Bus
823 nach Nazareth:
Egal ob Jude oder Araber
Mittlerweile erschüttert
bereits ein neues Selbstmordattentate alle weiteren Friedensbemühungen.
Die israelische Öffentlichkeit ist geschockt, hat Angst und der letzte
Rest an positiver Einstellung gegenüber Yassir Arafat verschwindet
zunehmend. Auch die arabische Bevölkerung Israels hat Angst, denn der
gestrige Anschlag hat gezeigt, daß die Terroristen kein Unterschied
zwischen Juden und Arabern machen.
In jedem Kommentar, jedem Bericht
wurde gestern betont, daß der Attentäter genau gewußt haben muß, daß
auch Araber im Bus sein werden. Nicht aus Gründen der Hetze, nicht um
die arabische Bevölkerung extra auf diesen Umstand hinzuweisen, mehr aus
Ungläubigkeit.
Kaum zu glauben war auch die
Geschichte, die eine Augenzeugin gestern Abend in der beliebten Talkshow
von Yair Lapid erzählte. Die 15-jährige Araberin Waafa saß im Bus auf
dem Weg zur Schule, wie jeden Morgen, als sich der Mann um 7 Uhr früh in
die Luft sprengte. Lapid fragte sie mehrmals, ob denn immer Araber im
Bus sein würden. "Ja, ich und viele andere fahren jeden Morgen mit dem
Bus zur Schule, in die Arbeit, gemeinsam mit den Juden, Soldaten,
alle..." Waafa erzählte, daß der Attentäter seine Sprengladung neben
einer arabischen Frau, die den traditionellen Schleier trug, zündete.
Kein Zweifel also, egal ob Juden oder Araber, der Haß von Hamas und
Djihad kennt keine Grenzen. Auf Lapids Frage, auf wessen Seite Waafa
denn nun stehe, antwortete sie: "Schau, ich will einfach nur Frieden.
Ich habe große Angst.."
aue / haGalil onLine 21-03-2002 |