hebraeisch.israel-life.de / israel-tourismus.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
 
Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Jüdische Weisheit
Hymne - Israel
Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!
Advertize in haGalil?
Your Ad here!

Korruption und Bestechung:
Heftige Kritik an Arafat

Nachrichtenartikel, Haaretz-Service, Haaretz, 06.08.2002
Übersetzung Daniela Marcus

Ein Mitglied der palästinensischen Legislative und außerdem offener Kritiker Arafats beschuldigte den palästinensischen Führer, "Gelder für persönliche Interessen zu verwenden" und eine "hervorragende Fähigkeit zur Bestechung von Menschen" zu besitzen.

In einem Interview mit der offiziellen wöchentlichen Druckschrift "Al-Sabil" der "Moslemischen Bruderschaft" in Jordanien beschimpfte Legislative-Mitglied Mu’awiyeh al-Masri die palästinensische Führung und beschuldigte Arafat, Wirtschaftsberater Muhammad Rashid und andere der Korruption, des Missbrauchs von Geldern der PA und des Handelns aus "persönlichen Interessen und nicht für das Wohl des palästinensischen Volkes".

Masri, ein Arzt, war einer von 200 prominenten Gegnern des Arafat-Regimes, die 1999 eine Petition unterschrieben hatten, in der zu einem Ende der Korruption in der PA und zur Abhaltung von freien und gerechten Wahlen aufgerufen worden war. Drei Tage nach Veröffentlichung dieser Petition wurde Masri von drei maskierten Angreifern außerhalb seines Hauses in Nablus überfallen und ins Bein geschossen.

Nach den Worten Masris ist Arafat der einzige palästinensische Offizielle, der genau über die finanziellen Kompliziertheiten des PA-Apparates Bescheid weiß.

"Niemand kann wissen, was genau vor sich geht. Die wirtschaftlichen Aktivitäten und Maßnahmen sind von Nebel umgeben, doch die meisten Arten der Korruption werden durch den Abzug von Geldern zur Bestechung von Leuten ausgeübt", sagte Masri. "Der Präsident hat eine hervorragende Fähigkeit, Leute mit Geld und Arbeit zu bestechen."

Als er gefragt wurde, ob die Ernennung eines neuen Finanzministers –ein Schritt, der nach enormem Druck auf Arafat seitens der USA und Europas vollzogen worden war- zu einer Änderung im Umgang mit den PA-Geldern beitragen würde, war Masri voller Zweifel.

Masri beschrieb auch Arafats Wirtschaftsberater Muhammad Rashid als "eine Katastrophe für das palästinensische Volk" und fügte hinzu: "Dieser Rashid, dessen Herkunft wir nicht kennen und von dem gesagt wird, er sei ein Kurde aus dem Irak -obwohl unsere irakischen Brüder auf eine Anfrage hin leugneten, irgendeine Verbindung zu ihm zu haben-, dieser Unbekannte, dieser Geist kontrolliert die Gelder des palästinensischen Volkes."

"Wie kann jemand, der kein Palästinenser ist, die Verantwortung für die Gelder des ganzen palästinensischen Volkes übertragen bekommen? Es gibt Geschichten über Muhammad Rashids Luxusleben und darüber, dass er großzügig Geld ausgibt, in legendärer Höhe und in unvorstellbarem Tempo, nicht zu überprüfen und trotzdem wahr."

In dem Interview, das am 2. August 2002 veröffentlicht wurde, äußerte Masri auch enorme Kritik an Arafats autokratischem Führungsstil. Er sagte: "Kein Minister kann ohne die Einwilligung des Präsidenten einen Chauffeur oder Botenjungen für sein Ministerium einstellen. Die Dinge hängen allein vom Präsidenten ab", fügte er hinzu. "Der Gesundheitsminister kann keinen Doktor ernennen ohne eine finanzielle Sicherheit, die vom Präsidenten unterschrieben wurde, zu bekommen. Der Bildungsminister kann keinen Lehrer einstellen, bevor er nicht eine finanzielle Sicherheit, unterzeichnet vom Präsidenten, für diese Einstellung erhalten hat. Es gibt keinen institutionellen Prozess. Es gibt nur eine Institution und das ist die Institution der Präsidentschaft. Diese hat kein Gesetz und keine Ordnung und basiert auf der Bestechung von Spitzenbeamten."

hagalil.com 07-08-02

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved