Sicherheitslage laut VM "sehr gefährlich":
Hamas droht mit chemischen Waffen
Wie der 2. Kanal des israelischen
Fernsehens am Sonntagabend berichtete, droht die Hamas bei zukünftigen
Angriffen gegen israelische Ziele chemische Waffen zu benutzen.
Dem Bericht zufolge, hat die Hamas diese Mitteilung nach einer
strategischen Debatte abgegeben, die zu dem Ergebnis geführt hatte,
chemische Waffen zusätzlich zu konventionellen Bomben einzusetzen.
"Wenn wir diese Stufe erreichen [chemische Waffen zu benutzen], stehen
die Tore offen, um mit Allahs Hilfe Selbstmord-Anschläge zu entwickeln,"
so die Mitteilung. Außerdem sollen die von herumschiessenden Shrapnellen
aus der Bombe entstehenden Verletzungen verstärkt werden, um "ein
Massaker zu schaffen". (JERUSALEM POST)
Sicherheitszaun dient ausschließlich
Sicherheitsbedürfnissen und hat keine politische Implikation:
Der Verteidigungsminister zur Lage
Bei der wöchentlichen Kabinettssitzung
informierte der israelische Verteidigungsminister, Benjamin Ben-Eliezer,
über die aktuelle Situation bezüglich des palästinensischen Terrors.
Im Vergleich zu der Lage vor Operation
Schutzschild gäbe es einen merklichen Rückgang der terroristischen
Aktivitäten. Die Erfolgsrate bei der Vereitelung von Terroranschlägen
und offensiver Aktionen der israelischen Sicherheitskräfte sei sehr
hoch.
Trotzdem ist die Zahl der versuchten Anschläge, sowohl in Israel als
auch im Westjordanland und im Gazastreifen, weiterhin hoch, und diese
vereinzelt auch erfolgreich. Ben-Eliezer sprach detailiiert von den
Anschlägen der vergangenen Woche, bei der drei Israelis getötet und 20
weitere verletzt wurden.
Der Verteidigungsminister betonte, dass die Sicherheitslage sehr
gefährlich sei - aufgrund der wachsenden Motivation, Israel anzugreifen,
sowie der sich konstant wiederaufrüstenden Terror-Infrastruktur. Israel
beobachtet die Entwicklungen in der Palästinensichen Autonomiebehörde
und hält eine hohe Alarmstufe auch im Norden aufrecht.
Der Minister und der Generaldirektor der Verteidigungsministeriums
berichteten vom Beginn des Baus des Sicherheitszauns. Der Minister
betonte, dass dieser Zaun ausschließlich Sicherheitsbedürfnisse bezweckt
und keine politische Implikation hat.
Am Montag sagte Ben-Eliezer gegenüber dem israelischen Rundfunk, dass
Israel weitere Terroranschläge durch fünf palästinensiche
Selbstmord-Terroristen drohen. Die Sicherheitsbehörden verfügten über
entsprechende Informationen. Einem Bericht der Zeitung YEDIOTH AHARONOTH
zufolge handelt es sich um drei Männer und zwei Frauen.
Am Montagmorgen hat sich ein Palästinenser in der Nähe einer
israelischen Grenzpatrouille in die Luft gesprengt. Nach Angaben der
Polizei wurde ausser dem Terroristen niemand getötet oder verletzt. Der
Vorfall ereignete sich in der Nähe der israelsich-arabischen Ortschaft
Marja, nahe an der Grenze zum Westjordanland. Vermutlich war der Täter
auf dem Weg zu einem Anschlag in eine israelische Stadt, und zündete den
mitgetragenen Sprengsatz, als er fürchtete von den Grenzpolizisten
kontrolliert zu werden.
Sicherheitsrelevante Erkenntnisse:
Verhör eines Tansim-Terroristen
Am 6. Juni 2002 hat die Israel
Security Agency (ISA) den 25 Jahre alten Amin Amr Ziad aus El Bireh
festgenommen. Das Tanzim-Mitglied gab bei der Befragung zu, am
Selbstmord-Anschlag von Amar Shkukani am 24. Mai 2002 in Tel Aviv
beteiligt gewesen zu sein. Der Anschlag wurde durch einen israelischen
Wachmann vereitelt, der den Terroristen erschoss und damit dessen
mitgetragenen Sprengsatz zur vorzeitigen Explosion brachte.
Nach Aussage Ziads trat Muhammed Abu
Hamid, ein Bruder des hochrangigen Fatah-Führers Nasser Abu Hamid im
Westjordanland, an ihn heran, im Rahmen der Al-Aqsa-Brigaden an
terroristischen Aktivitäten teilzunehmen. Ziad war dabei, als Abu Hamid
Shkukani von der Durchführung des Selbstmordanschlags überzeugte. Das
Auto wurde präpariert und einige Tage vor dem geplanten Anschlag mit 130
kg Sprengstoff beladen.
Abu Hamid informierte Ziad, dass er den
Sprengstoff für die Bombe in Ramallah von Abed Abed erhalten habe. Abed
ist ein Mitglieder der Force 17, Arafats Leibgarde. Der Anschlag sollte
eigentlich auf der Jaffa Straße in Jerusalem unweit dem Restaurant
Sbarro verübt werden, das Ziel wurde jedoch geändert und Tel Aviv
angepeilt.
Amin Amr Ziad gab zu, auch an mehreren
Schuss-Angriffe auf Psagot, Beit El und Tira beteiligt gewesen zu sein.
Außerdem sagte er aus, dass er als Waffenhändler mit Waffen aus
Jordanien gehandelt hat. Die Waffen wurden mit Fahrzeugen der
Palästinensichen Autonomiebehörde mit Benutzung von VIP-Dokumenten gegen
hohe Bezahlung über die Jordan-Brücken geschmuggelt. Viele Waffen hätte
er auch an den Kommandeur der Spezialkräfte, Bashir Nafa, verkauft.
(Mitteilung aus dem Büro des Premierministers)
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hagalil.com / 17-06-02
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