Israelische Beteiligung
an der Koalition gegen den Terror:
Sich nicht vordrängen und auch nicht eingeschnappt
sein
Der amerikanische Außenminister hat gestern
angedeutet, eine israelische Beteiligung an der Koalition gegen den
Terror sei eine sensible und problematische Angelegenheit.
In Israel fühlen sich viele brüskiert und einige sind
bereits eingeschnappt: "Wie kann es sein, dass die USA uns, ihre
natürlichen Verbündeten, aus dem Krieg gegen Ousama Bin-Ladn
ausschließt?"
Die Erklärung ist einfach: Natürlich sind sich die USA
völlig darüber im Klaren, dass Israel ihnen im Krieg gegen den Terror
zur Seite steht, was sie jetzt aber dringend brauchen, und was ihnen
sowieso schon schwerfällt, sind moslemische Führer die bereit sind sich
an der Koalition zu beteiligen. Eine öffentliche Bestätigung des
amerikanisch-israelischen Bündnisses kann bei der Suche nach solchen
Verbündeten nur eine unnötige Hürde sein, für die Amerikaner, aber auch
für die moderaten unter den arabischen Politikern.
Man sollte jetzt nicht den Beleidigten spielen und sich
auch nicht vordrängen. Man muss den USA in aller Ruhe versichern, dass
wir ihnen jede erdenkliche Hilfe zukommen lassen werden -
geheimdienstliche und andere.
Fehler, die das Werben um Unterstützung in der
arabischen Welt unnötig erschweren wurden bereits gemacht. Jede
Rhetorik, die dem Kampf der westlichen Welt gegen den Terror die Färbung
eines Religionskriegs verleiht, mindert die Aussicht auf Erfolg. Das
Reden von einem "Kreuzzug" gegen den Jihad könnte den Konflikt nur
verstärken.
haGalil onLine
21-09-2001 |