Arafats Gesundheitszustand:
Qurei will verhandeln
Der palästinensische Ministerpräsident Abu Allah
(Ahmed Qurei) äußerte sich in einem Interview mit der Tageszeitung
Ma'ariv: "Ich bin sofort zu Verhandlungen mit Israel bereit, und ich
glaube, dass ich mit Sharon zusammenarbeiten kann. Es besteht die
Aussicht auf Änderungen und Erfolge." Aus israelischen
Sicherheitskreisen verlautete, dass man Ahmed Qurei von Anfang an
behilflich sein werde.
Qurei fügte hinzu, dass er auf die gemeinsame Arbeit
mit der israelischen Regierung und das Ende der Auseinandersetzungen
(wörtl. Feuerpause) hoffe und bat um die Gelegenheit, die
Verschlechterung der politischen Situation aufzuhalten.
Qurei wird am Donnerstag seine Regierung dem
palästinensischen gesetzgebenden Rat vorstellen. Wenn es keine
kurzfristige Änderung gibt, wird das Parlament der Regierung das
Vertrauen aussprechen, und in der kommenden Woche wird die neue
Regierung ihre Arbeit aufnehmen. Führende israelische Stellen teilten
diese Woche mit, dass die israelische Regierung mit der
palästinensischen zusammenarbeiten wird. Wenn man einen wirklichen
Partner auf der palästinensischen Seite habe, könne man die
Verhandlungen wieder aufnehmen und versuchen die Lage zu entschärfen.
Unterdessen bestätigten palästinensische Medien die
Meldung der britischen Zeitung "The Guardian", wonach Yasser Arafat
vergangene Woche einen leichten Herzanfall erlitten hat. Der
Gesundheitszustand des Vorsitzenden der Palästinensischen
Autonomiebehörde sei vor der Öffentlichkeit geheim gehalten worden, um
in einer Zeit, in der Israel das Leben Arafats bedrohe, keine Panik
auszulösen. In der vergangenen Woche berichtete die palästinensischen
Presse, dass Arafat an einer Grippe leide, und dass man seinen Arzt aus
Jordanien zu ihm gerufen habe. Aus einer palästinensischen Quelle erfuhr
die britische Zeitung jedoch, dass ein Herzanfall der Grund für den
dringenden Besuch des Arztes war. Er habe sich aber erholt und es gäbe
keinen Grund zur Sorge.
In Israel hatte man vergangene Woche den
Gesundheitszustand Arafats mit Spannung verfolgt, der in den letzten
Tagen als "sehr problematisch" bezeichnet wurde. Israelischer Angaben
zufolge, leidet Arafat an einer schweren Magenentzündung, die sich durch
Erbrechen und Schwächeanfälle äußert. Einer der behandelnden Ärzte riet
dringend zu einer Operation, was Arafat jedoch verärgert ablehnte. Einer
seiner Gefolgsleute, wahrscheinlich Tayeb Abdal Rahim, wurde von Arafat
angespuckt und angeschrieen, als dieser versuchte Arafat zu überzeugen,
sich einer ärztlichen Behandlung in Jordanien zu unterziehen: "Ich gehe
von hier nicht weg. Ihr wisst sehr gut, dass ich, wenn ich von hier
weggehe, nicht mehr zurückkehre", sagte Arafat.
© Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
09-10-03 |