Im Linienbus Tel-Aviv - Nazrath:
Sieben Tote und dreissig Verletzte
Ein palästinensischer
Selbstmordattentäter hat sich bei Um al-Fachm im Linienbus Tel-Aviv -
Nazrath in die Luft gesprengt. Dabei riss er mindestens sechs Menschen
mit in den Tod. Mehr als 30 weitere wurden verletzt.
Zu dem Anschlag bekannte
sich die radikale Palästinenser-Organisation Islamischer Heiliger Krieg.
Unter den Toten sind mehrere
israelische Araber. Die palästinensische Autonomiebehörde verurteilte
zwar den Anschlag, um die Terrorkampagne gegen Unschuldige, Juden wie
Muslime und Christen, zu bremsen, wie auch zur Rettung des
Friedensprozesses, sollte Arafat seinen Reden nun endlich auch
entsprechende Taten folgen lassen.
Die israelische Regierung machte für
den Anschlag Jassir Arafat persönlich verantwortlich. Ähnlich äußerten
sich auch die amerikanischen Vermittler.
Einen Gegenschlag will Israel
vorerst aber nicht durchführen.
Im Tagesverlauf soll ein neues israelisch-palästinensisches
Sicherheits-Treffen unter Leitung des US-Sonderbeauftragten Anthony
Zinni stattfinden. Dabei soll es um die Umsetzung des sogenannten
Tenet-Plans
gehen. Dieser sieht unter anderem eine sechswöchige Feuerpause vor.
Die Tageszeitung "Jediot Achronot" berichtete
unterdessen über eine Analyse des israelischen Armee-Geheimdienstes, in
der die jüngsten Offensiven Israels in den Palästinensergebieten für die
Eskalation des Nahost-Konflikts mit verantwortlich gemacht werden. Die
Operationen der Armee hätten unter den Palästinensern nur das Verlangen
nach Vergeltung geweckt und nicht zur Beendigung der Terroranschläge in
Israel geführt. Die Autonomiebehörde sei daran gehindert worden,
Maßnahmen gegen die Extremisten zu ergreifen.
haGalil onLine 20-03-2002 |