnel von Rafah/Gaza

Mindestens sechs Palästinenser wurden getötet, darunter zwei Jungen im Alter von sechs und acht Jahren, als Einheiten der Israelischen Verteidigungskräfte IDF am frühen Freitagmorgen in die palästinensische Ortschaft Rafah im südlichen Gazastreifen vordrangen, um nach Waffenschmugglertunneln zu suchen. Mindestens 50 Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden verletzt. Ein Hubschrauber feuerte eine Rakete auf eine Gruppe bewaffneter Palästinenser, hieß es aus Militärkreisen.

Seit Januar 2003 haben palästinensische Terroristen Dutzende Panzerfäuste (RPG), Hunderte Kilogramm Sprengstoff, Hunderte Gewehre (hauptsächlich Kalaschnikows), Gewehrladung und andere Munition durch unterirdische Tunnel von Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt.

Allgemeiner Hintergrund:

In den Verträgen von Oslo (1994-1995) hat Israel der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) die Kontrolle über den größten Teil des Gazastreifens übertragen. Das Abkommen zwischen der PA und Israel sah vor, dass die Israelischen Verteidigungskräfte IDF einen schmalen Streifen zwischen dem Gebiet, das unter palästinensischer Kontrolle steht, und der ägyptischen Staatsgrenze weiter kontrollieren. Dieser schmale Streifen wird auch "Philadelphi Route" genannt. Auf der einen Seite der Strecke liegt das palästinensische Flüchtlingslager Rafah, auf der anderen Seite der ägyptische Ort Rafah.

Schon während der darauffolgenden Jahre wurde das Gebiet zum Waffenschmuggel genutzt und entwickelte sich schnell zur Haupttransportstrecke für Rüstungslieferungen in den Gazastreifen. Von dort aus werden die Waffen in den restlichen Gazastreifen transportiert, der Großteil der Waffen im Gazastreifen stammt aus dieser Quelle. Die Terroristen nutzen die Waffen zu Anschlägen auf israelische Zivilisten und israelische Soldaten. Mittlerweile werden die Tunnel auch zum Schmuggel von Drogen und anderen Waren genutzt.

Die Stadt Rafah:

Schon in den 1980er Jahren war Rafah ein Zentrum für Schmugglergeschäfte. Grund dafür waren die wirtschaftlichen und geographischen Bedingungen der Stadt. Diese Schmugglerinfrastruktur bot eine gute Grundlage für den späteren Waffenschmuggel – der dann aber unter die Erde verlegt wurde.

Parallel zur Entwicklung des Schmugglernetzwerks für Waffen entwickelte sich schnell ein Netzwerk islamistischer Extremisten, das die Bewohner des Gazastreifens in ihre Terror- und Schmuggleraktivitäten einbezog. Dabei spielt die schwierige wirtschaftliche Situation der örtlichen Bevölkerung eine wichtige Rolle.

Die Schmugglerindustrie stellt bis heute eine Haupteinnahmequelle für ganze Familien im Gazastreifen dar. Aus diesem Grund hat sich mittlerweile ein Streit zwischen den verschiedenen palästinensischen Familienclans und Stämmen um den Rang und die Kontrolle über das Schmugglernetzwerk entwickelt.

Die Arbeitsweise der Schmugglerringe:

Die Grabungsarbeiten für die Tunnel werden von der palästinensischen Bevölkerung in Rafah überwacht, die sich über die Jahre hinweg auf diesem Gebiet spezialisiert haben. Die Schmuggler beliefern die Terroristen mit Waffen und transferieren das Geld von den Terrororganisationen zu den palästinensischen und ägyptischen Einwohnern, die Eigentümer des Landes sind, auf dem die Gänge gegraben werden. Um die Tunnels besonders zu schützen, werden sie bevorzugt in Wohngebieten gebaut. Oft tragen Kinder die Schmugglerwaren unterirdisch von A nach B, weil sie aufgrund ihrer Größe leichter durch die engen Gänge gelangen können.

Schmuggleraktivitäten der Terrororganisationen und der Beitrag der PA:

Hamas und die "Volksfront zur Befreiung Palästinas" (PFLP) sind die beiden palästinensischen Terrororganisationen, die durch den Waffenschmuggel in Rafah ihre Mitglieder im gesamten Gazastreifen mit Waffen versorgen. Die PFLP erhält dabei besondere Unterstützung durch den Iran, der enge Kontakte mit den Schmugglern in Ägypten unterhält.

Die PA unterstützt die o.g. Terroraktivitäten seit Beginn des aktuellen bewaffneten Konflikts. Die Unterstützung äußert sich durch Aufrufe an die Einwohner zum Tunnelbau auf ihren Grundstücken. Entdeckt die israelische Armee einen Schmugglertunnel, wird das Haus, zu dem er führt, eingerissen. Die Zerstörung der Häuser, unter denen ein Tunnel entdeckt wurde, erwies sich in den vergangenen Jahren aber als ein Kampf gegen Windmühlen, da die PA dafür den Bau neuer Häuser aus Stahlbeton in der benachbarten Wohngegend Tel-Sultan finanziert hat.

Außerdem hat die Bevölkerung damit begonnen, Scheintunnel unter ihren Häusern zu graben, um Entschädigungszahlungen der PA kassieren zu können, falls ihr Haus von der Armee eingerissen wird. Während der gesamten Waffenpause zwischen der PA und den Terrororganisationen ('Hudna' vom 29. Juni bis 21. August 2003) ist die PA nicht ihrer Verpflichtung nachgekommen, den Waffenschmuggel zwischen Ägypten und palästinensischen Terroristen im Gazastreifen zu unterbinden, wie es die erste Stufe der Road Map des Nahost-Quartetts vorsieht.

Maßnahmen der IDF:

Während der vergangenen drei ein halb Jahre haben die Einheiten der israelischen Armee folgende Maßnahmen ergriffen, um den Waffenschmuggel in den Gazastreifen wirksam zu unterbinden: Um den Grenzstreifen durchgehend kontrollieren zu können und die beiden Gebiete räumlich voneinander zu trennen, haben die IDF auf dem Grenzstreifen, der sich seit den Verträgen von Oslo unter israelischer Kontrolle befindet, eine Mauer und die Außenposten "Termit" und "Hardon" errichtet.

Von Januar bis September 2003 haben die IDF 36 Tunnel entdeckt und zerstört. Auch eine große Zahl an Häusern und anderen Gebäuden, die die Eingänge zu den unterirdischen Gängen verbargen, wurden zerstört.

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass es neben der palästinensischen Bevölkerung, die den Waffenschmuggel in den Gazastreifen unterstützt, es eine Reihe von Palästinensern gibt, die den Tunnelbau ablehnen, und zwar sowohl unter ihren eigenen als auch unter benachbarten Häusern.

© Botschaft des Staates Israel

hagalil.com 12-10-2003

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