Wir müssen noch einmal ganz vorne beginnen:
Alles neu aufbauen
"Hinter
uns liegen 32 Monate des Wahnsinns" sagte der palästinensische Minister
Hisham Abed El-Rasak bewegt bei dem geschlossenen Treffen mit Sharon.
Bis zum letzten Moment standen die Verhandlungen zwischen Dahlan und
Gil’ad kurz vor dem Platzen. Um sie zu retten, wurden Dov Weissglas und
das Team von Condoleezza Rice alarmiert.
Eigentlich gibt es zwischen den Seiten kein
geschriebenes Abkommen, und bei einem Teil der Übereinkünfte handelt es
sich um "Gentleman Agreements". Sharon bei dem Treffen: "Ich sah
Abu-Masen im Fernsehen, wie er mit den Familien der Häftlinge spricht
und verstand, womit er sich auseinandersetzen muss". Diese Woche
begannen die Palästinenser, 800.000 neue Schulbücher zu drucken, ohne
Hetze.
Sharon hat sich nicht alleine in dieses Abenteuer begeben: er achtet
darauf, dass seine Minister vollwertige Partner sind. Die Kontakte mit
den Palästinensern werden nicht mehr von Gesandten oder Geschäftsleuten
geführt, sondern alles findet auf staatlicher Ebene statt. Übermorgen
findet endlich ein Treffen zwischen Mofas und Dahlan statt. Im Gegensatz
zu früher nehmen an diesem Treffen keine Assistenten teil und es wird
nicht aufgenommen. Gerade deshalb könnte es sein, dass dieses Treffen
großen Einfluss haben wird.
M'ariw brachte ein Interview mit Rashid Abu-Shabak, dem Leiter der
präventiven Sicherheitskräfte im Gazastreifen und "starken Mann
Dahlans". Abu-Shabak spricht von der "historischen Bedeutung" des
Abkommens: "Hier bietet sich endlich eine Gelegenheit, den blutigen
Kreis zu durchbrechen und die Gewalt zu beenden. Wir müssen noch einmal
ganz vorne beginnen, alles neu aufbauen. Es hat keinen Sinn, darüber zu
diskutieren, wer begonnen hat. Das ist jetzt völlig egal". Auf die
Frage, ob die Hamas die drei Monate Feuerpause nicht nützen werde, um
sich neu zu stärken, sagt er: "Das ist ein Fehler. Man sollte jetzt
nicht spekulieren. Wir haben mit unseren Organisationen eine Feuerpause
vereinbart, das stimmt. Aber warum ist es Ihnen erlaubt, Verhandlungen
mit den Siedlern zu führen, die für jeden geräumten Outpost zwei neue
errichten, und uns ist es verboten, mit der palästinensischen Opposition
zu sprechen? Wichtig ist, dass keine Anschläge stattfinden, und dafür
sind wir verantwortlich. Wir haben jetzt zwei Spezialeinheiten mit je
1000 Polizisten, eine in Gaza und eine in Han Junes, die die öffentliche
Ordnung bewahren sollen. Das ist ein erster Schritt, unsere Einheiten
werden noch verstärkt und organisiert werden, dabei werden uns die
Amerikaner helfen. Sie müssen uns Zeit geben."
Quellen: Jedioth achronoth (Shimon Shiffer) und M'ariw (Ben Caspit)
Photo (israel.de):
Außenminister Silvan Shalom und der palästinensische
Informationsminister Nabil Amr (Fatah) haben sich am Montag in Jerusalem
getroffen, um über die gemeinsame israelisch-palästinensische
Zusammenarbeit bezüglich der antiisraelischen und antijüdischen Hetze in
der Palästinensischen Autonomiebehörde zu sprechen.
hagalil.com
13-07-03 |