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Eine Analyse zur saudischen Initiative:
Nette Idee aber kein Plan

Von Zvi Bar’el, Ha’aretz, 27.02.2002

Je schneller die Initiative des saudischen Kronprinzen Abdullah in Schwung kommt, desto schneller wachsen auch die Zweifel bezüglich der wesentlichen Fragen, die dieser Vorschlag nicht beantwortet.

Einerseits ist es positiv, dass diese Initiative einen Horizont eröffnet, nach dem Israel schon immer gesucht hat: nicht nur die Anerkennung von Israels Existenz und das Recht, in Frieden zu leben –wie der Fahd-Plan im Jahr 1981 vorschlug- sondern die volle Normalisierung der Beziehungen. Dies ist ein strategischer Wechsel in der arabischen Gangart und eine neue Grundlage für die offizielle arabische Position – wenn der Initiative nächsten Monat beim Gipfeltreffen der arabischen Liga in Beirut zugestimmt wird.

Andererseits braucht diese Initiative eine deutlichere Aufklärung, besonders durch andere arabische Länder. So nimmt die Initiative z. B. Bezug auf Israels Rückzug aus allen besetzten Gebieten, aber sie erwähnt mit keinem Wort die Flüchtlinge. Ohne irgendeine Lösungsform für das Flüchtlingsproblem wird es dem Libanon jedoch nicht möglich sein, diese Initiative zu akzeptieren, denn Beiruts Hauptinteresse im israelisch-palästinensischen Konflikt liegt darin, dass es die 300.000 palästinensischen Flüchtlinge los wird, die im Libanon leben. Und wenn der Libanon diese Initiative nicht akzeptiert, wird es Syrien auch nicht möglich sein. Auf diese Art wird es schwer sein, ein Gipfeltreffen abzuhalten, bei dem Einstimmigkeit erwünscht ist.

Eine andere Frage ist Jerusalem. Um es präziser zu sagen: die Zugeständnisse, die die Palästinenser bezüglich dieser Frage bereit sind zu machen. Es ist nicht klar, ob Saudi-Arabien palästinensischen Zugeständnissen bezüglich der heiligen Stätten zustimmen wird, nachdem es in der Vergangenheit erklärt hat, dass Jerusalem nicht ausschließlich ein palästinensisches Thema ist. Wird Saudi-Arabien eine eigene Agenda präsentieren oder wird es Israel und den Palästinensern erlauben, diesbezüglich einen eigenen Handel abzuschließen? Die Initiative lässt auch keinerlei Plan für Teilziele erkennen. Sie betrachtet alle Wege –Syrien, Libanon und die Palästinenser- als einen. Selbst wenn also separate Abkommen mit den Palästinensern oder den Syrern erzielt werden sollten, sind die arabischen Staaten demnach nicht verpflichtet, den saudischen Plan umzusetzen.

Außerdem besteht die Frage, wie der Plan überhaupt umgesetzt werden soll. Im Libanon sagte man gestern, dass die Initiative angenommen werden kann, weil sie die offizielle arabische Position, die die Durchführung der UN-Sicherheitsresolutionen 242 und 338 fordert, nicht ablehnt. Was die Normalisierung angeht, so sagen die Libanesen, dass das ägyptische Modell auch ihnen dienen könnte: Offizielle Anerkennung des israelischen Staates: Ja. Normalisierung der Beziehungen: Nein. Saudi-Arabien beabsichtigt zu diesem Zeitpunkt nicht, dem Plan irgendwelche Details hinzuzufügen. Gemäß ägyptischer Quellen haben die Saudis im Moment alles gegeben, was sie geben können. Nun wollen sie die amerikanische Reaktion sehen und zwar nicht in allgemein gehaltenen Aussagen von Sprechern der Regierung, sondern in handfesten Aktionen, wie z. B. amerikanischen Druck auf Israel, seine Politik zu ändern...

haGalil onLine 05-03-2002

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