Quellen sagen, Syrien drängt Hamas,
die Anschläge wieder aufzunehmen
Nachrichtenartikel von Ze'ev Schiff,
Ha'aretz, 20.05.2002,
www.haaretzdaily.com
Entgegen den saudi-arabischen
Forderungen an Yassir Arafat und die palästinensischen Organisationen,
von Selbstmordanschlägen Abstand zu nehmen, übt Syrien Druck auf Hamas
und Islamischen Dschihad aus, ihre Selbstmordanschläge gegen Israel
wieder aufzunehmen.
Sicherheitsquellen sagen, der Druck der
Saudis auf Hamas, die Selbstmordanschläge zu stoppen, hätte zu heftigen
internen Auseinandersetzungen in der Führungsriege geführt. Während in
der Öffentlichkeit geleugnet wird, dass die Saudis solchen Druck
ausüben, ist bekannt, dass es einige Personen in der lokalen
Hamas-Führung gibt, die sagen, es wäre das beste, dem saudischen Wunsch
Folge zu leisten. Dies wäre eine zeitlich begrenzte und taktisch kluge
Sache.
Unter denjenigen, die einen Stopp der
Selbstmordanschläge bevorzugen, ist der Kopf des militärischen Flügels,
Salah Shehade aus Gaza, den Israel für den Terroranschlag verantwortlich
hält, der Anfang des Monats in Rishon Letzion ausgeführt wurde. Hierbei
waren 15 Menschen getötet worden.
Der saudische Druck stammt von der
Absprache zwischen Washington und Riad, die während des kürzlichen
Besuches von Kronprinz Abdullah bei Präsident George Bush getroffen
worden war.
Davor war bekannt geworden, dass die
Saudis Hamas und die Familien von Selbstmordattentätern mit Geldern
unterstützen. Dies war aus vielen Dokumenten, die die IDF während der
Operation "Schutzschild" beschlagnahmt hatten, ersichtlich geworden.
Auf der anderen Seite spielt Syrien ein
vollkommen anderes Spiel. Obwohl der syrische Präsident Bashar Assad am
Gipfel in Sharm el Sheich teilgenommen hat, ist bekannt, dass er dennoch
Hamas drängt, ihre Operationen wieder aufzunehmen. Der Islamische
Dschihad hat bereits eingewilligt, dies zu tun. Syrien hat Hamas
finanzielle Hilfe zugesagt, wenn sie ihre Selbstmordanschläge erneut
startet.
Einerseits fürchtet Damaskus die direkte
militärische Konfrontation mit Israel und hat auf Forderungen von
US-Außenminister Colin Powell reagiert, indem es die Hisbollah
zurückhielt. Andererseits hält Damaskus seine aggressive Haltung
gegenüber Israel aufrecht.
Es wird angenommen, dass Syrien seine
Anstrengungen mit Teheran koordiniert. International gesehen hat dies
die ungewöhnliche Situation geschaffen, dass ein Staat, der im
UN-Sicherheitsrat sitzt, eindeutig aggressive Schritte vornimmt. Der
amerikanische Geheimdienst weiß über all dies Bescheid. Unterdessen
unterlässt es Bush, Syrien in die "Achse des Bösen" einzuschließen.
haGalil onLine
20-05-2001 |