Unterstützung durch Syrien, Iran und die Hisbollah:
Der "Islamische Jihad"
Hintergrund zum Selbstmordattentat der Organisation
"Palästinensischer Islamischer Jihad" (PIJ) auf die Herbert Samuel
Promenade am 25. Februar 2005 in Tel Aviv:
Der PIJ ist fast vollständig abhängig von zwei
Staaten: Syrien, das der Führung des PIJ ermöglicht, unter der
Leitung von Dr. Ramadan Shalah von libanesischem Staatsgebiet aus zu
operieren. Von hier aus lenkt der PIJ seine antiisraelischen
Terroraktivitäten in den von der Palästinensischen Autonomiebehörde
(PA) verwalteten Gebieten; und Iran, seinem wichtigsten Förderer,
der den PIJ finanziell massiv unterstützt (das gesamte Budget stammt
aus dem Iran) und der den PIJ (und die Hisbollah) als "Hebel" zur
Steigerung des Terrorismus in den von der PA verwalteten Gebieten
nutzt. Gleichzeitig verschweigt der Iran seine eigene Einbindung.
Die Unterstützung des PIJ durch Syrien
Seit September 2000 haben Iran und Syrien
schonungslos daran gearbeitet, eine Ende der Feindseligkeiten aus
den von der PA verwalteten Gebieten zu verhindern und die
terroristischen Aktivitäten gegen Israel zu stärken. Aus Furcht vor
israelischen Reaktionen und internationaler Kritik agieren sie nicht
direkt, sondern durch Stellvertreter. Dazu gehören palästinensische
Organisationen, die von Syrien und dem Iran gefördert werden, in
erster Linie der PIJ, Hamas und Ahmad Jabrils "Palästinensische
Front". Syrien gestattet diesen Organisationen (die untereinander
kollaborieren), deren militärische, politische und propagandistische
Infrastruktur auf syrischem Boden und im Libanon zu unterhalten.
Zu dieser Infrastruktur gehören die
Hauptgeschäftsstellen, Büros, militärische Ausstattung und
Versorgung sowie Ausbildungslager wie das von Ein Sahib (auch: Aiyn
Tzahab) der Palästinensischen Front Jabrils, das die israelische
Luftwaffe am 5. Oktober 2003 nach dem Selbstmordattentat des PIJ auf
das Maxim-Restaurant in Haifa (4.10.03, 21 Tote) angegriffen hat.
Syriens Behauptung, dass die palästinensischen Organisationen nur
"Informationsbüros" auf seinem Staatsgebiet unterhalten, ist eine
glatte Lüge.
Das Hauptquartier der Organisation in Damaskus
(gefördert durch Syrien und Libanon) lenkt die Terroristen in den
von der PA verwalteten Gebieten bei Anschlägen gegen Israel. Die
Anweisungen beinhalten: Koordination von Terroranschlägen,
Erarbeitung terroristisch-operativer Ideen, Initiierung von
Aktivitäten mittels Anhänger, die zunächst nach Syrien eingeladen
werden; Anweisung zur Steigerung von Selbstmordattentaten, oder –
wenn es syrischen und iranischen Interessen gerade dienlich ist –
Anweisungen für eine temporäre Zügelung terroristischer Aktivitäten.
Dr. Ramadan Abdallah Muhammed Shalah, Anführer des
PIJ, hält sich häufig in Syrien auf und agiert unter dem Schutz des
syrischen Regimes. Von seinem Hauptbüro in Damaskus aus halten er
und seine Helfer ununterbrochen Kontakt zu den Anhängern des PIJ in
den von der PA verwalteten Gebieten und lenken deren Aktivitäten.
Das PIJ Hauptbüro steht in ständigem Kontakt mit
Terroristen in den palästinensisch verwalteten Gebieten. Diese
Tatsache wird durch Verhöre mit PIJ Mitgliedern bescheinigt, die von
israelischen Sicherheitskräften festgenommen wurden. So haben zum
Beispiel Ali al-Sa’id (bekannt als "al-Saffuri") und Thabet Mardawi,
zwei hochrangige Terroristen aus der Gegend von Jenin,
Westjordanland, die während der Operation Schutzschild festgenommen
wurden, bei Verhören zugegeben, dass sie mit Dr. Ramadan Shalah und
seinen Helfern, Mitgliedern des PIJ Hauptbüros in Damaskus,
regelmäßig kommunizierten. Beide gaben an, dass sie sich häufig mit
dem Hauptbüro in Damaskus über eine Reihe von Themen austauschten,
darunter:
- Verdeutlichung der politischen Positionen
seitens der Organisationsführung in Damaskus (ihre Politik und über
die Ausübung von Terroranschlägen gegen Israel)
- Benachrichtigung des Hauptbüros über die Bezichtigung für
Terroranschläge, die durch Mitglieder der Organisation ausgeübt
wurden (Berichte aus dem palästinensisch verwalteten Gebieten bilden
die Grundlage für öffentliche Bekanntmachungen aus Damaskus)
- Finanzielle Anfragen
- Sachdienliche Ausbildung zur Präparation von Waffen und
Bombenattentaten
Libanon als eines der operativen
Unterstützerländer des PIJ
Seit der Abschiebung des Gründers des PIJ, Dr.
Fat’hi Shkaki, aus Israel im Jahr 1988 unterhält der PIJ eine
operative Infrastruktur im Libanon. Die Organisation darf die
dortige Infrastruktur als Teil der iranischen Politik zur
Unterstützung des Terrorismus in enger Kooperation mit der Hisbollah
und mit er Zustimmung Syriens ausnutzen, ohne welches es auf
libanesischem Boden nicht agieren könnte.
Seit der Abschiebung Dr. Fat’hi Shkaki nach
Libanon hat die Organisation 20 Terroranschläge gegen israelische
Soldaten im Libanon ausgeübt, alle in Kooperation mit der Hisbollah.
1999 jedoch verließ die Organisation den Libanon als seine
Hauptabschussbasis für Angriffe auf Israel. Jetzt konzentriert sie
sich auf operative Aktivitäten "innerhalb" (d.h.: palästinensisch
verwaltete Gebiete und Israel), und die Hilfsmittel, die zuvor im
Libanon gesammelt worden sind, wurden nun umgeleitet. Ein Hinweis
hierfür ist die Hilfe durch die Hisbollah für die Ausbildung von PIJ
Terroristen aus palästinensisch verwalteten Gebieten im Libanon.
Besonders zu erwähnen ist, dass die Terroristen, die den
Terroranschlag auf den Kibbuz Matzuba in Israel nahe an der
libanesischen Grenze (12.3.02, 6 Tote) durch Mitglieder des PIJ
ausgeübt wurden, die für die Hisbollah arbeiteten und die über die
israelisch-libanesische Grenze nach Israel eingedrungen waren.
Iranische Unterstützung für den PIJ
"Der Palästinensische Islamische Jihad ist eine
der vielen Früchte am Baum unseres Führers Khomeini"
(Dr. Ramadan Shalah, Iranian Republic News Agency IRNA, 22.5.02)
"Die iranische islamische Revolution von 1979
ist ein Sieg für das Modell, dem der PIJ seit den 1970er Jahren
nacheifert..."
(PIJ Studie, S. 19)
Unter allen palästinensischen Terrororganisationen
hat der PIJ die engsten Verbindungen zum Iran. Der PIJ erhält mehr
iranische Hilfe als jede andere Organisation, vor allem finanziell.
Für den Iran (und für anderen Staaten, die den internationalen
Terrorismus unterstützen), ist Geld eines der wichtigsten Mittel für
den Erhalt der terroristischen Infrastrukturen, in diesem Falle in
den palästinensisch verwalteten Gebieten sowie zur Stärkung der
Aktivitäten der verschiedenen palästinensischen
Terrororganisationen. Sowohl beschlagnahmten Dokumenten aus der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zufolge als auch nach
Aussagen von festgenommenen Terroristen erhalten die
Terrororganisationen, die mit iranischer Unterstützung arbeiten, das
sind der PIJ, Hamas und Hisbollah, regelmäßig große Summen aus dem
Iran.
Vor diesem Hintergrund ist zu beachten, dass der
Iran praktisch die einzige Geldquelle des PIJ ist. Das Jahresbudget
der Organisation wird auf einige Millionen Dollar geschätzt, davon
ist ein großer Prozentsatz für Terroranschläge gegen Israel und den
Erhalt der Terrorapparate vorgesehen: Büros, Gehälter, Waffen und
Sprengstoff, Finanzhilfen für die Familien der Opfer oder
Verhafteten. Im Juli 2003 haben palästinensische Sicherheitskräfte
angegeben, dass sie 3 Mio. Dollar bar konfisziert hätten, die der
Iran an den PIJ überwiesen hätte (eine beträchtliche Summe selbst
nach Kriterien des PIJ).
Nach israelischer Einschätzung ist nur eine extrem
kleine Summe des Haushalts des PIJ für die Unterstützung der zivilen
Infrastruktur bestimmt (viel kleiner im Vergleich zum Hamas). Dazu
gehören einige Vereine im Westjordanland ("al-Ihsan", "al-Naqa" für
Frauen und der islamische Jugendclub in Bethlehem) und im
Gazastreifen (der Verein "al-Ihsan" mit sieben Untergruppen). Die
Vereine sind im Gesundheitsbereich, Wohlfahrt und
religiös-islamische Erziehung tätig.
Die oben aufgeführten Informationen verdeutlichen,
wie der Iran mittels relativ geringen Aufwand Einfluss auf eine
kleine qualitative Terrororganisation erkauft hat und daraus seinen
Nutzen schlägt, indem es deren Anhänger beeinflusst, die
Terrorattentate gegen Israel fortzusetzen. Die Selbstmordattentate
des PIJ sind daher ein klares Zeichen für den politischen Erfolg der
iranischen Unterstützung des Terrors, ohne dabei einen klaren
iranischen "Fingerabdruck" zu hinterlassen.
Die terroristische Infrastruktur des PIJ in
Samaria
Der PIJ unterhält operative Infrastrukturen in den
großen Städten der Gebiete, die unter palästinensischer Verwaltung
stehen. Die bekanntesten befinden sich in Samaria (nördliches
Westjordanland), vor allem in Jenin (bekannt als "Hauptstadt der
Selbstmordattentäter"). Eine Untersuchung der Orte, in denen
Selbstmordattentate des PIJ gegen Israel ihren Ausgang nahmen, weist
auf eine erhebliche Verstärkung der Tätigkeiten im Norden und in der
Region um Wadi Ara hin.
Während der einstweiligen Einstellung der Angriffe
im Sommer 2003 ("hudna"), nutzte der PIJ, um massive Ausbesserungen
an seiner operativen Infrastruktur in Samaria durchzuführen. Zur
selben Zeit leisteten seine Mitglieder in Jenin und Samaria in
völliger Missachtung der palästinensischen "hudna" Mehrarbeit zur
Ausübung von Terroranschlägen (davon wurden die meisten von
israelischen Sicherheitskräften vereitelt).
Terroristisch-operative Aktivitäten des PIJ
Trotzdem der PIJ eine vergleichsweise kleine
Terrororganisation ist, hat die Organisation bisher eine Reihe von
Terroranschlägen mit verheerenden Folgen ausgeführt. Seit Anfang der
laufenden Auseinandersetzungen (seit Sept. 2000) haben die
"Jerusalem Bataillone" des PIJ schätzungsweise 1.000 Attentate gegen
Israel (inklusive Mörser- und Granatenangriffe) ausgeführt, bei
denen etwa 150 Israelis getötet und 950 verletzt wurden, die
überwältigende Mehrheit der Opfer sind Zivilisten.
Eines der auffälligsten Attentate des PIJ war das
auf das Maxim-Restaurant in Haifa mit 21 Toten und 60 Verletzten
(s.o.). Die Organisation setzt auch weibliche Selbstmordattentäter
ein. Zu den beliebtesten Zielen des PIJ zählen der öffentliche
Personenverkehr (gewöhnlich Busse) sowie gut besuchte Restaurants,
Einkaufszentren und Cafés.
Intelligence and Terrorism Information Center
at the Center for Special Studies (C.S.S.)
Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
08-03-2005 |