hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!
 

MEMRI Special Dispatch – 27.10.2003

Saudische Tageszeitung:
Deutsche Debatte um Fahd-Akademie richtet sich gegen die arabisch-islamische Kultur

Die in Deutschland nach Berichten von Panorama und dem Spiegel entfachte Debatte um die König-Fahd-Akademie in Bonn, die seit 1995 muslimischen Kinder ein am saudischen Muster angelehntes Curriculum anbietet, hat auch in Saudi-Arabien für Aufmerksamkeit gesorgt.

In der Zeitung Al-Watan vom 23.10. präsentierte ein Kommentar der Redaktion deren Sicht der Dinge: Demnach ginge es im Streit um die Schließung der Bildungseinrichtung gar nicht wie in Deutschland behauptet um die mangelnden Bemühungen der Akademie um Integration und etwaige Verbindungen zum Terrorismus. Vielmehr stecke eine generelle Ablehnung der arabisch-islamischen Kultur hinter einer Kampagne gegen im Westen angesiedelte arabisch-islamische Institutionen. Dies heize den Kampf der Kulturen noch weiter an. Im Folgenden der Wortlaut des Artikels:

"Die Kampagne gegen die Bonner König-Fahd-Akademie und der Kampf der Kulturen"

Die Kampagne seitens der Medien und einiger anderer deutscher Kreise gegen die König-Fahd-Akademie in Bonn scheinen auf den ersten Blick ein Teil des so genannten Kriegs gegen den Terror zu sein. In ihrem Kern gehört sie jedoch zu einem rassistischen Hetzfeldzug gegen all jene Einrichtungen, die im Westen die arabische und islamische Kultur repräsentieren.

Am Anfang der Kampagne gegen die Akademie stand der Verdacht, dass einer ihrer Mitarbeiter in Verbindung mit dem Terrorismus steht. Dann wendete man sich dem schlechten Deutschunterricht in der Akademie und der mangelnden Vorbereitung ihrer Absolventen für deren Studium an deutschen Universitäten zu. Was ja heißt, dass diese Bildungseinrichtung einer realen Zielsetzung folgt und nicht irgendwelche verborgenen Absichten hegt –anders als die Helfer Israels und des Zionismus in Deutschland, die versuchen, die deutsch-arabischen Beziehungen zu verschlechtern und einen Kulturkampf zwischen dem Westen und dem Islam zu entfachen.

Wenn die verfälschende Medienkampagne gegen die Akademie zu rechtlich unbegründeten Maßnahmen gegen die Akademie oder gar zu ihrer Schließung führt, würde dies unweigerlich den deutsch-arabischen Beziehungen schaden. Schließlich könnten solche Schritte nicht einfach ruhig hingenommen werden. Betreffen derlei Maßnahmen doch nicht bloß eine einzelne Institution oder einen Staat, sondern stellen vielmehr ein Zeichen für den mangelnden Respekt gegenüber der arabischen Kultur und ein böses Vorzeichen für einen zielgerichteten Angriff auf den Islam insgesamt dar – ein Angriff, der die Ereignisse vom 11. September ausnutzt, um gegen [missliebige] islamische Einrichtungen in Nordamerika und Europa vorzugehen. Vor diesem Hintergrund sollte die Angelegenheit im Rahmen der Arabischen Liga und der Islamischen Konferenz diskutiert werden, wo mit Blick auf die 36 deutschen Bildungseinrichtungen in der arabischen Welt und die unzähligen deutschen Kultureinrichtungen in der islamischen Welt gemeinsame Antworten gefunden werden sollten.

Wir sind uns der Bedeutung des Dialogs zwischen dem Westen und der islamischen Welt sowie der Notwendigkeit des kulturellen und gedanklichen Austauschs im Sinne eines aufrichtigen gegenseitigen Verständnisses bewusst. All dies dient der Verwirklichung einer [harmonischen] friedlichen Welt, die auf einer großen Vielfalt von Kulturen und Lebensformen beruht. Dieses hohe Ziel kann allerdings nicht erreicht werden, wenn es nur von einer Seite verfolgt wird und die andere kontraproduktive Maßnahmen ergreift. Vielmehr erfordert es einen von beiden Seiten gleichermaßen geteilten Willen sowie ein von gegenseitigem Vertrauen geprägtes Vorgehen. Gerade das ist aber wegen der Selbstüberhöhung der westlichen Kultur und ihren Verhaltensweisen gegenüber den anderen beinahe gänzlich verschwunden. Und dies ist es, was zu kulturellen Auseinandersetzungen [i.S. von: Kampf der Kulturen] führt, aus denen dann auch solche Kämpfe entstehen könnten, welche die globale Stabilität und den Weltfrieden beeinträchtigen. Dies muss man immer berücksichtigen, wie klein der Funken auch sein mag, der die Lunte entzündet - zum Beispiel die Schließung von Kultur- und Bildungseinrichtungen."

THE MIDDLE EAST MEDIA RESEARCH INSTITUTE (MEMRI)
eMail:
memri@memri.de, URL: www.memri.de
© Copyright 2002. Alle Rechte vorbehalten.

hagalil.com 28-10-03

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved