Ex(o)dus im Museum von Haifa:
Deutsche Künstler sagten Auftritte in Israel ab
haaretz.co.il - Dana Gillermann
Die Intifada hält internationale Künstler von Israel
fern, und die Anschläge in den USA haben sogar die in die Flucht
geschlagen, die bereit waren, nach Israel zu kommen. Nur drei Künstler
aus Düsseldorf nahmen an der Eröffnung der Ausstellung "Ex(o)dus" teil,
die am Samstag im Museum von Haifa stattfand.
Bei der Ausstellung werden Fotos und Ausstellungsstücke
von 13 bekannten, zeitgenössischen Künstlern aus Düsseldorf gezeigt. Zu
der Eröffnung hätten neun Künstler eintreffen sollen, sowie eine
Delegation der Kulturabteilung der Stadt Düsseldorf.
"Insgesamt kamen sechs Künstler nach Israel", sagt Dorit
Levita, die Kuratorin der Ausstellung. "Drei kamen Anfang letzter Woche,
noch vor dem Anschlag, und drei landeten hier am Dienstag, dem Tag des
Anschlags. Gleich nach ihrer Ankunft, als sie erfuhren hatten, was
passiert war, warfen sie mir vor, sie nicht über die Lage informiert zu
haben. Drei der sechs Künstler sind schon vor der Eröffnung der
Ausstellung wieder abgereist. Sie sagten, in solchen Zeiten möchten sie
bei ihren Familien sein."
Auch die deutsche Kulturdelegation hat ihr Kommen im
letzten Moment abgesagt. "Zuerst sagten sie, es gäbe keinen Flug, danach
sagten sie, sie hätten beschlossen abzusagen, denn aus ihrer Sicht
handle es sich um den Beginn des Dritten Weltkriegs. Sie haben völlig
panisch reagiert," sagt Levita, die diese Reaktion ziemlich verletzt
hat. "Was mich störte, war, dass ihre Reaktion absolut nicht mit der
Realität übereinstimmte. Die Beziehungen zwischen einem Kurator und
einem Künstler sind mehr als nur ein einmaliges Treffen, sondern
kontinuierliche Beziehungen, die sich mit dem Künstler entwickeln. Sie
hätten nicht flüchten, sondern Solidarität demonstrieren sollen." Im
November soll im Museum von Haifa ein großer Kongress über deutsche
Kunst stattfinden. Levita sagt, die Delegation habe ihre Teilnahme
zugesagt.
haGalil onLine
28-09-2001 |