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NEUES HILFSPROGRAMM:
FÜR MÜTTER UND WITWEN VON TERROROPFERN

"Ich fühlte mich jeden Tag, als ob ich sterben würde," so beschreibt Sherri Mandell ihre Gefühle, nachdem ihr 13 Jahre alter Sohn Koby einer von zwei Jungen war, die bei einem Wanderausflug unweit ihres Wohorts Tekoa im Mai 2001 ermordet wurden.

"Es war, als ob mein Körper in Stücke gerissen würde. Ich wusste nicht, wie ich das überleben sollte," sagte Mandell.

Damals wusste sie es noch nicht, erzählte Mandell vor Journalisten auf einer Pressekonferenz vergangene Woche, aber sie hätte Glück gehabt. "Ich hatte das Glück, von Menschen umgeben zu sein, die mir helfen konnten."

Vergangene Woche starteten Sherri und ihr Ehemann Seth ein neues Programm, um Müttern und Witwen von Terroropfern das gleiche Gefühl von Gemeinschaft und Unterstützung zu ermöglichen. Dies ist die jüngste Initiative der Koby Mandell Foundation, die zu Ehren ihres Sohnes zur Unterstützung von Familien und einzelnen Terrorgeschädigten eingerichtet wurde.

Während der siebentägigen Trauerzeit hätten ihr die Kontakte und Worte von Frauen, die ihre Kinder ebenfalls bei ähnlichen Anschlägen verloren haben, sehr geholfen. "Diese Frauen sehen so aus, als ob sie es gelernt hätten, damit umzugehen und ihr Leben weiterzuleben. Ich fühlte mich im Gespräch mit ihnen nicht allein. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich verstehen würden, und das half mir, mit meinem Schmerz umzugehen und in positives Handeln zu wandeln," so Mandell.

Mandells sind Einwanderer aus den USA, daher konzentrierte sich die erste Gruppe auf englischsprachige Betroffene. Demnächst sollen auch monatliche Treffen auf Hebräisch und Russisch eingerichtet werden.

Das Ehepaar Mandell möchte in Zukunft, ähnliche Programme auch für Männer anbieten. Sie hatten sich zum Beginn mit Frauen entschieden, weil diese "in der Familie hinsichtlich der Heilung die führende Rolle inne haben. Frauen gehen mit Stress um, indem sie mit anderen Frauen reden." "Diese Art des Schmerzes kann eine Familie und eine Ehe total zerstören", so Mandell weiter. Studien hierüber zeigen, dass in 75 % der Fälle, der Verlust eines Kindes die Ehe zerstört.

Aviva Raziel hat ihre Tochter Michal, 16, bei dem Terroranschlag im Restaurant Sbarro in Jerusalem verloren. Aviva glaubte, die Trauer zu kennen, da sie vorher schon Ehemann und Mutter verloren hatte. "Mit dem Tod einer ermordeten Tochter umzugehen ist das allerschlimmste. Manche Menschen haben die Einstellung, dass nach einem Jahr das Trauern zu Ende sein muss. Aber es ist nicht das Ende. Der Schmerz hört nicht eine Minute lang auf," so Raziel.

Sie sagt weiter, dass die Treffen mit anderen Müttern ihr sehr geholfen hätten. Den Schmerz hätten sie nicht gestillt, aber sie lernte, mit dem Schmerz umzugehen.

Die Organisatorin Mandell sagt, dass sich der Schmerz heute genauso anfühle, wie am Tag nach der Ermordung Kobys. "Bei einem solchen Verlust sind elf Jahr wie elf Tage. Wir wollen anderen Frauen helfen, damit sie sagen können, es ist entsetzlich, aber ich lebe damit."

Wenn diese Frauen zusammenkommen, wird nicht Ärger, Rache oder Hass diskutiert. Es geht um geteilten Schmerz um gegenseitige Unterstützung. Es soll ein Ort angeboten werden, wo Trauer und Schmerz erlaubt ist, so Mandell. "Wir betrachten unsere Kinder nicht als Opfer, der Tod hat nichts positives an sich. Wir trauern."

Zur Frage, was sie gegenüber den Mütter von Selbstmord-Attentätern fühle, antwortete Mandell, "Ich persönlich trauere für die palästinensischen Mütter, wenn sie den Tod ihrer Kinder zelebrieren. Ich sorge mich um ihren Schmerz. Ich sorge mich um eine Gesellschaft, die ihren Müttern den Schmerz nicht erlaubt."  

(Aus: JERUSALEM POST, TOVAH LAZAROFF, 12. JUNI 2002)

hagalil.com / 14-06-02

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