Ermittlungen:
Karni-Attentäter hatten gefälschte Genehmigungen
Nachrichtenartikel von Amos Harel, Ha'aretz,
16.01.2005
Übersetzung Daniela Marcus
Die Terroristen, die letzten Donnerstag den
Anschlag auf den Karni-Übergang ausübten, hatten gefälschte
Einreisegenehmigungen. Palästinensische Sicherheitskräfte, die sie
anscheinend nur oberflächlich durchsuchten, bahnten ihnen den Weg.
Dies ergaben vorläufige Untersuchungsergebnisse.
Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte und die israelische
Flughafenbehörde hatten über das Wochenende damit begonnen, den
Anschlag, der sechs israelische Zivilisten tötete und fünf weitere
verwundete, zu untersuchen.
Es gab Geheimdienstwarnungen bezüglich eines geplanten Anschlags am
Karni-Übergang, jedoch keine spezifischen Informationen über die
Zeit oder den Plan, sagten Sicherheitsquellen am Samstag.
Die Untersuchungen ergaben, dass die drei Palästinenser in einem
Lastwagen an den Übergang kamen. Die Bombe war unter Waren
versteckt. Die drei Terroristen -Mitglieder der Hamas, des
Volkskomitees und der Fatah- brachten den Sprengsatz am Eisentor an,
durch das die Waren von israelischen zu palästinensischen LKWs
gebracht werden. Zu diesem Zeitpunkt wurden sie von keinem der
palästinensischen Sicherheitskräfte in ihrem Tun gestört.
Die Bombe, die anscheinend weniger als 100kg wog, wurde um ca. 22.45
Uhr Ortszeit gezündet. Sie verletzte eine Anzahl von Menschen auf
der israelischen Seite und verursachte einen Stromausfall am
Übergang. Bewaffnet mit Kalaschnikov-Gewehren und Handgranaten
passierten die Terroristen, die kugelsichere Westen trugen, das
Loch, das der Sprengsatz in das Tor zur israelischen Seite gerissen
hatte und eröffneten das Feuer. Sie töteten israelische
Lastwagenfahrer und Sicherheitskräfte der Flughafenbehörde.
Israelische Sicherheitskräfte, die nur mit Pistolen bewaffnet waren,
erwiderten das Feuer und töteten die drei Terroristen in relativ
kurzer Zeit. Die israelische Armee kommandierte die prompte Reaktion
der Sicherheitskräfte. Durch die rasche Erwiderung wurde nach
Angaben der Armee eine noch größere Anzahl an Opfern verhindert.
Nach dem Anschlag wurden Videobänder der Terroristen, die zuvor
aufgezeichnet worden waren, im Gazastreifen ausgestrahlt.
Die israelische Armee hatte vor kurzem die Öffnungszeiten des
Übergangs auf die Zeit von 9.00 Uhr morgens bis 23.00 Uhr abends
ausgedehnt und hatte außerdem in Erwägung gezogen, der Bitte der
Palästinenser, den Übergang durchgehend 24 Stunden offen zu halten,
nachzukommen. Nach dem Anschlag wurden der Karni- und der
Erez-Übergang geschlossen und beide werden bis auf weiteres nicht
wieder geöffnet.
hagalil.com
16-01-2005 |