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MEMRI Special Dispatch – 21. Oktober 2002

Buch über Ritualmordvorwurf:
Bestseller auf Damaszener Buchmesse

Die in London erscheinende arabischsprachige Tageszeitung al-Hayat berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über den Erfolg des Buches "Die Matzen von Zion" auf der 18. Internationalen Buchmesse in Damaskus, die vom 08.-18. Oktober 2002 stattfand. Das Buch des syrischen Verteidigungsministers Mustafa Tlass, das erstmals zu Beginn der 80er Jahre auf Arabisch veröffentlicht wurde, erzählt die Geschichte eines vermeintlichen Ritualmordes, der 1840 von Damaszener Juden an einem Pater und dessen Gehilfen begangen wurde, um mit dem Blut der Opfer das traditionelle Gebäck anlässlich des Pessah-Festes zuzubereiten. Trotz zahlreicher Proteste, die die Veröffentlichung des Buches in der Vergangenheit auslöste, berichtet al-Hayat von einer Neuauflage in mehreren Sprachen, die auf der Buchmesse zu einem Bestseller wurde. 

Verschiedene Versionen dieses Damaszener Ritualmordvorwurfes fanden sich in den letzten Jahren immer wieder in arabischen Zeitungen. Erst kürzlich entwickelte sich in ägyptischen Zeitungen eine Debatte um ähnliche Vorwürfe, nachdem ein Pariser Gericht ein Verfahren wegen Anstachelung zum Rassenhass gegen Ibrahim Nafie, dem Herausgeber der ägyptischen Tageszeitung al-Ahram wegen der Veröffentlichung einer solche Geschichte einleitete. 

Der folgende Artikel erschien am 21. Oktober 2002 auf der Titelseite der Zeitung unter der Überschrift ""Die Matzen von Zion" unter den am meisten verkauften Büchern auf der syrischen Buchmesse":

"Auch zwanzig Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen stößt das Buch "Die Matzen von Zion" des syrischen Verteidigungsministers Mustafa Tlass bei den Besuchern der 18. Internationalen Buchmesse in Damaskus auf Interesse. 

Um der Nachfrage nach dem Buch gerecht zu werden, beschloss der Verlag "Dar Tlass für Studien, Übersetzungen und Verlag" die Herausgabe einer achten Auflage in arabischer Sprache, die zusätzlich zu einer englischen, französischen und italienischen Ausgabe veröffentlicht wird. Eine Quelle im Verlag erklärte gegenüber al-Hayat, 20000 Exemplare von jeder Ausgabe von "Die Matzen von Zion" seien gedruckt worden, womit das Buch das auflagenstärkste unter den 600 Titel des Verlages ist, bei 38000 Titeln auf der gesamten Messe. Der Mitarbeiter des Verlages wies darauf hin, dass "der Zuspruch zu dem Buch auf den Wunsch der heranreifenden Generationen zurückgehe, etwas über die Verhältnisse der Juden, über ihr Mitwirken bei der Belästigung der Araber und anderer Menschen zu erfahren und die Grundlagen zu kennen, die sie zum Mord an anderen antreiben."

Seit seinem Erscheinen hat das Buch Diskussionen und Aufsehen ausgelöst, da es "historische Dokumente" enthält, die die Geschichte des Mordes an Pater Tuma al-Kabushi und seines Dieners Ibrahim Imara durch einige Juden im Jahre 1840 erzählt. Nach dieser Erzählung geschah der Mord, der sich im Damaskus, "das unter dem Einfluss der Konsule der europäischen Staaten stand", um aus dem Blut der beiden "die Matzen Zions" zum Pessah-Fest herzustellen.

"Jeder der Konsule arbeitete unter dem Deckmantel des Schutzes der Minderheiten für seinen eigenen Erfolg, der französische Konsul berief sich auf die Protektion der Katholiken, der russische auf die Protektion der Orthodoxen, der österreichische zusammen mit dem preußischen (deutschen) und dem englischen auf den Schutz der Juden." 

Gegen diese Erzählung erhob sich israelische Kritik, die es als ein weit verbreitetes Märchen über jüdische religiöse Riten bezeichnete. 

Das Neue an der achten Auflage ist ein Kapitel mit einer Übersetzung des Buches "Der kleiner Prager Märtyrer", das die Geschichte vom Tod des jungen Burschen Simon Abeles im Jahre 1694 in Prag erzählt. Zusätzlich enthält es Details über das Aufsehen, welches das Buch seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe im Jahr 1985 erregte. Sie umfassen Informationen über die Bemühungen des Rabbiners Marvin Heir vom Simon Wiesenthal Center in Los Angeles, der dem ehemaligen amerikanischen Außenminister George Shultz eine Kopie des Buches schickte, um ihn zum Handeln zu bewegen. Darauf folgten offizielle Proteste, die die amerikanische Botschaft und die Botschaften anderer europäischer Staaten beim syrischen Außenministerium einreichten. Andere Details beziehen sich auf Briefe des jüdischen Zentrums an den ehemaligen französischen Präsident François Mitterand, in dem er aufgefordert wurde, die Universität Sorbonne wegen des Vorwurfs des Antisemitismus gegen Tlass daran zu hindern, eine Diskussion seiner Doktorarbeit "Die strategische Methode von Marshall Jokof" zuzulassen. 

Die offizielle syrische Antwort darauf war: "Wir sind keine Rassisten und keine Feinde der semitischen Religionen, unter ihnen das Judentum. Wir sind gegen den Zionismus." Tlass erklärte schließlich: "Kennen sie die Bedeutung des Wortes "Semitismus", gegen den ich ihrem Vorwurf nach Feindschaft hegen soll? Wissen sie, dass ich Araber bin, und dass die Araber Semiten sind? Wissen sie, dass die Feindschaft gegen Araber Antisemitismus bedeutet?" 

Im Vorwort des Buches macht Tlass daher dem Leser die Zusage, "die Ausgaben zu überarbeiten und jeder Ausgabe ein neues Dokument oder ein neues Kapitel hinzuzufügen, das Licht auf die Entstellungen der Tora und auf die Verbrechen ihrer religiösen Riten wirft. Ausgehend von dem Glauben an das Wort: "Was den Schaum betrifft, so vergeht er als Abfall. Was aber das betrifft, was für die Menschen von Nutzen ist, so bleibt es in der Erde. So prägt Gott die Gleichnisse." (Sure Der Donner, 17)"

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