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Palästinensische Sicherheitsdienste aktiv:
12 Waffenschmuggeltunnels im Gazastreifen versiegelt

Auszüge aus einem Nachrichtenartikel von Ze'ev Schiff, Ha'aretz, 25.02.2005
Übersetzung Daniela Marcus

Palästinensische Sicherheitsdienste haben kürzlich zwölf Waffenschmuggeltunnels entlang der Philadelphi-Route an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten lokalisiert und versiegelt, sagten Sicherheitsquellen.

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) sind zufrieden mit den palästinensischen Bemühungen, die vom Vorsitzenden der palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, angewiesen worden waren. Gleichzeitig haben die palästinensischen Erfolge aber die lang gehegte Meinung in den Institutionen der israelischen Verteidigung gestärkt, nach der die Existenz der Waffenschmuggeltunnels von der stillschweigenden Kooperation der PA abhängig ist.

Abbas’ Vorgänger, Yassir Arafat, erlaubte den PA-Sicherheitsdiensten nicht, gegen die Tunnels vorzugehen, weshalb diese Tunnels als Kanal für die meisten Waffen- und Munitionslieferungen, die von palästinensischen Gruppen gegen die IDF verwendet wurden, dienten.

Die meisten der Tunnels werden von der Hamas und den Volkswiderstandsgruppen unterhalten; nur wenige werden von professionellen Waffenschmugglern betrieben; zu ihnen gehören auch einige, die ranghohe Posten in PA-Sicherheitsdiensten im Gazastreifen inne haben. Der Erfolg der PA bezüglich der Auffindung dieser Tunnels beruht hauptsächlich auf ihrer Möglichkeit, Geheimdienstinformationen innerhalb der palästinensischen Gesellschaft zu sammeln.

Die Ägypter könnten ähnliche Erfolge bezüglich der Tunnels auf ihrer Seite der Grenze aufweisen, sagen israelische Verteidigungsquellen. Doch in der Praxis ist die ägyptische Aktion gegen die Tunnels unbedeutend. (…)

Die Palästinenser haben ihre Bemühungen gegen die Schmuggeltunnels offenbar deshalb verstärkt, weil sie Israel und die USA davon überzeugen wollen, dass die IDF ihre Positionen entlang der Philadelphi-Route gleichzeitig mit dem Rückzug aus dem Gazastreifen verlassen soll. Gegenwärtig ist vorgesehen, dass die IDF selbst nach Ausführung des Abkopplungsplans entlang der Philadelphi-Route stationiert bleibt, um den Waffenschmuggel in den Gazastreifen zu unterbinden. Die israelische Regierung hat keine Vorbehalte gegen das Verlassen der israelischen Positionen, wenn ein Ende des Waffenschmuggels zugesichert werden kann. Das Problem ist, dass die gegenwärtige Feuerpause zerbrechlich ist. Sollte sie kollabieren, könnte die PA Gefahr laufen, wieder einen umfangreichen Waffenschmuggel zu erlauben.

In diesem Fall würden Schmuggler wohl sogar versuchen, besser entwickelte Waffen, wie z. B. Katjuscha-Raketen oder Flugabwehrraketen in den Gazastreifen zu bringen, und diese könnten die Art des Krieges verändern.

Seit Beginn der Intifada hat die IDF mehr als 100 Waffenschmuggeltunnels entlang der Philadelphi-Route zerstört. (…)

Während die Armee die Fortschritte der PA hinsichtlich dieser Tunnels lobt, sagt sie, die PA sei auf anderen Gebieten nur teilweise erfolgreich. Sie versucht, das Abfeuern von Kassam-Raketen und Mörsergranaten auf israelisches Gebiet zu verhindern. Und kürzlich gab es mehrere Berichte über PA-Truppen, die das Feuer auf Kassam-Zellen eröffneten, nachdem diese Befehlen, das Gebiet, aus dem die Kassam-Raketen abgefeuert werden, zu verlassen, nicht nachgekommen waren. In einigen Fällen haben PA-Truppen sogar Mitglieder solcher Zellen, die hauptsächlich zur Hamas gehörten, verhaftet. Solche Schritte werden von der palästinensischen Öffentlichkeit größtenteils unterstützt. Die palästinensische Öffentlichkeit ist des Kämpfens müde und es gab sogar Fälle, in denen palästinensische Bürger die Sicherheitsdienste der PA angerufen haben, um über Kassam-Zellen in ihrer Gegend zu berichten.

Hamas, die den Wunsch der palästinensischen Öffentlichkeit nach Ruhe nachvollzieht, reduzierte ihre Aktivitäten bedeutend. Die Kombination aus Hamas’ Zurückhaltung und den energischeren Maßnahmen der PA ließ die Zahl der Anschläge auf israelische Ziele im Gazastreifen in den letzten zwei Wochen um 85 % vom früheren Level mit ca. 100 Angriffen pro Woche fallen.

Abbas hat seinen Truppen auch befohlen, Recht und Ordnung umzusetzen. Deshalb haben palästinensische Polizisten kürzlich viele illegal gebaute Häuser in Gaza abgerissen. Sie haben auch damit begonnen, Strafzettel auszustellen.

Allerdings hat die PA auf Grund ihres Wunsches, sich aus offenen Kämpfen mit den Terrororganisationen zurückzuhalten, bisher nicht deren Waffen konfisziert. Sie hat auch nichts gegen sonstige ihrer militärischen Aktionen unternommen. Deshalb fahren diese Organisationen damit fort, ungestört Kassam-Raketen herzustellen. Sie bauen außerdem mehr Raketen- und Mörserfabriken. Zusätzlich geben sie ihren Mitgliedern intensives militärisches Training.

Insgesamt jedoch ist Israel der Meinung, dass der Trend positiv sei. Es hofft, Abbas werde die Operationen seiner Truppen ausweiten und einen wirklichen Waffenstillstand schaffen. Deshalb versucht die Armee, auf Vorfälle palästinensischer Gewalt nicht zu reagieren, um Abbas die Zeit zu geben, die Fähigkeit der PA, Recht und Ordnung umzusetzen, zu entwickeln.

hagalil.com 25-02-2005

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