Aus einer neuen Welt:
KONSEQUENZEN DER GLOBALEN VERWUNDBARKEIT
Von IGNACIO RAMONET
DREI Monate nach den Ereignissen vom 11. September ist es
an der Zeit, eine erste Bilanz der geopolitischen Veränderungen zu
ziehen und deren Auswirkungen auf unser Leben zu überprüfen.
Unbestreitbar ist, dass ein neuer historischer Abschnitt begonnen hat.
Er schließt zugleich die Entwicklung ab, die durch den Fall der Berliner
Mauer angestoßen wurde. Es begann an jenem schicksalsschweren Dienstag,
dem 11. September, als die Welt eine neue Waffe kennen lernte: das mit
Kerosin voll getankte Linienflugzeug, das in eine zerstörerische Rakete
verwandelt wurde.
Binnen weniger Minuten schlugen mehrere Exemplare dieser
bisher unbekannten Brandbombe in Amerika ein. Der Schock war von solcher
Gewalt, dass praktisch die ganze Welt erzitterte.
Dieser Schock veränderte zugleich die Wahrnehmung des Terrorismus. Seitdem
ist die Rede vom "Hyperterrorismus"(1). Eine zuvor unvorstellbare
Schwelle war überschritten. Die Aggression war von einer Maßlosigkeit,
die keinerlei Bezug mehr zu allem bis dahin Bekannten hatte. Wie sollte
man sie bezeichnen? War es ein Attentat? Ein Anschlag? Eine
Kriegshandlung? Die äußersten Grenzen der Gewalt scheinen
hinausgeschoben. Und ein Zurück wird es nicht geben. Jeder weiß, dass
sich die Verbrechen vom 11. September wiederholen werden, an anderem Ort
vielleicht und zweifellos unter anderen Bedingungen, aber sie werden
sich wiederholen.(2) Die Geschichte des Kriegs lehrt, dass neue Waffen,
so ungeheuerlich ihre Wirkung auch sein mag, immer wieder zum Einsatz
kommen. So war es beim Kampfgas nach 1918, so war es bei der Zerstörung
von Städten aus der Luft nach Guernica 1937. Und im Übrigen ist es auch
diese Erfahrung, aus der sich - 56 Jahre nach Hiroschima - noch immer
die Angst vor neuen Atomschlägen nährt.
Die Aggression vom 11. September offenbarte seitens der Täter eine
unglaubliche Grausamkeit und ein hohes Maß an technischer und
psychologischer Raffinesse. Sie wollten mit aller Härte zuschlagen, die
Menschen mitten ins Herz treffen und sie in fassungslose Verwirrung
stürzen. Sie wollten mindestens dreierlei bewirken: materiellen Schaden,
einen symbolischen Effekt und einen großen Medienschock.
Die Verwüstungen sind bekannt: Fast 4 000 Menschen mussten ihr Leben
lassen, die beiden Türme des World Trade Center stürzten ein, ein Flügel
des Pentagons wurde schwer beschädigt, und fast wäre das Weiße Haus von
einem vierten Flugzeug getroffen worden, wenn dieses nicht in
Pennsylvania abgestürzt wäre. Gleichwohl waren die Zerstörungen
offenkundig nicht das Hauptziel. Ansonsten hätten die Flugzeuge Kurs auf
Atomkraftwerke oder Staudämme genommen, was Verheerungen von
apokalyptischen Ausmaßen und zehntausende von Toten zur Folge gehabt
hätte.(3 )Das zweite Ziel bestand also darin, die Weltöffentlichkeit zu
schockieren, indem die wesentlichen Insignien amerikanischer Größe
versehrt und erniedrigt und die wirtschaftlichen (World Trade Center),
militärischen (Pentagon) und politischen (Weißes Haus) Symbole der
imperialen US-Hegemonie zerstört wurden.
Drittens wollte der Anschlag mediale Aufmerksamkeit erregen. Wie in einem
televisuellen Staatsstreich suchte der mutmaßliche Kopf der
Aggressionspläne die Bildschirme zu erobern, ihnen seine Bilder und die
Szenen seines Zerstörungswerks aufzudrängen. So übernahm er zum großen
Missfallen der US-Administration(4) die Kontrolle über sämtliche
Fernsehschirme der Vereinigten Staaten (und dazu der ganzen Welt). Er
enthüllte und zeigte die unerhörte Verwundbarkeit Amerikas, projizierte
seine bösartige Macht in alle Wohnzimmer und inszenierte eigenhändig die
Choreografie seines Verbrechens.
Seine Vollendung erfuhr dieser Narzissmus durch ein weiteres Bild, das zu
Beginn der Krise in Umlauf gebracht wurde, das Bildnis seiner Person:
Vor dem Hintergrund einer afghanischen Höhle sah man das Selbstbildnis
eines Mannes, dessen Augen eine befremdliche Güte ausstrahlen. Dieses
Bild war vor dem 11. September weitgehend unbekannt, jetzt machte es von
einem Tag auf den anderen den Al-Qaida-Chef Ussama Bin Laden zum
berühmtesten Mann der ganzen Welt.
Seit globale Großtechnik in der Lage ist, Bilder live um die Welt zu
senden, wusste man, dass die notwendigen Voraussetzungen für das
Auftreten eines "medialen Messianismus" gegeben sind. Vor allem der Fall
von Lady Di hat uns gelehrt, dass die Medien, wiewohl zahlreicher denn
je, im Grunde so gleichgeschaltet sind und so vereinheitlicht berichten
wie nie zuvor. Und wir wussten auch, dass früher oder später ein - wie
auch immer gearteter - elektronischer Prophet diese ganze machtvolle
Apparatur für seine Zwecke ausnutzen würde.(5)
Bin Laden war der Erste. Durch den Angriff vom 11. September verschaffte
er sich Zugang zu den Bildschirmen dieser Welt, um seine Botschaft zu
vermitteln. Für die einen ist er das böse Genie oder ein Doktor Mabuse
der Moderne, doch Millionen von Menschen, insbesondere in der
arabisch-muslimischen Welt, sehen in Bin Laden einen Helden, ja noch
mehr als einen Helden - einen Messias, der "von Gott erwählt und
geschickt wurde, die Menschheit vom Bösen zu befreien".
Ein Messias, der nicht zögert, in Verfolg dieses Ziels - und so paradox es
scheinen mag - einen Terrorismus neuen Typs zu erfinden.(6 )Wir alle
haben verstanden, dass wir es von nun an mit einem globalen Terrorismus
zu tun haben, global in seiner Organisation, aber auch in seiner
Reichweite und seinen Zielen. Ein Terrorismus, der nichts Bestimmes
fordert: weder staatliche Unabhängigkeit noch konkrete politische
Zugeständnisse noch die Errichtung eines bestimmten Regimes. Bislang hat
er für die Aggression vom 11. September nicht einmal offiziell die
Verantwortung übernommen. Diese neue Form des Terrors manifestiert sich
als eine Art Sühne oder Bestrafung für ein nicht näher bestimmtes
"allgemeines Verhalten" der Vereinigten Staaten wie der gesamten
westlichen Welt.
Sowohl Präsident George W. Bush - der von einem "Kreuzzug" sprach, bevor
er sich eines Besseren besann - als auch Bin Laden beschreiben die
Konfrontation als Kampf der Kulturen, ja als Religionskrieg. "Die Welt
ist in zwei Lager gespalten", betonte Bin Laden, "das eine agiert unter
dem Banner des Kreuzes, wie der Führer der Ungläubigen, Bush, erklärte,
das andere unter dem Banner des Islam."(7)
Nachdem die USA erstmals auf ihrem eigenen Grund und Boden angegriffen
wurden,(8) im Allerheiligsten ihrer Metropole und auf besonders
mörderische Art und Weise, beschloss ihre Regierung, die Karten der
internationalen Politik neu zu mischen. Der Rest der Welt hielt zunächst
den Atem an, weil man einen übereilten, impulsiven Gegenschlag
befürchtete. Doch unter dem Einfluss von US-Außenminister Colin Powell,
der sich als die weitsichtigste Person in der Bush-Administration
entpuppte,(9) brachten es die USA fertig, ruhig Blut zu bewahren und die
internationale Gefühlsaufwallung wie auch die Solidaritätsbekundungen
fast aller Regierungen zur Stärkung ihrer weltweiten Vormachtstellung zu
nutzen.
Seit dem Ende der Sowjetunion ist aller Welt klar, dass die USA die einzig
verbliebene Supermacht sind. Doch es gab auch manche Unwillige -
Russland, China, auf seine eigene Weise auch Frankreich -, die noch
zögerten, das Offenkundige anzuerkennen. Nun haben die Ereignisse vom
11. September jeden Zweifel beseitigt: Moskau, Peking, Paris und diverse
andere Regierungen erkannten die amerikanische Vorherrschaft
ausdrücklich an. Zahlreiche Staatsoberhäupter - allen voran der
französische Staatspräsident Jacques Chirac - pilgerten nach Washington,
um ihr Beileid zu bekunden, wie es offiziell hieß, tatsächlich jedoch,
um unbedingte Gefolgschaft zu geloben.
Die Gefolgsleute werden nicht gefragt
ALLE hatten verstanden, dass die Zeit der Ausflüchte vorbei war. "Wer
nicht für uns ist, ist für die Terroristen", hatte Bush gewarnt und
hinzugefügt, er werde sich an jeden erinnern, der sich in diesem
besonderen Augenblick passiv verhalte. Nachdem alle - einschließlich UNO
und Nato - ihre Loyalität bekundet hatten, handelte Washington souverän,
das heißt, ohne auf die Empfehlungen und Wünsche seiner Gefolgsleute die
geringste Rücksicht zu nehmen. Das Aktionsbündnis wurde je nach Bedarf
variabel gehandhabt: Für jede Mission suchten sich die USA die
geeigneten Partner, die bestimmte Aufgaben vorgeschrieben bekamen und
bei der Ausführung nicht den geringsten Spielraum hatten. Ein
US-amerikanischer Beobachter kam zu dem Befund: "Europas Beteiligung an
diesem Krieg erfolgt auf unilateraler Basis und gründet auf der klaren
Anerkennung einer einzigen Autorität: der amerikanischen
Befehlsgewalt."(10)
Das betraf nicht nur den militärischen Bereich. Auch im "unsichtbaren
Krieg" der nachrichtendienstlichen Informationsbeschaffung unterstellten
über 50 Länder ihre Geheimdienste der Befehlsgewalt von CIA und FBI. Auf
diese Weise wurden weltweit über 360 Verdächtige verhaftet und
beschuldigt, Kontakte zu Bin Ladens Al-Qaida-Netz zu unterhalten.(11)
Die Vormachtstellung der Vereinigten Staaten war schon vorher groß, jetzt
ist sie erdrückend. Neben den USA wirken die anderen Westmächte
(Frankreich, Deutschland, Italien, selbst Großbritannien) wie Zwerge.
Wie übermächtig das Einschüchterungspotenzial der USA tatsächlich ist,
stellten sie unmittelbar nach dem 11. September unter Beweis.
Ein Blick zurück: Als Bin Laden am 9. September General Ahmed Massud, den
Militärchef der Nordallianz, ermorden ließ, wollte er einen Mann
beseitigen, der für Washington nach den Attentaten wichtig werden
könnte. Die USA, so sein Kalkül, würden sich ohne Massud nicht auf die
Nordallianz stützen können. Sollten sie es dennoch versuchen - mit dem
Ziel, das Taliban-Regime zu stürzen, dessen Schutz er genoss -, würde
sich ihnen das 150 Millionen Einwohner zählende Pakistan in den Weg
stellen, eine bedrohliche Militärmacht, die zudem im Besitz von
Atomwaffen ist. Nie würde Islamabad die Zerschlagung der Taliban
akzeptieren, denn schließlich hatten sie es Pakistan ermöglicht, ein
uraltes Ziel zu verwirklichen: Afghanistan zu kontrollieren und es
faktisch auf ein Protektorat zu reduzieren.
Auch der nördliche Anrainer Russland würde - ohnehin verstimmt über Bushs
Lieblingsprojekt: den Raketenabwehrschild - den Amerikanern nie und
nimmer Stützpunkte bei seinen zentralasiatischen Verbündeten Usbekistan
und Tadschikistan zur Verfügung stellen. Nach Bin Ladens Vorstellungen
(die im Übrigen von gesundem Menschenverstand zeugten) hätten sich die
Vereinigten Staaten nach dem 11. September damit begnügen müssen, aus
großer Entfernung mit Marschflugkörpern zuzuschlagen - eine vielleicht
spektakuläre, aber weitgehend wirkungslose Antwort auf die Attentate.
Der Gang der Ereignisse zeigte, dass Bin Laden sich gewaltig getäuscht
hatte. Vor die Wahl gestellt, den Vereinigten Staaten zu helfen oder
aber in strategisch wichtigen Fragen erhebliche Risiken einzugehen -
etwa hinsichtlich des Kaschmirkonflikts, der Rivalität mit Indien und
des Besitzes von Atomwaffen -, war Pakistan binnen 24 Stunden bereit,
Afghanistan preiszugeben. Auch Russland zögerte keinen Augenblick.
Wladimir Putin war der erste ausländische Staatschef, der Bush am 11.
September kontaktierte und ihm die Solidarität seines Landes zusicherte.
Putins Zugeständnisse in Zentralasien beunruhigten seine Generäle
zutiefst. Neuerdings wird vereinzelt sogar eine Aufnahme Russlands in
die Nato erwogen.(12)
Im Klartext bedeutet die neue Haltung Russlands, dass weltweit kein
Militärbündnis mehr möglich ist, das ein Gegengewicht zu den USA bilden
könnte. Deren militärische Dominanz ist in ihrer Absolutheit nicht mehr
steigerungsfähig. Insofern stellt die seit dem 7. Oktober laufende
"Strafexpedition" gegen Afghanistan eine Furcht einflößende Warnung an
die Adresse aller Länder dar: Wer sich gegen die Vereinigten Staaten
erhebt, wird allein dastehen, wird ohne jeden Verbündeten bleiben und
sich der Gefahr aussetzen, in die Steinzeit zurückgebombt zu werden. Und
schon publizieren US-amerikanische Zeitschriften die Liste der nächsten
potenziellen "Ziele": Irak, Iran, Syrien, Jemen, Sudan, Nordkorea.
Eine weitere Lektion der Ereignisse nach dem 11. September liegt darin,
dass wir die Globalisierung als Hauptmerkmal unserer Zeit, aber auch als
ein verwundbares Gefüge erkennen. Deshalb sehen die Vereinigten Staaten
den dringenden Bedarf, als Begleitschutz für die Globalisierung einen
Sicherheitsapparat aufzubauen. Mit dem "Anschluss" Russlands, dem
Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) und dem weltweiten
Kampf gegen den Terrorismus - als willkommenem Vorwand zum Abbau von
Freiheit und Demokratie(13 )- scheinen alle Voraussetzungen für den
zügigen Aufbau eines globalen Sicherheitssystems vorzuliegen, das ohne
Zweifel einer umgestalteten Nato anvertraut wird.(14)
Al-Qaida hat die Zeichen der Zeit erkannt
GLEICHWOHL gibt es noch Stimmen, die der liberalen Globalisierung einen
Teil der Verantwortung für die Ereignisse des 11.September anlasten.
Denn die Globalisierung habe überall in der Welt zu mehr
Ungerechtigkeit, mehr Ungleichheit, mehr Armut geführt(15 )und damit die
Hoffnungslosigkeit und Verbitterung von Millionen Menschen derart auf
die Spitze getrieben, dass in der arabisch-muslimischen Welt die
Bereitschaft wächst, sich radikalen islamistischen Gruppen wie al-Qaida
anzuschließen und deren extreme Gewaltaktionen zu befürworten.
In dem Maße, wie die Globalisierung die Staaten geschwächt, die Politik
entwertet und Regulierungen abgebaut hat, kam sie dem Aufstieg von
Organisationen zugute, die sich durch weiche, nicht hierarchische, nicht
vertikale, netzartige Strukturen auszeichnen. Sowohl die global
agierenden Konzerne als auch die Nichtregierungsorganisationen haben von
dieser neuen Ausgangslage profitiert. Doch nicht nur sie - dieselben
Bedingungen ließen eine Vielfalt parasitärer Organisationen entstehen,
die sich die frei gewordenen Räume zunutze machen: Mafia, organisierte
Kriminalität, Sekten, terroristische Gruppen.(16)
Al-Qaida mit seinen multinationalen Ablegern und Finanznetzen, seinen
Medienkontakten und Kommunikationskanälen, seinem logistischen System
und humanitären Unterstützernetz, seinem Propagandaapparat, seinen
Filialen und Unterfilialen erweist sich mithin als eine Organisation,
die die Zeichen des globalen Zeitalters erkannt hat.
Die Geschichte kennt Stadtstaaten (Athen, Venedig), Regionalstaaten (zur
Zeit des Feudalismus), Nationalstaaten (im 19./20. Jahrhundert). Mit der
Globalisierung entsteht nun der Netzstaat, ja sogar der Einmannstaat,
dessen erstes Exemplar Bin Laden darstellt, obwohl solche Gebilde
einstweilen noch - so wie der Einsiedlerkrebs, der sich eine leere
Muschelschale sucht - einen leeren Staat (gestern Somalia, heute
Afghanistan) brauchen, um ihre Ambitionen zu realisieren.
Die Globalisierung fördert diese Entwicklung, so wie sie morgen das
Auftreten von Unternehmensstaaten begünstigen wird, die - wie Bin Laden
- ausgehöhlte, leere, entstrukturierte, mit endemischem Chaos
konfrontierte Staaten einnehmen und für ihre eigenen Zwecke gebrauchen
werden. Auch in dieser Hinsicht gibt sich Bin Laden als Furcht
einflößender Vorläufer künftiger Entwicklungen zu erkennen.
dt. Bodo Schulze
Fußnoten:
(1) Vgl. François Heisbourg, "Hyperterrorisme: la nouvelle guerre", Paris
(Odile Jacob) 2001. Pascal Boniface, "Les Guerres de demain", Paris
(Seuil) 2001.
(2) Dabei drängt sich die Frage auf, ob es nach dem 11. September noch
vernünftig ist, die Arbeit am Super-Airbus fortzuführen, der nicht nur
ökologischer Irrsinn ist, sondern in den Händen eines durchgedrehten
Piloten auch eine irrsinnige Waffe darstellt.
(3) Bei dieser Gelegenheit wurde auch bekannt, dass weder Atomkraftwerke
noch Staudämme so angelegt und gebaut sind, dass sie solchen zu Bomben
umfunktionierten Flugzeugen standhalten könnten.
(4) Die Regierung in Washington hat diesen Aspekt sofort begriffen und -
unseres Erachtens ungeschickt - daraufhin das Verbot erlassen, die
Leichen der Opfer von New York und Washington zu zeigen.
(5) Siehe Ignacio Ramonet, "Die Kommunikationsfalle: Macht und Mythen der
Medien", Zürich (Rotpunktverlag) 1999. In einem Fernsehinterview der BBC
hat James Rubin, Vizeaußenminister der Clinton-Administration, beteuert,
man werde es den Tätern nie vergessen, dass sie es geschafft haben,
"tausende von Amerikanern live im Fernsehen umzubringen" (Hervorhebung
der Redaktion). Und Andrea Böhm bemerkte in der taz, dass man am 11.
September wohl nirgends so sicher war wie im CNN-Studio.
(6) Siehe Jean Baudrillard, "Lesprit du terrorisme", Le Monde, 3. November
2001.
(7) Le Monde, 3. November 2001.
(8) Pearl Harbor, das am 7. 12. 1941 angegriffen wurde, lag auf Hawaii,
damals noch eine US-Kolonie.
(9) Siehe Paul-Marie de La Gorce, "Was Washington will", Le Monde
diplomatique, November 2001.
(10) International Herald Tribune, 21. November 2001.
(11) International Herald Tribune, 24. November 2001.
(12) Siehe Fn. 11.
(13) "Kurz nach dem 11. September war es vorbei mit dem Rechtsstaat in den
Vereinigten Staaten und in Europa", erklärte Freimut Duwe in Le Monde,
7. November 2001. Dazu Patti Waldmeir u. Brian Groom, "In Libertys
Name", Financial Times (London), 21. November 2001.
(14) International Herald Tribune, 21. November 2001.
(15) Dazu das Interview mit Kofi Annan, Le Figaro, 5. November 2001; siehe
auch Financial Times (London) 21. November 2001, El País (Madrid) 19.
November 2001, sowie das Interview mit Joseph E. Stiglitz, dem
diesjährigen Nobelpreisträger für Ökonomie, in Le Monde, 6. November
2001.
(16) Dazu "Géopolitique du Chaos", in der Reihe Folio Actuel, No. 67,
Paris (Gallimard-Galilée) 2000.
Le Monde diplomatique Nr. 6626 vom 14.12.2001, 111 Zeilen
IGNACIO RAMONET
haGalil onLine 19-12-2001 |